DER BODENSEE
Gliederung
der Bildreihe: a) Landschaft
b) Die Besiedlung
c) Die Wirtschaft
d) Der Verkehr
e) Kunstgeschichte
f) Erholung
g) Umweltschutz
a)
Landschaft
Der
Bodensee, auch „Schwäbisches Meer“ genannt, hat eine Gesamtfläche von 538 km2.
Der See ist das Sammelbecken der wichtigsten Flüsse der Bodenseeregion. Er
entstand durch einen Grabenbruch und wurde vom Rheingletscher ausgehobelt.
Durch abgelagerten Moränenschutt bildete sich im Norden und Westen des Sees
eine sanfte Hügellandschaft, die der dortigen Region ihr Gepräge gibt.
Der
österreichische Uferanteil zwischen Bregenzerach und Altem Rhein ist dagegen
ein typisches Verlandungsgebiet. Die Bregenzerach, die Dornbirnerach,
besonders aber der Neue Rhein schieben jährlich gewaltige Schutt- und
Sandmassen an die dortigen Ufergebiete. So lagert der Rhein pro Jahr ca. 36
Mill. m3 Geschiebe ab. Typisch für diese Verlandung sind die
Landzungen, die sich weit in den See hinausschieben (z.B. Rohrspitz,
Rheinspitz). Am Rande der Bregenzer Bucht befinden sich an manchen Stellen
Steilufer. Das Wasser des Bodensees ist für das untere Rheintal ein großer
Wärmespeicher. Dasselbe gilt im gesteigerten Maße auch für die umliegenden
Uferlandschaften, besonders am Untersee. Das dadurch verursachte milde Klima
verleiht der gesamten Bodenseelandschaft eine reiche Vegetation und
Fruchtbarkeit.
Der Spiegel
des Bodensees liegt 395 m über dem des Meeres. Der See ist 76 km lang
(Bregenz - Stein am Rhein), 14 km breit, an der tiefsten Stelle 252 m tief
und hat einen Seeinhalt von ca. 50 Milliarden m3 Wasser. Er ist
der drittgrößte Binnensee Mitteleuropas mit einem Gesamtumfang von 263 km.
Der
Bodensee wird in Obersee, Überlinger- und Untersee eingeteilt. Der Untersee
ist vom Hauptbecken durch eine 4 km breite, vom Rhein durchschnittene
Landbrücke getrennt und wird um die Insel Reichenau in Gnadensee und
Zellersee unterteilt.
b) Besiedlung
Die
Besiedlung der Ufergebiete des Bodensees reicht bis ca. 4000 v. Chr. zurück.
Die ersten Siedler waren jungsteinzeitliche Ackerbauern. Nach ihnen
siedelten Kelten und Römer an den Bodenseeufern. Arbon (Arbor-Felix),
Bregenz (Brigantium), Konstanz (Constantia) und andere Orte waren römische
Siedlungen. Den Römern folgten 260 n. Chr. die Alemannen. Diese siedelten
zunächst nur am Überlinger- und Untersee. Erst um 600 n. Chr. bevölkerten
sie die übrigen Randgebiete des Sees.
c) Wirtschaft
Die
Beckenlage und die mildernden Einflüsse des Sees bestimmen die klimatischen
Grundzüge der Bodenseelandschaft. Das milde Klima machte diese Landschaft
von altersher zu einem bevorzugten Gemüse-, Obst- und Weinanbaugebiet. Eine
moderne Großindustrie entwickelte sich nur in einigen Orten (z.B.
Friedrichshafen, Arbon und Romanshorn).
Gerade
dieser Umstand trug zur Erhaltung der alten Städtebilder und der noch
weithin unzerstörten Kulturlandschaft bei. Die Grundzüge eines
Erholungsgebietes (agrarischer Grundcharakter, reizvolle Landschaft,
altertümliche Bauten und Kunstdenkmäler, Erholungsmöglichkeiten am See)
haben den Bodenseeraum zu einer weltbekannten Tourismusregion gemacht.
d) Verkehr
Die
Anrainerstaaten betreiben von April bis Oktober einen fahrplanmäßigen
Schiffsverkehr auf dem See. Zusätzlich gibt es Ausflugs- und Sonderfahrten.
Neben den
bekanntesten Schifffahrtsbetrieben Vorarlberg Lines - Bodenseeschifffahrt,
Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), Schweizerische
Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS), Schifffahrtsgesellschaft
Untersee & Rhein AG gibt es noch einige weitere Anbieter von Schifffahrten.
Einen
wichtigen Stellenwert in der Verkehrsanbindung der Bodenseeregion nimmt der
Flugverkehr ein. Immer mehr Touristen nützen das Angebot des Flughafens St.
Gallen - Altenrhein und des Bodensee-Airports Friedrichshafen.
e)
Kunstgeschichte
Die
Bodenseeregion war Schauplatz eines wichtigen Teiles alpenländischer
Kulturgeschichte. Sie beeinflusste in großem Maße den süddeutschen Raum, die
Ostschweiz und Vorarlberg. Die Christianisierung des gesamten
schwäbisch-alemannischen Raumes nahm hier ihren Ausgang.
Berühmte
romanische, gotische und barocke Bauwerke sind Zeugen kulturgeschichtlicher
Epochen.
f) Erholung
Die
abwechslungsreiche Landschaft des Bodensees und seine Schönheiten, geprägt
von altem und neuem kulturellen Geist, haben eine große Anziehungskraft auf
Menschen aus aller Welt. Die Bodenseeregion bietet vielfältige
Erholungsmöglichkeiten.
g)
Umweltschutz
Das
ökologische Gleichgewicht des Sees wird durch Abwässer und sonstige
Verschmutzungsfaktoren beeinträchtigt. Durch die Zubringerflüsse gelangen
gelegentlich chemisch belastete Abwässer von Industrieanlagen im
Landesinneren in den See. Dies bringt nicht nur Gefahren für die im Wasser
lebenden Tiere mit sich, sondern auch für die um den See wohnenden Menschen
und die Erholungssuchenden.
Das
Bodenseewasser dient über vier Millionen Menschen als Trinkwasser. Pumpwerke
und Wasserleitungen versorgen den Schweizer und süddeutschen Raum (z. B.
Stuttgart).
|