Rikki hatte festgestellt, dass alle Recycling-Container in Vorarlberg mit neuen Bilder versehen wurden und man somit noch besser erkennen kann, welcher Abfall in welche Tonne gehört. Natürlich wussten alle Mitarbeiter im Rikki-Büro darüber Bescheid, nur dass die Umstellung so plötzlich geschieht, das hätte niemand vermutet. Aber alle freuten sich. Selbst die Bilder auf der kleinen Trennstation im Büro hat Rikki mit den neuen Aufklebern beklebt.

Rikki schaute auf seinen Kalender. Mittlerweile war es schon Ende Oktober und ein Blick aus dem Fenster gab ihm Recht. Es war Herbst. Zumindest heute präsentierte sich der Wald, in dem Rikki wohnte, richtig kalt und nebelig. "Hoffentlich ists am Donnerstag ein bisschen freundlicher!", sagte er zu sich, denn der letzte Donnerstag im Oktober war seit 5 Jahren immer ein besonderer Tag.

Es war der Tag, an dem sich alle Freunde von Rikki trafen, um im Wald zwischen Feldkrich und Götzis richtig sauber zu machen. Man nennt es Flurreinigung. Und wie Rikki erfahren konnte, wird das in vielen Gemeinden in Vorarlberg gemacht. Vereine, ganze Schulklassen und viele Naturfreunde treffen sich, um Wiesen und Wälder von liegengebliebenen Abfällen zu befreien. Natürlich wissen wir alle, dass es besser ist, den Abfall gar nicht im Wald liegen zu lassen!

Unser Schlauberger hatte schon alles Wichtige für den Donnerstag hergerichtet. Einen großen Müllbeutel, seine Handschuhe und eine Abfallzange, damit er sich nicht so weit und oft bücken musste, um den Abfall vom Boden aufzuheben. Vielleicht nahm er diese Zange auch, um sich die Hände nicht schmutzig zu machen oder sich zu verletzen. Wer weiss, was man dort alles findet.

"Ich glaube, ich lege zur Sicherheit noch meine Mütze und den Schal dazu.", sagte Rikki, stand auf und ging zum Kleiderschrank, um die Sachen zu holen, "Bei dem Wetter kann man sich nicht warm genug anziehen".

Warm anziehen

Zurück an seinem Schreibtisch fiel sein Blick wieder auf den Kalender. "Hmm! Am Dienstag hab ich ja auch etwas eingetragen.", bemerkte er und sah genauer hin. "Ach ja, da ist doch unsere Kelleraufräum-Aktion bei Martin geplant!" sagte er und schon malte er mit einem roten Stift einen Kringel um den Dienstag, damit er diesen Termin nicht vergessen würde. Rikki hatte versprochen, seinem Freund Martin zu helfen den Keller aufzuräumen.

Wahrscheinlich dann gleich auch noch die Garage dazu, sofern genug Zeit war. Rikki war immer sehr hilfsbereit und half natürlich gerne, wenn man ihn drum bat. Wahrscheinlich hatte es aber auch damit zu tun, dass es bei Martin immer so leckeren Kuchen gab, wenn sie gemeinsam etwas erledigen konnten. Ob es wieder Rikki’s Lieblingskuchen gibt? Den mit Nüssen und Karotten? Rikki schwärmte in Gedanken schon von einem Riesenstück Torte.

Ein Kuchen, das wär' jetzt was

Es war Dienstag. Exakt 16.00 Uhr im Büro. Rikki hatte eben seinen Schreibtisch fertig aufgeräumt und wollte gerade aufstehen, als er seinen Freund und Kollegen Martin in der Tür stehen sah. "Na, fertig? Können wir los? Ich nehm dich mit!", sagte Martin, "Wirst sehen, zusammen sind wir sicher ganz schnell fertig." Er winkte mit den Autoschlüsseln. "Klar! Ich wollte grad zu dir.", antwortete Rikki, "Aber ich werde mit dem Fahrrad fahren, sonst musst du mich später wieder hierher bringen, damit ich nach Hause komme".

Dabei zog er sich die Wollmütze über und band seinen bunten Schal um den Hals. Ein Paar Minuten später standen Rikki und Martin schon im Keller und waren einfrig am Sortieren, Rumräumen und Werken. Jede Menge Kisten, Kartons, und Eimer. Alles war staubig und beiden war klar: es war höchste Zeit, hier aufzuräumen! Und wie erwartet, fanden die beiden auch richtig viel Abfall.

Eine ganze Kiste voller alter Elektrogeräte, eine hohe Schachtel mit alten Neonröhren, eine alte Autobatterie, ein Karton mit alten Kabeln und noch viele Dinge mehr, waren zu finden. Nach gut 2 Stunden standen die beiden vor einem Berg Schachteln und Kisten. "Das alles, muss entsorgt werden!", sagte Martin und klopfte ein bisschen Staub von seiner Hose. "Und wohin geben wir die Sachen?" fragte Rikki, "Die Sachen können doch gar nicht zur Trennstation gebracht werden. Das muss doch speziell entsorgt werden!"

