GESCHICHTE VORARLBERGS
Steinzeitliche Siedlungsplätze |
Die
ersten Menschen im Rheintalgebiet traten als Jäger und Sammler nachweislich
in der letzten Zwischeneiszeit auf (60.000 v. Chr.). Während der letzten
Eiszeit (20.000 - 8.000 v. Chr.) verschwand alles menschliche Leben. Erst
gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. ließen sich wieder Menschen in
unserer Gegend nieder.
|
Jungsteinzeitliche Siedlungsplätze |
Um 2 000
v. Chr. waren die Inselberge bei Koblach bevorzugte Siedlungsplätze, denn
das Rheintal war stark versumpft. Sie boten Schutz vor Überschwemmungen und
vor Angriffen von Mensch und Tier.
|
Römischer Soldat |
15 v. Chr. eroberten die Römer unter Tiberius und Drusus, den beiden Stiefsöhnen des Kaisers Augustus, die Gebiete nördlich und südlich des Bodensees und machten sie zu einer neuen Provinz ihres Weltreiches. |
Die römische Provinz Rätia |
Die neu geschaffene Provinz Rätia umfasste nicht nur Vorarlberg, sondern auch die heutige Ostschweiz und reichte bis an den Inn und die Donau. Im 3. Jahrhundert erfolgte eine Teilung in Rätia prima (Hauptstadt Chur) und in Rätia secunda (Hauptstadt Augsburg). |
Brigantium |
Den römischen Soldaten folgten römische Kolonisten, die Bregenz zu einer typisch römischen Provinzstadt ausbauten. Das Bild zeigt eine Rekonstruktion der römischen Stadt Brigantium mit Ölrain und Hafen. |
Einwanderung der Alemannen |
Nach anfänglichen Einfällen in römisches Gebiet drängten die Alemannen, von Norden kommend, immer stärker in die Gegend südlich des Bodensees vor und ließen sich schließlich ab der Mitte des 5. Jahrhunderts zwischen Bodensee und Kummenberg nieder. In den folgenden Jahren erweiterten sie ihre Siedlungstätigkeit. |
Alemannische Einwanderung ins Rheintal |
Mit ihren Familien, Fahrnissen, Haustieren und Waffen zogen die Alemannen vermutlich am nördlichen Bodenseeufer entlang bis in das Rheintal, wo sie eine Bleibe fanden. Die Alemannen gründeten Markgenossenschaften und brachten ihre Sprache und ihr Brauchtum mit. |
Überfahrt der Heiligen Gallus und Kolumban von Arbon nach Bregenz |
Um 600 kamen die irischen Mönche Kolumban und Gallus vom Zürichsee aus auch nach Vorarlberg, um die christliche Lehre zu verbreiten. Sie gründeten eine klösterliche Gemeinschaft und lebten einige Jahre hier. Wegen der geringen Erfolge zog Gallus in die Gegend des heutigen St. Gallen, Kolumban nach Italien weiter. |
Stift Mehrerau um 1720 |
Das bedeutendste Kloster in Vorarlberg ist die alte Benediktinerabtei Mehrerau. Sie wurde um 1100 gegründet. Die Mönche leisteten beachtliche Rodungs-, Kultivierungs-, Bildungs- und Seelsorgearbeiten. |
Schattenburg Feldkirch |
Schattenburg. Ihre Geschichte beginnt im 12. Jahrhundert. Die Burg war 200 Jahre lang der Sitz der Montforter Grafen, später der österreichischen Vögte. Sie überdauerte die Appenzellerkriege und den 30-jährigen Krieg.
|
Schlacht von Hard 1499 |
Appenzellerkriege Um das Joch der schweren Steuern und unfreiwilligen Kriegsdienste endgültig abzuschütteln, erhoben sich 1405 die Appenzeller gegen den Abt von St. Gallen, ihrem Landesherrn, und gegen die Habsburger. Schlacht bei Hard 1499 Nach der Schlacht von Hard kam es kurze Zeit später in Frastanz zu einer neuerlichen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Eidgenossen und den österreichisch-schwäbischen Truppen. Wiederum kamen Tausende ums Leben. Gegen eine hohe Summe ließen die siegreichen Schweizer von der Brandschatzung ab und zogen sich zurück. |
Walsersiedlungen in Vorarlberg |
Im 13. und 14. Jahrhundert kamen aus dem schweizerischen Oberwallis die deutschsprachigen Walser bis nach Vorarlberg und Tirol. Sie besiedelten vor allem das Laternsertal, das Große Walsertal und Kleinwalsertal, den Tannberg und das Brandnertal. Im Silbertal betrieben sie Bergbau. |
Schweden in Bregenz |
Kurz vor
dem Ende des 30-jährigen Krieges wurde auch Bregenz von den Schweden erobert
(5. Jänner 1647), Die Schweden plünderten zwei Monate lang das ganze Land.
|
Schlacht bei Feldkirch |
Am 23.
März 1799 siegten die Landesverteidiger gegen eine fünffache Übermacht der
Franzosen. Das Bild zeigt den Aufmarsch der Franzosen.
Österreich musste im Frieden zu Pressburg 1805 Vorarlberg und Tirol an Bayern abtreten. Erst 1814 kommt Vorarlberg wieder an Österreich zurück. |
Anschlussbewegung an die Schweiz |
Zwischen 1918 und 1922 gab es in Vorarlberg eine starke Bewegung, die den Anschluss an die Schweiz durchsetzen wollte. 1919 gab es dazu eine öffentliche Volksbefragung. 81 % der Bevölkerung sprachen sich für, 19 % gegen den Anschluss aus. Alle Bemühungen der Landesregierung in dieser Richtung beim Völkerbund und bei den Siegermächten waren vergebens. Mit Inkrafttreten der neuen österr. Verfassung 1920 blieb Vorarlberg endgültig im österr. Staatsverband. |
Einmarsch deutscher Truppen |
Im Zuge der Besetzung Österreichs durch deutsche Truppen marschierten am Morgen des 12. März 1938 reichsdeutsche Soldaten auch in Bregenz ein. Vorarlberg hörte auf, ein selbstständiges Bundesland zu sein. |
Zerstörtes Bregenz |
Kurz vor der Kapitulation leisteten deutsche Soldaten am 1. Mai 1945 dem Einmarsch der französischen Armee Widerstand. Bregenz wurde deshalb mit Geschützen und aus Flugzeugen beschossen. 72 Häuser wurden zerstört, viele andere stark beschädigt und etwa 700 Menschen obdachlos, die Gas-, Strom- und Wasserversorgung war unterbrochen. Bild: Bregenz - Brandgasse |
Vorarlberg wird wieder selbstständig |
erste Sitzung der 1945 verfassungsmäßig frei gewählten Landesregierung |