Der
Seehund ist ein Raubtier und gehört zur Familie der Hundsrobben.
Der Meeressäuger bewohnt die Küstengewässer der Nord-
und Ostsee, die europäische Atlantikküste, die Küsten von
Island und Grönland, von Kanada und Alaska und teilweise auch von
Kalifornien.
Die Männchen werden bis zu 180cm lang und wiegen bis zu 130kg, die
Weibchen sind etwas kleiner.
Beim Schwimmen benutzt der Seehund seine Hinterflossen und erreicht
eine Geschwindigkeit von bis zu 35km/h (!). Die Vorderflossen werden
lediglich zum Steuern verwendet. An Land robbt der Seehund mit Hilfe seiner
Bauchmuskulatur schwerfällig am Boden entlang. Der Seehund friert
nicht, weil sein Fell eine schützende Luftschicht bildet und in der
Unterhaut eine bis zu 5cm dicke Fettschicht vor Temperaturen bis -40°C
schützt.
Ein
Seehund kann bis zu 30 Minuten unter Wasser bleiben und erreicht Tauchtiefen
von mehr als 100 Meter. Er hat große Augen und kugelförmige
Augenlinsen. Daher sieht er im Wasser scharf, an Land dagegen verschwommen.
Die langen Barthaare ertasten Gegenstände und spüren selbst
allerfeinste Wasserbewegungen. Die innenliegenden Ohren hören ausgezeichnet.
Im Wasser hört er neunmal so gut wie an Land. Der Geruchsinn ist
eher schwach entwickelt.
Seehunde jagen bei Flut nach Plattfischen wie Schollen und Flundern.
Jungtiere bevorzugen Garnelen und kleinere Fische. Erwachsene Tiere
fressen pro Tag bis zu 5kg Fisch. Bei Ebbe besiedeln sie die Sandbänke
in den Wattenmeeren. Sie können auch im Wasser schlafen. Dabei schweben
sie im Wasser auf und ab und steigen scheinbar unbewusst immer wieder
an die Oberfläche, um dann im Schlaf wieder abzutauchen.
Zwischen den Geschlechtern bestehen keine andauernden Beziehungen.
Seehunde
leben auf den Sandbänken in kleinen Gruppen zusammen. Die Jungtiere
werden auf dem Land oder auf eis geboren und sind von Geburt an schwimmfähig.
Sie werden nur 4-6 Wochen von der Mutter gesäugt und manchmal auch
alleine gelassen.
Die
verlassenen Jungen werden zu sogenannten "Heulern". Ihr
Klagen klingt wie das Weinen eines menschlichen Kindes. Junge Seehunde
haben noch 2-3 Wochen nach der Geburt ihr weißes Geburtsfell.
Dieses Fell ist bei den Robbenjägern begehrt, daher werden die Jungen
oft in großer Zahl mit Keulen erschlagen.
Eine andere Bedrohung für die Seehunde ist die Verschmutzung der
Meere. Der Seehund steht in der Nahrungspyramide ganz oben und ist
als "Endverbraucher" in der Nahrungskette besonders gefährdet,
hohe Giftstoffwerte aufzunehmen.
Ein gesunder Seehund kann bis zu 40 Jahre alt werden.
Schülerreferat von Niklas Fessler und Martin Jaro, 2e Klasse,
Bundesgymnasium Bregenz Blumenstraße.
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