Bergbau |
Das Montafon bildete über Jahrhunderte hinweg den Mittelpunkt des Bergbaues in Vorarlberg. Die Hauptabbaugebiete waren der Kristberg, das Silbertal und der Bartholomäberg. Im berühmten rätischen Reichsurbar von 842, einem Einkünfteverzeichnis des Bistums Chur, wird ein eigener Eisenbezirk mit acht Schmelzöfen genannt. Es ist anzunehmen, dass man bald nach dem Eisenerzabbau auf Silber stieß. Es waren die reichen Silberadern, die dann eine lebhafte Epoche des Bergbaues im Montafon einleiteten. Im Laufe der Zeit änderten sich die Erzabbaumethoden. Der Tagbau ist wohl die älteste Abbaumethode. Die Knappen suchten an der Oberfläche nach erzhaltigen Gesteinen. Dies erforderte keine besonderen Hilfsmittel. Als Spuren des Tagbaues blieben flache, breite Mulden, die man " Pingen" nennt. Als diese leicht zugänglichen Erzvorkommen erschöpft waren, ging man zum Untertagebau über. Wurde eine verborgene Erzader entdeckt, begann die harte und mühevolle Arbeit der Bergknappen. Beim Vortreiben eines Stollens bedienten sich die Knappen verschiedener Methoden: Bei der Feuersetzmethode wurde das Gestein durch Erhitzung und die damit verbundene Ausdehnung abgesprengt. Wegen der gefährlichen Verrauchung war dieses Verfahren berüchtigt und wenig beliebt. Bei der sogenannten Schrämmarbeit wurde der Stollen mit Schlägel und Eisen vorgetrieben. Ein Häuer kam in einem Zehnstundentag oft nur 1 cm bis 2 cm voran. Der "Bergsegen" wurde auf Ziegenhäuten ins Freie geschleppt. Mit Pferden transportierte man das Gestein auf dem Saumsattel zu den wasserbetriebenen Pochwerken. Das taube Gestein wurde vor den Stollen zu mächtigen Halden aufgeschüttet. In den Schmelzöfen wurde das gemahlene Erz geschmolzen. Das gewonnene Metall verarbeitete man zu verschiedenen Geräten und Werkzeugen weiter. |