Naturschutz |
Auch in Vorarlberg hat der Mensch in den
letzten Jahrzehnten durch unkontrollierte Eingriffe in die Natur vielen
Pflanzen und Tieren geschadet. Durch das Zerstören ihres Lebensraums
wurden sie entweder ausgerottet oder in wenige noch intakte Gebiete zurückgedrängt. Solche Gebiete zu erhalten und zu schützen ist eine von vielen Forderungen des Naturschutzes, denen in jüngster Vergangenheit immer mehr Folge geleistet wird. So gibt es mittlerweile in Vorarlberg über 50 Landschafts-, Pflanzen- oder Naturschutzgebiete . Das Naturschutzgebiet „Rheindelta“ liegt zwischen dem Alten Rhein im Westen und der Dornbirnerach im Osten. Es ist seit 1976 unter Schutz gestellt. Zwei Drittel der ca. 20 km² Gesamtfläche sind Flachwässer bis zu 10 m Tiefe. Das Flachwasser ist jährlich Treffpunkt für über 300 europäische und asiatische Vogelarten, die auf ihrem Vogelzug im Rheindelta Rast und Nahrung finden. Die Ufervegetation (größtenteils aus Schilf) dient nicht nur als Laichgebiet für Fische und Brutgebiet für Vögel, sie ist auch Lebensraum für viele Vogelarten und wichtig für die Selbstreinigung des Sees. Die Naturschutzgebiete Matschels und Bangser Ried sind vor allem für ihre großflächigen Feuchtgebiete und unterschiedlichsten Streuwiesen bekannt. Auf Grund von Lehmschichten herrschen im Bangser Ried trotz der Grundwasserabsenkung der letzten Jahre noch nasse Bodenverhältnisse. So leben in der dichten Vegetation der Feuchtwiesen und nassen Streuwiesen zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. In diesen Gebieten findet man auch viele Streuwiesen, die einen typischen Pflanzen- und Tierbestand aufweisen. Besonders eindrucksvoll ist das Blütenmeer der sibirischen Schwertlilie im Mai. Streuwiesen werden nicht gedüngt und nur einmal – im Herbst – gemäht. Das Erntegut wird als Einstreu verwendet (daher der Name „Streuwiese“). Auwälder zählen zu den vielseitigsten Lebensräumen Europas. Fichtenaufforstungen, ausbleibende Überschwemmungen und Grundwasserabsenkungen veränderten die einstigen Auwälder Matschels. Die Waldbestände beidseits der Ill bilden aber noch heute den größten geschlossenen Waldkomplex im Rheintal und sind wertvolle Brutgebiete für gefährdete Vogelarten (...), die auf die Großflächigkeit der Waldgebiete in Matschels angewiesen sind. |