STADT DORNBIRN

 

Kurzbeschreibung

  

Gemeindegebiet:                     120,97 km²

 Höhenlage:                               437 m

 Einwohner :                              45.700   (Stand 30.01.2011)

 Stadtbezirke:                           Markt, Hatlerdorf, Oberdorf, Haselstauden, Rohrbach    und Schoren

 Gerichtsbezirk Dornbirn:        Dornbirn, Hohenems und Lustenau

 Politischer Bezirk Dornbirn:   Dornbirn, Hohenems und Lustenau

 Kath. Dekanat Dornbirn:        Dornbirn, Hohenems, Altach, Lustenau, Höchst, Fußach und Gaißau

 

Aus der Geschichte und wirtschaftlichen Entwicklung

Der Name Dornbirns scheint erstmals in einer St. Galler Urkunde als Torrinpuirron (Anwesen des Torro) auf.  Das Grundwort puiron kommt auch in anderen Ortsnamen, wie z. B. Meckenbeuren oder Kaufbeuren, vor.

957    Die Brüder Engilbret und Hupreht übergeben dem Benediktinerkloster St. Gallen ihren gesamten Besitz, über den sie in der villa (dem Dorf) Thornbiura verfügten.

Weltlicher Herrscher über das Gebiet ist von ca. 800 bis 1160 n. Chr. zuerst das Grafengeschlecht der Udalrichinger (Ulriche) mit Sitz in Bregenz. Danach folgen ab 1160 bis 1380 die Grafen von Montfort-Feldkirch.

1318    Die Ritter von Ems, sie werden erst 1560 in den Grafenstand erhoben, erwerben als ersten Emser Besitz auf Dornbirner Boden das Anwesen der Edlen von Sigberg in Mühlebach.

1351    Die ersten Walser siedeln in Ebnit.

1380    Dornbirn wird habsburgisch und damit österreichisch. Herzog Leopold III von Habsburg  verspricht die Unteilbarkeit und  Unverkäuflichkeit der Herrschaft.

Einige Teile Dornbirns sind zu diesem Zeitpunkt mit ihren Bewohnern unfrei, da sie im Besitz  der Klöster St. Gallen, Weingarten, Hofen, Mehrerau und kleiner Adelsgeschlechter (Edlen von Schwarzach, Torrenbüren, Siegberg) sind.

1391    Urkundliche Erwähnung als Veste Dorrenburren.

1405-1408  In den Appenzellerkriegen kämpfen die Dornbirner auf Seiten der Schweizer gegen den Adel.

1628/29   Die Pest sucht Dornbirn heim. 820 Einwohner, das sind mehr als ein Drittel der Bevölkerung, fallen der Krankheit zum Opfer. In der Folge lassen sich viele Bregenzerwälder in Dornbirn nieder.

1647     Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wird Bregenz von den Schweden erobert und Dornbirn besetzt.

1655    Die Bauern verhindern unter Berufung auf das Versprechen von 1380 durch Zahlung von 4000 Gulden den Verkauf Dornbirns durch Erzherzog Ferdinand Karl an die Emser Grafen. Dornbirn erhält das heutige Wappen, das einen grünen Birnbaum auf dem österreichischen Bindenschild zeigt.

1771    „Loskauf von Ems“. Den freien Dornbirnern gelingt es, die unfreien Ortsteile mit allen Leibeigenen den Emser Grafen ab­zukaufen. Für  die Ablöse brachten sie in zwei Raten insgesamt 45.250 Gulden (ca. 5,5 Millionen Euro nach heutigem Wert) auf und verschuldeten sich in Graubünden mit 10.000 Gulden. Dornbirn zählte damals 4.037 Einwohner.

Von Historikern wird heute der Loskauf von Ems als wichtiger Wendepunkt in der Entwicklung Dornbirns betrachtet, da er die Industrialisierung im folgenden Jahrhundert bewirken sollte.

