Ohne Schulbildung gibt es kaum eine Chance auf Zukunft!
Verschmutztes Wasser: in Äthiopien eine weitverbreitete und todbringende "Bildungslücke"
Bildung als Ausweg aus dem "Schicksal Frau-Sein"
Viel zu wenige Schulen für fast 30 Millionen Kinder in einem Alter, in dem sie eine Schule besuchen sollten!
Schulbesuch: ohne Unterstützung können arme Familien ihre Kinder einfach nicht schicken!
In den Städten draußen auf dem Land: keine Jobs, keine Schulen - aber Menschen, Menschen, Menschen....
Warum ein Bildungsprojekt?

„Bildung ist der Schlüssel für Entwicklung"

Unsere Partner in Awasa haben diesen Zusammenhang sehr bald erkannt. Aus diesem Grund setzen sie ihre Akzentuierung in das Schaffen von Bildungseinrichtungen. Denn ohne einen gewissen Bildungsstandard können. Projektarbeit und Hilfe zur Selbsthilfe kaum zielführend realisiert werden.
Das Engangement unserer Partner orientiert sich in Richtung einer ganzheitlichen Befreiung des Menschen. Traditionen können den Menschen sehr oft auch unterdrücken. Bildung trägt zur Horizonterweiterung bei und ermöglicht ein Ausbrechen aus solchen Traditionen.

Konkrete Beispiele:

Wasser: Nicht Dämonen, die im Wasser leben, machen krank, sondem Verschmutzungen, Verunreinigungen, Mikroben - (Biologisches Wissen nötig)
Geburten: Hebammen verwenden bei Geburten immer wieder dieselbe Rasierklinge, um die Nabelschnur zu durchtrennen. Das birgt eine hohe Infektionsgefahr in sich, da die Klingen nicht abgekocht oder sterilisiert werden.
Frauen: Bildung als Ansatzpunkt für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen; (Vgl. des langwierigen Prozesses der Frauensituation in Europa)

Die oben genannten Beispiele lassen erahnen, dass Bildung eine Zukunftschance für die Menschen in Äthiopien ist.

Bildung (er)öffnet Chancen - nicht nur in Afrika

Verantwortungsbewusste Bildung und Erziehung müssen so gestaltet sein, dass Kinder und Jugendliche dabei eine Weltsicht entwickeln können, die nicht nur sich selbst und die unmittelbare Umgebung sieht, sondern auch offen ist für die Situation und die Probleme anderer.

Gerade im Zeitalter der Globalisierung ist die wissenschaftliche und emotionale Auseinandersekung mit fremden Kulturen eine wichtige Bereicherung.

Die Tatsache, dass in vielen Ländem der Erde Menschen gegen unmenschliche Lebensbedingungen zu kämpfen haben, soll zwar durchaus Betroffenheit wecken, nicht aber zu Resignation, Ohnmacht und der Einstellung führen: „Man kann ohnehin nichts tun!" Durch konkrete Auseinandersetzung und aktives Handeln sollen vielmehr Handlungsmuster entworfen werden, die das Gefühl vermitteln: „Wir haben etwas Sinnvolles, etwas Konkretes erreicht."

Schulbesuch und Bildungschance für alle werden dort, wo sie - wie bei uns -selbstverständlich scheinen, oft wenig geschätzt oder zuwenig bewusst realisiert. Welche Auswirkungen das Fehlen der Chance auf Schulbesuch und Bildung haben können, kann daher am Beispiel der Bildungssituation in Äthiopien transparent und an Hand konkreter Unterlagen nachvollziehbar gemacht werden. Das Anstellen von Vergleichen oder das Durchspielen "äthiopischer Verhältnisse" bei uns kann sicher leichter dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler ihre eigene Bildungssituation wieder mehr schätzen als die „Methode des erhobenen Zeigefingers".

Derzeitige Schulsituation in Äthiopien

Die äthiopische Regierung investiert sehr wenig in das Schulsystem. Vor allem auf dem Lande gibt es wenige staatliche Schulen. Dies liegt darin begründet, dass die Regierung nicht über genügend Geldmittel verfügt. Beiträge von Hilfsorganisationen sind in diesem Bereich daher sehr willkommen. Landesweit besuchen nur:
30% der Kinder die Volksschule (1. - 4. Schulstufe)
12% der Kinder die „Hauptschule" (5. - 8. Schulstufe)
7% der Kinder eine „Höhere Schule" (9. - 12. Schulstufe)

Diese Zahlen liegen auf dem Lande noch deutlich niedriger, so auch im Vikariat Awasa. Einserseits sind die Eltern nicht in der Lage, die Schulgebühren zu bezahlen, andererseits wird gerade auf dem Lande die Arbeitskraft der Kinder für die eigene Landwirtschaft benötigt.

Die Schulgebühr für die kirchlichen Schulen beträgt umgerechnet 30 ATS (das entspricht zur Veranschaulichung in etwa dem Wert eines Huhnes). Trotzdem sind viele Familien einfach zu arm, um ihre Kinder schicken zu können. Dabei können mit diesem Betrag lediglich die Kosten für die Einschreibgebühren und die Schulmaterialien gedeckt werden. Die Lehrergehälter, Schulbau, notwendige Renovierungen und dergleichen werden von der Kirche getragen.


Allgemeine Lebenssituation der Menschen in Äthiopien

Die Situation der Menschen in Äthiopien ist stark geprägt von den Auswirkungen der extrem schlechten Bildungssituation. Diese sind in allen Lebensbereichen spürbar, vor allem im gesundheitlichen Bereich (Unwissenheit bezüglich der Gefahren von verseuchtem Trinkwasser, mangelndes Wissen über die Krankheit AIDS, Fehl- und Unteremährung....).

In Äthiopien ist etwa die Hälfte der Bevölkerung (ca. 50 Millionen Einwohner) unter 15 Jahre alt. Weiters leben etwa 80% der Bevölkerung auf dem Lande. Gerade dort gibt es sehr wenige Chancen auf Arbeit und Jobs, da weitgehend Infrastruktur und Betriebe fehlen.


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