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SEXUALBIOLOGIE

Menschliche Sexualorgane (Überblick - Unterstufe)

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Die weiblichen Geschlechtsorgane

Sie haben zwei sehr wichtige Aufgaben:

1.) Bildung der Eizellen

2.) Bildung der weiblichen Geschlechtshormone (Follikelhormone und Gelbkörperhormone)

Sämtliche unreifen Eizellen werden schon vor der Geburt gebildet. Die Reifung und Abgabe der Eizellen setzt in der Pubertät im Alter zwischen 11 und 15 Jahren ein. Der Beginn der Pubertät ist die erste Menstruation, mit der gleichzeitig die Fortpflanzunsfähigkeit der Frau beginnt. Diese Fähigkeit endet in der Menopause am Ende der Wechseljahre.

Lage und Bau der Fortpflanzunsorgane

Abb.: Schematische Darstellung der weiblichen Geschlechtsorgane

Die paarigen Eierstöcke liegen in der Körperhöhle des Unterleibes. Die von ihnen entlassenen Eier werden von den Fransentrichtern der beiden Eileiter aufgefangen. Die Eileiter münden in die birnenförmige Gebärmutter (Uterus). Die Gebärmutter geht über in einen muskulösen Hals mit dem Muttermund. Der Gebärmutterhals reicht mit einem kurzen Stück in eine muskulöse Röhre über, die Scheide (Vagina). Die Scheide führt nach außen und dient als spermienaufnehmender Teil und als Geburtskanal. Die äußeren weiblichen Geschlechtsteile bestehen aus Fettgewebefalten, den zwei Paar Schamlippen und dem Kitzler, der vorne an der Verbindungsstelle der beiden inneren Schamlippen liegt. Die Öffnung der Harnröhre, die bei der Frau ausschließlich als Harnleiter dient, liegt hinter dem Kitzler, die Scheidenöffnung liegt unmitterbar hinter der Harnröhre. Das Jungfernhäutchen ist ein dünnes Häutchen, das die Scheidenöffnung teilweise verschließt und beim ersten Geschlechtsverkehr einreißt (Defloration).

Der Zyklus

Im Eierstock reift die Eizelle heran. Am Ende dieser Entwicklung hat sich ein 15 bis 20 mm großes Eibläschen (Follikel) gebildet, das mit Hormonflüssigkeit erfüllt ist. Der Follikel wandert an die Eierstockoberfläche. Dort wird seine Wand aufgelöst (Follikelsprung) und die Eizelle mit der Follikelflüssigkeit herausgeschwemmt und vom Fransentrichter des Eileiters aufgefangen. Die im Eierstock verbleibenden Follikelzellen werden zum Gelbkörper umgebildet.

Das Ei ist nur 10 bis 15 Stunden befruchtbar. Das Ei wird durch die Kontraktionen und die Flimmerhärchen durch den Eileiter transportiert. Es kann einige Tage dauern, bis das Ei den Uterus erreicht, so daß die Befruchtung im Eileiter stattfinden muss, weil das unbefruchtete Ei eine so kurze Lebensdauer hat. Immer nur ein einziges Spermium kann in das Ei eindringen und dieses befruchten. Das befruchtete Ei setzt seine Wanderung vom Eileiter in den Uterus fort.

In der Zeit, in der sich die befruchtete Eizelle zwischen dem 14. und dem 21. Tag des Menstruationszyklus in der Frau entwickelt, beginnt unter dem Einfluß von Hormonen die Auskleidung des Uterus mit einer gut durchbluteten Schleimhaut. Sechs oder sieben Tage nach der Befruchtung (am 20. oder 21. Tag des Menstruationszyklus) beginnt der Embryo sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.

Erfolgt keine Befruchtung, geht das Ei zugrunde und die Gebärmutterschleimhaut löst sich ab und wird bei der Regelblutung (gewöhnlich 14 Tage nach dem Eisprung) ausgestoßen.

Hormonale Regelung des Zyklus

I) Die Vorgänge im Eierstock werden von Hormonen der Hypophyse gesteuert:

1.) Die Eibläschenreifung wird vom follikelstimulierenden Hormon (FSH) bewirkt.

2.) Die Bildung des Gelbkörpers (Corpus luteum) veranlaßt das luteinisierende Hormon (LH).

II) Die Vorgänge im Uterus werden von Hormonen aus dem Eierstock gesteuert.

1.) Unter dem Einfluß des Follikelhormons wird die Schleimhautauskleidung des Uterus vorbereitet.

2.) Das Gelbkörperhormon des Corpus luteum bewirkt eine Verdickung und starke Durchblutung des Uterusschleimhaut zur Vorbereitung auf eine Einnistung des Embryos.

Erfolgt keine Befruchtung, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Hormonzufuhr versiegt, und die Uterusschleimhaut löst sich ab.