1773    gründen Adam Ulmer, Dominikus Rüf, Josef Winder und Josef Anton Herrburger eigene Textilfirmen. Sie arbeiten vorwiegend mit Schweizer Handelshäusern zusammen.

1789    brechen in Dornbirn schwere Unruhen gegen die kirchlichen Reformen des Kaisers Josef II. aus. Die vorwiegend katholischen Bürger Dornbirns sehen sich in der Ausübung ihrer gewohnten religiösen Bräuche bedroht und werden daher gewalttätig. Ihr Anführer, der Hatler Löwenwirt Franz Josef Ulmer, wird 1791 festgenommen und in Innsbruck inhaftiert, wo er kurz darauf verstirbt.

1793  erhält die Gemeinde Dornbirn das Recht auf einen Wochenmarkt und wird damit Marktgemeinde.  Schon zu diesem Zeitpunkt  hat Dornbirn mehr Einwohner als die Städte Bregenz, Feldkirch und Bludenz zusammen.

1795    kommt es zur Gründung der Textilfirma Herrburger und Rhomberg,

1805-1814   gehört Dornbirn als Folge des Friedens von Pressburg, der den 3. Koalitionskrieg beendet, zum Kurfürstentum Bayern.

1813   errichtet die Textilfirma Herrburger und Rhomberg in der Parzelle Juchen (rechte Achseite) eine mechanische Flachs- und später Baumwollspinnerei.

1814   wird bei der Firma Ulmer die erste chemische Bleiche eingesetzt.

1832   nimmt die Firma Franz Martin Rhomberg den Färbereibetrieb auf.

1836   gründet Franz Martin Hämmerle einen Betrieb zur Erzeugung von Baumwolltüchern.

1842    Der Frondienstes für Gemeindezwecke wird abgeschafft.

1846   erfolgt die Gründung der Textilveredlungsfirma J. M. Fussenegger.

1881   setzt Kaiser Franz Josef I. anlässlich eines Besuches der Spinnerei Gütle  von F. M. Hämmerle das erste Telefon in Österreich in Betrieb.

1900   Vom 1. August bis 9. Oktober dokumentiert eine große Handwerksausstellung den wirtschaftlichen Aufschwung der Marktgemeinde.

1901 Unter Bürgermeister Dr. Johann Georg Waibel wird das 14.000 Einwohner zählende Dornbirn am 21.November durch Kaiser  Franz Josef I.  zur Stadt erhoben.

1902   wird die Elektrische Bahn Dornbirn - Lustenau (EBDL), eine Straßenbahn zwischen den beiden Gemeinden, eingeweiht. 1938 wird der Tramverkehr eingestellt und durch einen Omnibus ersetzt.

1932   Das bis dahin eigenständige Walserdorf Ebnit wird eingemeindet. Bereits im Jahr 1927 wurde die Verbindungsstraße von Dornbirn nach Ebnit fertiggestellt.

1938   Mit dem Anschluss an das Dritte Reich wird Dornbirn Sitz der Kreisleitung.

1949   In den Schulen des Bezirkes Markt wird die erste Export- und Musterschau, heute Dornbirner Messe, veranstaltet.

1969    Mit 10. Jänner ist Dornbirn Sitz der Bezirkshauptmannschaft des vom Bezirk Feldkirch abgetrennten politischen Bezirkes Dornbirn, der das Gebiet der Städte Dornbirn und Hohenems, sowie jenes der Marktgemeinde Lustenau umfasst.

1975   übersiedelt die Dornbirner Messe in das neue Messegelände bei der Autobahnauffahrt Dornbirn-Süd.

1986   Am 8.September erreicht Dornbirn die Zahl von 40.000 Einwohnern.

1991  Dornbirn nimmt als erste Gemeinde Vorarlbergs einen Stadtbus in Betrieb.

1994  Im Gebäude der Alten Textilschule an der Dornbirnerache wird Österreichs erste Fachhochschule eröffnet.

1994  Rohrbach und Schoren werden eigenständige Bezirke.

 

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