Der Tannberg liegt im Osten des Bundeslandes Vorarlberg und umfasst das
Gebiet der Gemeinden Lech, Warth und Schröcken.
Der Name steht nicht für eine in sich geschlossene Talschaft oder
Landschaft, vielmehr geht er auf die geschichtliche Einheit dieser drei Gemeinden zur Zeit
des Walsergerichtes Tannberg zurück.
Das Tannberggebiet weist große Hochflächen auf. Zwischen den
Kalkmassiven der Lechtaler und Allgäuer Alpen liegen weite Alplandschaften in dem von
Tobeln durchfurchten Mergelgebiet.
Flexen- und Hochtannbergpass bilden Wasserscheiden zwischen Donau und
Rhein. Der Lech entspringt in der Nähe der Formarinalpe und fließt zur Donau. Die
Bregenzerach hat ihr Quellgebiet am Fuß der Mohnenfluh und mündet in den Bodensee.
Im Tannberggebiet liegen einige Bergseen, wie Spuller-, Formarin-,
Zürser-, Butzen-, Körber- und Kalbelesee.
Ab dem 14. Jh. ließen sich in dem damals unbesiedelten Gebiet
Walserfamilien nieder. Die intensive Nutzung der Bergwiesen, die besondere Art des Heuens
(gebogene Sense zum Mähen in Hanglagen, Heinzen zum Heutrocknen) und ihre Genügsamkeit
ermöglichte ihnen, in diesen Hochlagen eine Lebensexistenz zu finden.
Die um 1390 erbaute Kirche in Lech war Mutterpfarre für das
Walsergericht Tannberg. Erst im 17. Jh. lösten sich Warth und Schröcken von Lech
und wurden eigene Pfarreien, die bis 1816 zur Diözese Augsburg gehörten.
Der ständige Bevölkerungszuwachs zwang die Familien zum Roden und
Wirtschaften in immer höheren Lagen (Bürstegg 1.720 m, Hochkrumbach 1.679 m
ü.d.M.). Der Raubbau am Wald, die Einstellung des Saumverkehrs (besonders ins Lechtal)
... führten im 19. Jh. zur Abnahme der Bevölkerung und zur Entsiedlung der
Hochlagen.
Während der Bayernherrschaft wurde das Walsergericht Tannberg
aufgelöst (1806) und dem Landgericht Sonnenberg angeschlossen. Seither sind Lech, Warth
und Schröcken eigene Gemeinden.
Warth und Schröcken kamen 1844 zum Gerichtsbezirk Bregenzerwald
(Bezau), während Lech bei Sonnenberg (heutiger Bezirk Bludenz) verblieb.
Durch die vor der Jahrhundertwende begonnene Erschließung mit
Fahrstraßen ins Tiroler Lechtal und von Stuben über den Flexenpass nach Lech und Warth
verbesserten sich die Existenzbedingungen. Erst 1953 wurde Schröcken durch den Bau der
Hochtannbergstraße mit Warth verbunden.
Die nun über Fahrstraßen erreichbaren Orte boten dem aufkommenden
Fremdenverkehr (besonders Wintersport) beste landschaftliche Voraussetzungen.
Den großen Aufschwung erlebten die Gemeinden ab den Fünfzigerjahren.
Hotels, Pensionen, Seilbahnen, Schilifte
wurden gebaut.
Heute ist der Tannberg, in der Werbung auch als Arlberggebiet genannt,
ein weltweit bekanntes Fremdenverkehrsgebiet.