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Ecuador 2010

Der Bergnebelwald von Mindo

Der tropische Regenwald reicht bis über tausend Meter Seehöhe. Darüber liegt der so genannte Nebelwald. Das Dorf Mindo liegt an der Grenze zwischen Regenwald und Nebelwald. Hier liegt das große Naturschutzgebiet Mindo-Nambilio. Der tropische Urwald ist in dieser Region mindestens so artenreich wie der Amazonaswald. Ecuador setzt sich, auch mit internationaler Hilfe, für den Schutz und gegen die Nutzung dieses Waldes ein. Einige Regionen sind für Besucher zugänglich.

Wir machten vom Morgen bis in den frühen Nachmittag eine ausgedehnte Wanderung durch den Bergnebelwald von Mindo. Es war ein großartiges Dschungel-Erlebnis.


Mindo

Wir verlassen am Morgen unsere Hosteria Kumbha Mela in Mindo.

Mindo macht Reklame für seine Attraktionen. Das große Naturschutzgebiet gehört dazu.

Wanderung

Am Morgen begann unsere Wanderung in den Bergwald. Rund 300 Höhenmeter mussten wir zu Fuß nach oben gehen.

Der Fluss Nambilio fließt durch das Naturschutzgebiet.

 

Helikonien (links) wurden lange Zeit für Bananen gehalten. Sie sind aber "Scheinbananen" und bilden eine eigene Pflanzenfamilie. Rechts eine Agave. Was wie ein Baum aussieht, ist der Blütenstand der Pflanze. In den Tropen sind viele Pflanzen und deren Teile viel größer als bei uns zu Hause.

Blick auf Mindo 

Kleiner Fotostop. Blick auf Mindo während des Aufstiegs.

 

Unser lustiger Begleiter war der Hund aus unserer Unterkunft. Die Landbevölkerung, insbesondere die Eingeborenen, sind Hundeliebhaber. Katzen sind, außer in den Städten, nur wenige zu sehen, weil sie Meerschweinchen fressen, die hier eine Nationalspeise sind. Motto bei den Meerschweinchen ("Cuis"): Zuerst streicheln, dann braten.

Bernebelwald von Mindo

Der Bergnebelwald von Ecuador ist genauso artenreich wie der tropische Regenwald des Amazonas. Man weiß manchmal nicht so recht, wohin man schauen soll. Biologen haben es hier, genaus wie auf Galapagos, besonders schwer. Die wissen erst recht nicht, wohin sie schauen sollen. Jeder Quadratmeter Dschungelboden enthält sehr viel mehr Arten als jeder Wald Europas. Besonders die Pflanzen kämpfen hier, dicht an dicht, um jeden Quadratzentimeter Licht.

 Klee im Nebelwald

Egal nach welcher Tier- und Pflanzengruppe man Auschau hält. Man findet immer irgendwo irgendwelche exotische Vertreter, die man noch nie gesehen hat. Links eine Urwaldspinne, rechts ein Klee.

 

Links eine Libelle mit durchsichtigen Flügeln, rechts ein Schmetterling mit durchsichtigen Flügeln.

Silvia im Dschungel

Und immer wieder Pflanzen mit riesigen Blättern.

Um zu unserem Wasserfall zu gelangen, mussten wir mit einer abenteuerlichen Gondel, die von einem LKW-Motor angetrieben wird, eine 500 Meter breite Schlucht überqueren.

 

Der Ausblick war sensationell, vor allem ...

 

... nach unten: Weit über 100 Meter.

Nach und nach ...

... gelangte unsere Gruppe ...

... mit der Minigondel auf die andere Talseite.

Nach der Überfahrt begann der Abstieg zum Wasserfall.

Gefühlte tausend Meter stiegen wir ...

... mehr oder weniger steil in die Schlucht hinunter, stets begleitet vom Geräusch tausender Vögel, Frösche und Insekten ...

 

... vorbei an einer Artenvielfalt, die man mit Worten nicht beschreiben kann.

Irgendwann erreichten wir den Talboden ...

... wo uns ein schöner, rauschender Dschungel-Wasserfall erwartete.

Besonders Wagemutige erkletterten einen Aussichtspunkt.

Silvia allein im Dschungel

Maus allein im Dschungel. Die Brücke, die sie gerade tapfer überquert hat, ist tatsächlich so wackelig und brüchig, wie sie aussieht.

Und die Wasserratten sprangen doch tatsächlich in den ...

... Gebirgsbach, der wahrscheinlich keine gefräßigen Tiere enthält. Andernfalls hätte die wartende Hälfte von uns ein paar abgenagte Skelette herausgefischt.

 

Beim Aufstieg zur "Seilbahn" lohnte sich ein Blick nach links, rechts oder nach oben. Im Bild ein Schmetterlingspärchen, ein winziger knallgelber Pilz, ...

 

... und immer wieder Schmetterlinge in den prächtigsten Farben.

Schließlich Bromelien in allen möglichen Farben und Größen. Viele dieser Bromelien sind übrigens in den tropischen Regenwäldern Kinderstuben von Fröschen. Hier sind die in kleinen Pfützen heranwachsenden Kaulquappen vor Fressfeinden geschützt.

Wir fahren mit der Seilbahn wieder zurück nach Mindo. Der Blick auf den Bergnebelwald bei der Überfahrt ist grandios. Extra für uns zog sich der Nebel zurück, und die Sonne schien bis in die letzten Winkel der Schlucht.

Nach und nach setzt unsere Gruppe in der winzigen Gondel über.
Stehend: Unser Reiseleiter Gabriel.

Die Einheimischen sind die Coolsten. Sie stehen außen auf der Gondel, die mehr als 100 Meter über dem Talboden schwebt. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte die Augen schließen, andernfalls büßt man bei der Überfahrt alle Sünden ab.

Es lohnt sich ein Blick auf die hiesige Seilbahntechnik. Der Chef sitzt vor einem ...

... alten LKW-Motor von Toyota, der das Zugseil um die Rolle bewegt. Kupplung, Gangschaltung - nichts fehlt. Selbstverständlich gibts keine Elektronik. Die Sicherheit garantiert der Chef an den Pedalen.

 

Die Umlenkrolle für das Zugseil auf der anderen Seite des Tales ist ein an einem Metallband befestigtes kleines Röllchen. Die Seilbahn wird wie ein LKW bewegt: Mit Gangschaltung, Kupplung, Bremse und Gaspedal. Auf die Frage, was denn passiert, wenn der Motor den Geist aufgibt, wurde lakonisch mitgeteilt, dass man dann die Gondel eben von Hand aus reinzieht. Die originelle Technik funktioniert jedenfalls.

Ossi Hans-Dieter, Wessi Herbert und unser Holländer Aart.

Einige aus der Gruppe hatten vom Dschungel und der Seilbahn nicht genug, sie ...

 

... hatten am Abend noch Spaß beim "Canopy".

Dabei saust man an Seilen quer über den Wald.

Canopy in Mindo

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