"Richtig! Viele dieser Sachen, müssen besonders behandelt werden und können nicht einfach so in den Restabfall geworfen werden.", sagte Martin, " Deshalb räumen wir jetzt alles in mein Auto und bringen das morgen Früh zum Bauhof. Dort wird alles richtig entsorgt!"

Volle Ladung

"Okay! Dann treffen wir uns dort morgen gleich nach dem Frühstück!", sagte Rikki und kurze Zeit später sah man nur noch seinen roten, buschigen Schwanz von hinten, als er mit dem Fahrrad durch die Dämmerung Richtung Baumhaus fuhr.

Am nächsten Morgen standen Martin und Rikki wie vereinbart beim Bauhof und durften dort unter fachkundiger Anleitung von Horst ihren Abfall entsorgen. Horst, der schon seit 4 Jahren bei der Gemeinde im Bauhof arbeitete, wusste einfach alles, wenn es um das Thema Abfall ging. Rikki lauschte mit spitzen Ohren, denn gerade er als Schlauberger wollte alles ganz genau wissen.

Gemeinsam wurden die Abfälle aus dem Auto geladen und zur richtigen Stelle auf dem großen Platz hingetragen. Altes Holz konnte dort in einen großen orangen Container geworfen werden und auch die alten Elektrogeräte aus Martins Keller landeten in einer Ecke, in der schon ganz viele Geräte standen. Kühlschränke, alte Fernseher, Radios und Computerbildschirme, dazwischen kleinere Geräte, und, und, und.

"Leider alle kaputt und nicht mehr zu reparieren.", sagte Horst und kippte die Schachtel mit den alten Kabeln in einen Behälter, der neben den vielen kaputten Elektrogeräten stand.

"Und was mache ich mit dieser alten Autobatterie?", rief Rikki über den ganzen Platz als er sie vorsichtig aus dem Auto hob. Horst antwortete: "Die kannst du dorthin stellen, da sind schon einige andere Batterien, die morgen von einer Spezialfirma abgeholt werden. Du musst wissen, gerade Batterien und Akkus, ob nun große oder kleine, müssen ganz speziell entsorgt werden. Denn wenn sie auslaufen, können sie der Umwelt großen Schaden zufügen!"

Nach gut dreißig Minuten haben die drei es tatsächlich geschafft, und das ganze Auto ausgeladen, alles zur richtigen Stelle im Bauhof gebracht und wussten: es wird alles fachgerecht entsorgt.

Martin und Rikki schauten sich glücklich an. "Irgendwie fühlt es sich toll an, wenn man alles richtig macht", sagte Martin. Rikki nickte mit dem Kopf und auch Horst musste lächeln. "Ja, wenn das nur alle so machen würden, wie ihr! Dann wärs einfacher!", sagte Horst, "Was glaubt ihr, wie viele Dinge die eigentlich im Sonderabfall landen müssten, in unseren normalen Containern und im Restabfall landet? Es ist manchmal echt schlimm! Wir finden Öl-Flaschen, alte Farbspray, uvm."

"Das kann ich mir vorstellen!", sagte Martin, "Dabei ist es doch gar nicht so schwer, zu erkennen, was beim Sondermüll oder eben hier am Bauhof viel besser aufgehoben ist, als in unseren Containern oder im schwarzen Sack für den Restabfall." Rikki stimmte zu und fragte: "Kommen eigentlich auch ab und an Kinder vorbei um dich zu besuchen?"

Horst war sichtlich erstaunt, lächelte aber und antwortete: "Woher weißt du denn das schon wieder? In der Tat kommen ab und an die Kinder aus der Schule und aus den Kindergärten, um sich hier zu informieren, wie man mit dem Abfall richtig umgeht. Warum fragst du?"

"Na weil ich es eine gute Idee finde, wenn die Kinder dich besuchen und hier lernen können, wie man Abfall richtig trennt oder auch erfährt, was mit dem Abfall passiert, der gesondert entsorgt werden muss!" sagte Rikki, "Ich bin mir sicher, das wäre eine spannende Sache für meine Freunde. Soll ich das mal vorschlagen?"

Horst glänzte übers ganze Gesicht, klopfte Rikki freundlich auf die Schulter und sagte: "Rikki, es wäre mir eine Freude und gerne nehme ich mir die Zeit, wenn Kinder bei mir vorbeikommen, um sich zu informieren. Du darfst das gerne deinen Freunden vorschlagen!"

Schon kurze Zeit später verabschiedeten sich Rikki und Martin und machten sich auf den Weg ins Rikki-Büro. Dort war noch jede Menge Arbeit zu erledigen und morgen, am Donnerstag war ja Flurreinigung – auf die sich die beiden sehr freuten. Und wie es aussah, wurde das Wetter heute auch richtig freundlich. Bestimmt auch morgen – perfekt für einen Tag in der Natur!

Wusstest du schon? Die Öffnungszeiten vom Bauhof in deiner Nähe erfährst du aus dem Gemeindeblatt oder bei der Gemeinde selbst.

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