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Herrschaften im Walgau

 

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Das montfortische Wappen der Herrschaft Jagdberg lebt im Wappen der Gemeinde Schlins weiter, das blumeneggische in den Wappen der Gemeinden Thüringen, Bludesch und Ludesch und das Wappen der Ritter von Ramschwag im Gemeindewappen von Nenzing. Im Hochmittelalter war der Walgau in drei Herrschaftsbereiche unterteilt: Herrschaft Jagdberg mit den Orten Satteins, Schlins, Röns, Düns, Dünserberg und Schnifis mit insgesamt rund 1.250 Bewohnern. Grafschaft Sonnenberg: Nach dem Ausscheiden des blumeneggischen Gebietes wurde der verbliebene größere Teil der Grafschaft im Walgau nach der Burg ob Nüziders Sonnenberg benannt (siehe Bild 27). Zur Grafschaft Sonnenberg zählten die Ortschaften Frastanz, Nenzing, Bürs, Bürserberg, Brand, Nüziders und das Klostertal mit einer Gesamtbewohnerzahl von rund 2.500. Grafschaft Blumenegg: Sie bestand aus dem Gebiet von Bludesch, Thüringen, Thüringerberg, Ludesch und dem Großen Walsertal mit Ausnahme von St. Gerold und Fontanella und zählte rund 1.200 Bewohner. In die Zeit des Hochmittelalters fällt auch die Errichtung der Habsburger- Herrschaft im Walgau: Die erste Erwerbung der Habsburger in Vorarlberg war 1360 die Burg Ramschwag bei Nenzing. Gemeinsam mit der Burg waren auch eine Reihe von Eigenleuten an Österreich gekommen, die in einer eigenen Steuergenossenschaft zusammengefasst waren (Ramschwaggnoß). Als später auch die übrigen Walgauer habsburgische Untertanen wurden, nannte man diese die "Alten Österreicher". 1397 wurde die Herrschaft Jagdberg durch die Habsburger erworben. Die neuen Herren walteten jedoch nicht unmittelbar, sondern gaben die Herrschaft an adelige Familien zum Pfand. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Pfandschaft und die damit verbundene Gerichtsbarkeit nach Feldkirch verlegt und 1806 durch die Bayern gänzlich beseitigt. Seit damals gehört das jagdbergische Gebiet zum Landgericht Feldkirch bzw. Bezirk Feldkirch. 1474 kam die Grafschaft Sonnenberg an die Habsburger. Bereits 1420 war die Grafschaft Bludenz (800 Bewohner) und das Montafon von den Habsburgern übernommen worden. Die Grafschaft Sonnenberg wurde verwaltungsmäßig mit Bludenz vereinigt und einem habsburgischen Vogt unterstellt, der auf dem Schloss zu Bludenz residierte. Nach der Neuordnung der Vorarlberger Gerichtssprengel im Jahre 1806 wurde Bludenz samt der Herrschaft Sonnenberg dem neu gegründeten Landgericht Sonnenberg unterstellt, dessen Sitz dann von Nüziders nach Bludenz verlegt wurde. Heute gehören alle ehemaligen werdenbergischen Gebiete im Walgau zum Bezirk Bludenz. Eine Ausnahme bildet Frastanz, das 1903 abgetrennt und der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch unterstellt wurde.

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