blindAus dem Staubecken Latschau entnehmen die Rodundwerke I (173 MW) und II (270 MW) ihr Betriebswasser. Dieses Wasser kommt vom Kopswerk und Vermuntwerk durch einen 19 km langen Freispiegelstollen nach Latschau. In diesen Stollen werden auch fünf linksufrige Bäche und ein rechtsufriger Bach der lll eingeleitet. Auch das Lünerseewerk gibt sein Unterwasser an das Staubecken ab. Rodund I und II dienen neben der Nutzung dieser natürlichen Zuflüsse auch zur Wälzpumpspeicherung.
Rodund I, mit Francis-Spiralturbinen ausgerüstet, steht seit 1943 in Betrieb und nutzt die Gefällstufe Latschau - Rodund (348 m). Das Rodundwerk II nutzt ebenfalls diese Höhendifferenz aus. Das Kraftwerk, das seit 1976 Strom erzeugt, ist als Schachtkraftwerk mit einem Maschinensatz ausgebaut. Diese hydraulische Maschine ist als Pumpturbine konstruiert worden. In der einen Drehrichtung arbeitet sie als Turbine, in der anderen als Pumpe. Als Unterbecken dienen die Ausgleichsbecken von Rodund, die das Wasser in den Walgaustollen weitergeben.
Das Lünerseewerk mit seinen fünf Maschinensätzen liefert seit 1958 Strom. Es nutzt den Höhenunterschied von 984 m zwischen Lünersee und Latschau. Vom Lünersee führt die Oberwasserführung über ca.10 km zum Krafthaus. Die Fallleitung ist im oberen Teil (Golm-Matschwitz) als Druckrohrleitung, im unteren als Drehschacht ausgebaut. Das Lünerseewerk ist zur Jahres- und Wälz-Pumpspeicherung bestimmt (Durchfluss je Turbine 5,52 m3/s, je Speicherpumpe 4,24 m3/s).
Das Staubecken Latschau ist Tagesspeicher für die Rodundwerke sowie Unterbecken und Pumpwasservorratsbecken für das Lünerseewerk.
Bild: Blick von Bartholomäberg
Im Tal die drei Speicher- und Ausgleichsbecken von Rodund mit den Kraftwerken Rodund I (links) und Rodund II (rechts). Über den Becken der Tagesspeicher Latschau mit dem Lünerseewerk. Vom See führt durch eine Waldschneise die Golmerbahn ins Schigebiet Matschwitz-Golm. Im Hintergrund die Kalkfelsen der Drei Türme und der Drusenfluh.