Die weiblichen Geschlechtshormone sind aber auch verantwortlich für die Ausbildung der äußeren Geschlechtsteile, der Brüste und des Beckens. Das Gelbkörperhormon bewirkt eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur.

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Die männlichen Geschlechtsorgane

Die wichtigsten Aufgaben der männlichen Geschlechtsorgane sind:

1.) Bildung von Samenzellen (Spermien) und männlichen Hormonen

2.) Ablagerung der Samenzellen in der weiblichen Scheide beim Geschlechtsverkehr.

Abb.: Schematische Darstellung der männlichen Geschlechtsorgane

Die männlichen Keimdrüsen sind die Hoden. Sie bilden die Spermien und das wichtigste männliche Geschlechtshormon, das Testosteron.

Die Hoden entwickeln sich innerhalb der Bauchhöhle und steigen beim Menschen kurz vor der Geburt in einen faltigen Hautsack, den Hodensack, ab.

Die Pubertät des jungen Mannes beginnt mit einem nächtlichen Samenerguß (Pollution). Nun erfolgt die Spermienbildung ununterbrochen. Pro Tag werden vom erwachsenen Mann einige hundert Millionen Spermien gebildet.

Die Spermien gelangen aus den Hoden in den Samenleiter, in dem sie gespeichert werden können. Die Samenleiter führen durch die Vorsteherdrüse hindurch und münden in die Harnröhre. Von der Vorsteherdrüse wird den Samenzellen Samenflüssigkeit beigemengt. Die Harnröhre, die einerseits Harn und andererseits Spermien transportiert, mündet an der Spitze des männlichen Glieds (Penis).

Damit das männliche Glied in die Scheide eingeführt werden kann, muss es sich aufrichten. Dabei strömt Blut in die Schwellkörper des Penis, der sich aufrichtet und hart wird. Beim Höhepunkt der Vereinigung zwischen Mann und Frau wird durch Zusammenziehen des Samenleiters die Samenflüssigkeit aus der Harnröhre ausgepreßt. Etwa 100 Millionen Spermien gelangen in die Scheide der Frau.

Die mikroskopisch kleinen Spermien sind durch eine Geißel beweglich und gelangen von der Scheide durch den Muttermund in die Gebärmutter und von dort in die beiden Eileiter. Treffen sie hier auf eine reife Eizelle, so dringt ein eiziges Spermium ein und befruchtet so dieses Ei. Neues Leben wächst heran.

Schwangerschaft und Geburt

Die befruchtete Eizelle nistet sich in der gut durchbluteten Gebärmutterschleimhaut ein. Durch viele Zellteilungen beginnt sie zu einem Keimling (Embryo) heranzuwachsen. Um ihn herum bildet sich eine Hülle, die Fruchtblase, die vom Fruchtwasser erfüllt ist. Diese Flüssigkeit lindert Stöße und gibt dem Embryo Bewegungsfreiheit.

Am Ende der 5. Woche bildet sich im Enbryo eine Nabelschnur aus, die kindliche Blutgefäße zum Mutterkuchen führt. Dort werden durch die Haargefäße hindurch zwischen Mutter und Kind Stoffe ausgetauscht, Abfallstoffe, die die Mutter ausscheiden muss und Nährstoffe, die das Kind aus dem Blut der Mutter nimmt.

Nach 280 Tagen (9 Monaten) wird das Kind geboren. Kommt das Kind mehr als 14 Tage vor dem Geburtstermin und zu klein (unter 2,5 kg) zur Welt, so ist es eine Frühgeburt, kommt es mehr als 14 Tage zu spät, dann spricht man von Übertragung.

Das Kind wird durch rhythmisches Zusammenziehen (Wehen) der Gebärmutter meist mit dem Kopf voran ausgepreßt. Ist es geboren, wird die Nabelschnur durchtrennt (abnabeln, entbinden) und beginnt mit den ersten Atemzügen kräftig zu schreien.

Etwa nach einer halben Stunde wird schließlich auch der Mutterkuchen ausgestoßen (Nachgeburt).

Die beste Ernährung für das Neugeborene ist die Muttermilch. Sie enthält alle Nährstoffe in richtiger Zusammensetzung, ist stets keimfrei, leicht verdaulich, richtig temperiert und enthält Abwehrstoffe, die das Kind gegen Krankheiten schützen.

Zwillinge können entstehen, wenn zwei reife Eizellen gleichzeitig befruchtet werden und sich in der Gebärmutter einnisten und entwickeln: zweieiige Zwillinge.

Eineiige Zwillinge entstehen aus einer von einem Spermium befruchteten Eizelle, die sich in der Mitte durchschnürt. Aus diesen beiden Zellhaufen entwickeln sich dann zwei Keimlinge mit denselben Erbanlagen und demselben Geschlecht.

Bilder: "Der Körper des Menschen" (dtv) und
Hell: "Fortpflanzung, Entwicklung und Anpassung" (Deuticke)
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