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Schruns

 

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Das Zentrum der Schrunser Marktgemeinde liegt auf einem Schotterkegel und dem Schrunser Feld. In früheren Zeiten war fast das ganze Schrunser Feld Bachbett der ungezähmten Ill. Nur mit großer Mühe konnte dem Wildbach Stück für Stück Weide- und Ackerland abgerungen werden. Nach der großen Überschwemmung im Jahre 1910 erhielt die lll ein ausgebautes Gerinne, und seither sind Schruns und Tschagguns vor Überschwemmungen sicher. Bis zum ausgehenden 16. Jh. gehörte Schruns zu Bartholomäberg, und die Bewohner hatten ihre Steuern und Abgaben auch dahin zu entrichten. In alten Dokumenten von 1410 wird erstmals eine Kirche zu St. Josen (= Jodokus) in „Schiruns“ erwähnt. Ab 1430 scheint die Bezeichnung Schruns auf. Die Kirche war zu dieser Zeit eine Filialkirche von Bartholomäberg, und erst 1597 wurde Schruns eine selbständige Pfarrei. Von den Alteinwohnern, den Rätoromanen, sind noch viele Flurnamen erhalten, wie Alpe Kapell (campo bello = Schönfeld Alpe), Brif (= Schattenseite), Lifinar (= Lawinenfeld), Montjola (= das Bergle) u.a.m. Eine Blütezeit erlebte Schruns in der Mitte des 14. Jh., als es Sitz eines kaiserlichen Bergamtes wurde. Weil an zwei flößbaren Flüssen gelegen, wurde es wohl wegen seiner verkehrstechnischen Lage dazu auserwählt. So wurde damals in Schruns am Kohlplatz Holzkohle erzeugt, die zum Betrieb von Schmelzwerken erforderlich war. Entlang der Litz standen Pochwerke zum Zerkleinern des Erzes, das dann im Schmelzofen verhüttet wurde. Die Bergrichter hatten die behördliche Oberaufsicht über die Gruben, waren Beamte der Regierung in Innsbruck und unterstanden dem Bergrichteramt in Schwaz. Am 24. Juli 1607 gewährte Erzherzog Maximilian den Montafonern einen Viehmarkt in Schruns. Zudem erhielten sie ein eigenes Gericht. Aber schon am 24. Oktober desselben Jahres wurden diese Privilegien wieder aufgehoben, weil Bludenz, unterstützt von Feldkirch und Bregenz, vehement dagegen Einspruch erhob. Erst Kaiserin Maria Theresia erteilte am 1. Mai 1752 das Privileg, jährlich zwei Viehmärkte abzuhalten. Ein eigenes, selbständiges Gericht bewilligte die Kaiserin am 4. April 1774. Schruns, als Standort des Viehmarktes und Gerichtes, wurde nun zum Hauptort des Tales und zum Mittelpunkt des Wirtschaftslebens. Zur Marktgemeinde wurde Schruns am 1. Juli 1928 durch den Vorarlberger Landtag erhoben. Nun zeigte sich eine sprunghafte Entwicklung. Dazu trugen vor allem die Vorarlberger lllwerke, die Montafonerbahn AG, die Hochjochbahnen sowie der Fremdenverkehr bei. In der Bildmitte der Dorfkern von Schruns. Im Vordergrund die Talstation der Hochjochbahn. Der Berghang auf der rechten Seite ist die Parzelle Montjola. Im Hintergrund liegt Tschagguns.

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