blindWährend die Männertracht (Bild: schwarzer Hut, rotes Leibchen, Brusttuch, brauner Rock, schwarze Kniebundhose, blaue Strümpfe und schwarze Halbschuhe) nur noch als Trachtenkleidung für Musikvereine oder zu folkloristischen Anlässen angezogen wird, tragen die Frauen die Tracht vor allem an Sonn- und Feiertagen.
Das Hauptstück der Frauentracht ist die Juppe, ein aus schwarzer Glanzleinwand hergestellter, in unzählige Falten gelegter (ausgezogen werden rund 6 m Stoff benötigt), von der Achsel bis zu den Knöcheln reichender Rock mit einem blauen Band oberhalb des Knies. Ein schwarzer Lackgürtel mit zum Teil teuren Silberschnallen betont die Taille.
Die weiße Juppe wird nur noch von Kindern und Jugendlichen zu festlichen Anlässen oder Folkloreveranstaltungen getragen. Sie soll bei der Schlacht an der Roten Egg im Kampf gegen die Schweden eine Rolle gespielt haben. (Geisterhafte Wesen!)
Als Träger über die Schultern dient ein gefütterter Samtstoff (schwarz oder rot), der mit mehr oder weniger kunstvollen Gold- und Seidenstickereien geschmückt ist und Mieder genannt wird. (Im Bild bei allen Frauentrachten zu sehen.) Besonders reich verziert wird der so genannte Bleatz oder Latz, ist ebenfalls aus Samt mit Karton verstärkt und wird lose in den verhältnismäßig tiefen Halsausschnitt gesteckt.
Die Ärmel (Mädchen und jüngere Frauen hellere, ältere Frauen dunklere Farben) sind an einem westenartigen Teil, der Lieble oder Gstalt heißt, angenäht. Die Gstalt (billiger Stoff) wird vom Oberteil der Juppe und von Mieder und Latz verdeckt.
Als Kopfbedeckung tragen Mädchen und unverheiratete Frauen das so genannte Schappele (im Bild das Kind links und das Mädchen im Hintergrund). Dieser Kopfschmuck ist ein zum Krönele geformtes Drahtgestell, das mit Goldfäden und Goldplättchen kunstvoll verziert wird. Es darf von den Mädchen am Hochzeitstag zum letzten Mal getragen werden. Allgemein tragen die Frauen an Sonn- und Feiertagen die aus Schafwolle hergestellte schwarze Spitzkappe (Frau vorne rechts), im Sommer zum Teil einen flachen schwarzen Strohhut, im Winter eine Pelzkappe - Brämokappa genannt.
