blindIm Mittelalter stand das erste Rathaus der Stadt Feldkirch an der Ill neben dem Mühletor. Wegen der häufigen Überschwemmungen wurde 1493 im Zentrum der Stadt ein neues Rathaus erbaut (heutiger Standort), das zugleich auch dem Korn- und Tuchhandel diente. Nach dem Stadtbrand von 1697 wurden der Ratsaal, die Ratstube und das Stadtarchiv im ersten Stock untergebracht. Hundert Jahre später wurde der Korn- und Tuchhandel im Rathaus eingestellt. 1932 - 1936 erfolgte eine Vergrößerung des Rathauses, gleichzeitig erhielt die Außenfassade eine Freskenbemalung (Prachensky / Kirchmayr).
Der Ratsaal selbst, der ursprünglich wie erwähnt eine Tuchhalle war, wurde um 1700 durch den Einbau einer Kassettendecke in deutscher Renaissance niedriger gestaltet. Das alte Mobiliar ist bis heute noch erhalten geblieben, ebenso die Truhenbänke in den Fensternischen. Mehrere Porträts bedeutender Persönlichkeiten (Stadtammänner, Ehrenbürger), weiters ein Wehrschild aus dem Ersten Weltkrieg (die eingehämmerten Nägel bedeuten Spenden für Kriegswitwen) zieren den großen Raum, an den sich das reich geschnitzte Bürgermeisterzimmer anschließt.