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Montafonerbahn mit St. Anton

 

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Um den Montafonern einen Anschluss an die Arlbergbahn zu ermöglichen, bemühten sich um die Jahrhundertwende einige fortschrittliche Montafoner um den Bau einer Bahn in das Tal. 1890 erteilte der damaIige Handelsminister die Bewilligung zu den technischen Vorarbeiten für eine schmalspurige Lokalbahn Bludenz - Schruns. Die Verhandlungen zogen sich so lange hin, daß in einem neuen Projekt eine Normalspurbahn einhellig befürwortet wurde. Im Sommer 1898 kam es zur Zeichnung von 112 000 Gulden Stammaktien, deren größeren Teil Montafoner Fabrikanten, Kaufleute und Wirte erwarben. Nach vielen Protesten gegen den Bau, Vorbehalten und Auflagen erfolgte am 18. Dezember 1905 die Inbetriebnahme. Den Strom erhielt die Bahn vom Elektrizitätswerk der Gebrüder Mayer in Schruns. Ein Generator mit 55 kW Dauerleistung und 650 V Gleichspannung garantierte bei normalem Betrieb und einem Zuggewicht von 32 t eine Bergfahrt von höchstens 48 Minuten. Seit der Umstellung der Fahrleistungsspannung auf 15 kV,16 2/3 Hz im Jahre 1972 können auch Lokomotiven der ÖBB auf der Fahrstrecke verkehren. Die eingleisige Strecke überwindet von Bludenz (561 m) nach Schruns (681 m) einen Höhenunterschied von 120 m. Die größte Steigung beträgt 25,25 ‰. Die Höchstgeschwindigkeit wurde durch den Ausbau der Gleisanlagen von 50 km/h bis 60 - 75 km/h erhöht. St. Anton im Montafon Nur ein kurzes Stück nach Lorüns, nachdem Bahn und Straße die Ill überquert haben, beginnt das Gemeindegebiet St. Anton (3,41 km²) mit dem Bergsturzkegel Prazalanz. Der Sage nach soll unter den Schuttmassen dieses Gebietes die Stadt „Prazalanz“ liegen, die wegen ihrer Gottlosigkeit bestraft wurde. Leicht lösliches Gestein brachte den Bergfuß der Davenna zum Einsturz, und gewaltige Nachrutschungen bildeten diesen Kegel. Die heutige Pfarrkirche soll auf den Grundmauern einer vermurten Kapelle aufgebaut worden sein. Doch die Siedlung um die ehemalige Kapelle wurde aufgelassen und in die Schutz bietende Mulde des „Mühlibaches“ (Graveser Baches) verlegt. Erst nach der Trennung (1646) von der Mutterkirche Bludenz wurde St. Anton eine eigene Pfarrei. Zur Blütezeit der Erzgewinnung auf dem Bartholomäberg führte ein Saumweg am Fuße der Davenna entlang nach Bludenz, auf dem das Erz transportiert wurde. Historisch bemerkenswert ist das Gasthaus „Adler“. Im Jahre 1800 verstarb hier der Landammann Johann Josef Battlogg, der sich in den Franzosenkriegen ausgezeichnet hatte. Früher war St. Anton eine bäuerliche Kleingemeinde. Heute ist es Wohngemeinde vieler Auspendler. Durch die Erschließung vieler Baugründe seitens der Gemeinde und durch finanzielle Unterstützung des Landes stiegen die Hausnummern von 36 auf 146 (1988). Als ein ruhiger Ort mit sonniger Lage am Eingang zum Alpenpark und Schistadion Montafon kann die Gemeinde auch den Fremdenverkehr nutzen. Bild: Die Montafonerbahn verlässt die Haltestelle St. Anton. Parallel dazu verläuft die Montafonerstraße (B 188). Am rechten Bildrand, an der Straße gelegen, erkennt man das Gasthaus "Post". Hinter der Kirche zieht sich, von links nach rechts ansteigend, der bewaldete Bergrücken des Davennastockes. Die Kuppe im Hintergrund ist der Hohe Fraßen.

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