Vorwort
Das
Laternsertal erstreckt sich von der Mitte des Landes aus in einer Länge von 16 km
gegen Westen und wird von der Frutz, einem rechten Nebenfluss des Rheins, entwässert. Es
ist beidseitig von Bergen umgeben, die auf der linken Talseite steil, auf der rechten
Seite hingegen weniger steil abfallen. Bevor die Frutz in die Rheintalebene austritt, ist
das Laternsertal schluchtartig verengt. Bedingt durch diese Enge war das Bergtal
jahrhundertelang nur schwer zugänglich.
Die ersten
Bewohner des Laternsertales waren vorrömischer Herkunft. Sie hielten sich mit ihrem Vieh
nur den Sommer über im Tal auf. Eine Dauerbesiedlung erfolgte erst im
14. Jahrhundert durch die Walser, welche von den damaligen Grafen von
Montfort-Feldkirch Güter verliehen bekamen. Die Streusiedlungen der Walser liegen heute
ausnahmslos auf den sonnseitigen Berghängen. Die Ortschaften Laterns-Thal (auch
Vorderlaterns - 921 m), Bonacker (995 m) und Innerlaterns (1048 m) bilden
zusammen eine Gemeinde. Der Weiler Wies auf der Schattenseite des Tales wurde im Verlaufe
der letzten hundert Jahre entsiedelt. Im Talinnern liegt das bekannte Bad Laterns, das
heute nur noch als Gastwirtschaft in Betrieb ist.
Bis in die
jüngste Zeit lebten die Talbewohner von der Viehzucht und der Holzwirtschaft, die auf den
Waldreichtum im Tal zurückzuführen ist. Vier Jahrhunderte lang wurde die Küblerei als
regelrechte Hausindustrie betrieben. Ihre Erzeugnisse (Holzgefäße aller Art) waren
begehrte Handelsartikel. Mit dem Aufkommen der Kunststoffe fand jedoch nach dem Zweiten
Weltkrieg das Küblerhandwerk ein rasches Ende.
Durch den
Ausbau der Straße konnten vor allem im vorderen Teil des Tales die größten
Gefahrenstellen beseitigt werden. Dadurch wurde das Laternsertal auch für den
Fremdenverkehr besser erschlossen. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten in Gapfohl ein
bekanntes Schigebiet entwickelt hat, ist auch der Sommer-fremdenverkehr von großer
Bedeutung. Die schönen Wandermöglichkeiten auf die umliegenden Berge oder in die
wildromantische Übleschlucht locken ebenso viele Erholungssuchende ins Tal wie die
Straßenverbindung über den Furkapass nach Damüls. |