DER BREGENZERWALD

Der Bregenzerwald ist die größte Talschaft Vorarlbergs. Er umfasst nahezu das ganze Einzugsgebiet der Bregenzerach, das ist rund ein Viertel des Landes (550 km²).

Der geologische Aufbau der Talschaft ist sehr mannigfaltig und verleiht dem Gebiet besondere landschaftliche Reize. Der Bregenzerwald hat Anteil am Hügelland (Molasse und nördliche Flyschzone zwischen Pfänderstock und Winterstaudenzug), am Mittelgebirge (Kreidekalke und südliche Flyschzone bis Schoppernau) und am Hochgebirge im Süden (Triaskalke bis zum Tannberg).

Geografisch wird das Gebiet zwischen der Rotach und der Subersach als Vorderwald bezeichnet, ethnologisch zählen aber nur die Bewohner im „Viereck“ zwischen Weißach, Bregenzerach und Subersach zum Vorderwald (eigene Mundart). In die weiche Molasse haben sich Bregenzerach und deren Nebenflüsse (Rotach, Weißach mit Bolgenach, Subersach) tief eingeschnitten. Die steilen unwirtlichen Tobel sind bewaldet. Die Siedlungen breiten sich weit verstreut auf den dazwischen liegenden sonnigen Bergterrassen aus. Die Landschaft mit den sanften Formen erstreckt sich auch in den Mittelwald bis zum Höhenzug der Winterstaude und der Hochälpelekette. Die Siedlungen im Mittelwald sind jedoch etwas geschlossener.

Das Landschaftsbild des Hinterwaldes hat Hochgebirgscharakter. Die Gebirgszüge stehen quer zur Ache. Sie hat diese „Riegel“ in engen Schluchten und Klausen durchbrochen. Dazwischen erstrecken sich die für den Bregenzerwald typischen Auen. Die Siedlungen sind geschlossen (Haufendörfer oder Reihenhofanordnung) und liegen auf den Schuttflächen der Talsohle.

Durch die Öffnung nach NW ist die am Nordrand der Alpen gelegene Talschaft überwiegend den ozeanischen Klimaeinflüssen ausgesetzt. Die querliegenden Bergketten zwingen die feuchten Westwinde zum Aufsteigen. So wirken sie als „Regenfänger“. Der Bregenzerwald zählt zu den niederschlagreichsten Gebieten Österreichs (2000 mm pro Jahr).

Besiedelt wurde das Gebiet um die Jahrtausendwende vom Rheintal und vom Allgäu her, worauf noch verschiedene Mundarten und Hausformen hinweisen.

Die Siedlungsdichte beträgt rund 40, was etwa einem Drittel der Siedlungsdichte Vorarlbergs entspricht.

Verkehrsmäßig sind der Vorder- und Mittelwald stark begünstigt. Auf Grund der landschaftlichen Gegebenheiten führen Verkehrswege in alle Himmelsrichtungen. Der Hinterwald weist Verbindungen ins Laternsertal (Furkajoch), ins Große Walsertal (Faschinajoch) und auf den Tannberg auf. Durch die Auflassung der Wälderbahn (1981) ist die Eisenbahnverbindung mit der Landeshauptstadt verloren gegangen.

Die mit der intensiven Grünlandnutzung (Heimgut im Tal, Vorsäß, Alpweide) verbundene Viehzucht und Milchwirtschaft, der Holzreichtum, Holz verarbeitende und andere Gewerbe waren bis zum Aufkommen des Sommer- und Winterfremdenverkehrs die wesentlichen wirtschaftlichen Grundlagen der Talschaft. Der Fremdenverkehr brachte zwar neue Verdienstmöglichkeiten, dennoch müssen immer noch viele Bewohner außerhalb des Tales einem Broterwerb nachgehen (Pendler).

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