KLOSTERTAL (UHVf 29)

 

Vorwort

 

Das Klostertal ist das rund 25 km lange Gebirgstal zwischen Bludenz und dem Arlberg. Es umfasst das Einzugsgebiet der Alfenz, das sind rund 180 km2 oder 7% der Landesfläche. Die natürlichen Begrenzungen sind im Norden das Lechquellengebirge, im Osten der Arlbergstock, im Süden die Verwallgruppe.

 Zwei deutlich unterscheidbare geologische Formationen prägen die Landschaft des Tales: Die südliche Talflanke von Lorüns bis zum Kristbergsattel und die ganze nördliche Talseite gehören der ostalpinen Decke an (Kalkgestein), die südliche Talflanke vom Kristberg bis zum Arlberg gehört zum Kristallin der Zentralalpen (vorwiegend Gneise).

 Vom Taleingang bei Stallehr (596 m ü.d.M.) bis zum Arlberg (1.800 m) beträgt der Höhenunterschied rund 1.200 m. Daher hat der innere Teil des Tales den Charakter eines Hochgebirgstales. Das bedeutet: raues Klima, lange, schneereiche Winter, weder Garten- noch Obstbau, kurze Vegetationszeit, geringe Graserträge, langsames Wachstum der Flora, geringe Siedlungsdichte (Vbg.: rund 130 Ew./km2, Klostertal: 20 Ew./km2).

 Bis ins 13. Jhd. hieß das Tal „Mariental“ nach einer kleinen Bergknappenkapelle im hinteren Teil des Tales. Seit der Gründung eines Johanniterhospizes bekam dieser Ort den Namen „Klösterle“ und das Tal den Namen „Klostertal“. Seine Besiedlung verdankt es nicht der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit wie die meisten anderen Talschaften des Landes. Dazu war es wegen des fehlenden Talbodens kaum geeignet. Seine Erschließung ist auf den Bergbau im Mittelalter (ab dem 8. Jhd.) und die verkehrsgeographische Lage zwischen Tirol und dem Bodenseeraum (Salztransporte) zurückzuführen.

 Durch die Öffnung nach Westen ist die Talschaft dem ozeanischen Klimaeinfluss ausgesetzt. Der Arlbergstock staut die feuchten Westwinde. Daher hat Langen z.B. rund um die Hälfte mehr Niederschläge im Jahr (2.000 mm) als Feldkirch (1.200 mm) oder als St. Anton an der Ostseite des Arlbergs.

 

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