Die letzte Nacht war wirklich unbeschreiblich laut. Der Regen prasselte auf das Dach und an die Fenster, Blitze erhellten den nächtlichen Himmel und der Donner klang im Wald noch viel furchteinflößender als anderswo. Doch Rikki, der Schlauberger, schlief wie ein Baby. Nicht ein einziges Mal wurde er wach vom Gewitter. Er wusste ja, dass sein neues Baumhaus gut und fest gebaut und das Dach dicht war. So konnte er beruhigt schlafen, auch wenn es draußen stürmte und tobte.

Unwetter um das Baumhaus

Am nächsten Morgen war alles vergessen. Die Sonne lächelte über den Bergen und Rikki wachte gut ausgeruht auf. Er drehte sich auf die Seite, blinzelte und suchte die Anzeige auf seinem Radiowecker. Doch er konnte die leuchtenden Zahlen nicht finden. Dunkel. Der Wecker war aus. Er griff zum Lichtschalter, den er vom Bett aus gut erreichen konnte, und wollte das Licht anschalten. Aber das Licht funktionierte nicht. Gähnend fragte er sich: "Was ist denn jetzt los? Kein Strom? Hmmm, ..."

Rikki überlegte kurz, dann stand er auf, ging vom Schlafzimmer in den Flur und schlug mit seinen großen Füßen an den riesigen Koffer auf dem Boden. "Autsch!", rief er schmerzverzerrt, "ich hätte den Koffer doch besser im Wohnzimmer stehen lassen sollen." Rikki steuerte schnurstracks auf den Sicherungskasten zu. Als er ihn aufmachte, war klar, warum der Lichtschalter nicht funktionierte. "Durch das Gewitter gestern ist die Sicherung rausgeflogen", sagte der Schlauberger und drückte sie wieder rein. Rikki prüfte gleich anschließend den Lichtschalter im Flur und im Schlafzimmer. Beide funktionierten einwandfrei.

Nach dem Frühstück war es soweit. Rikki schloss alle Rollläden und Fenster. Er machte sein Baumhaus urlaubsfertig, denn Rikki plante eine lange Reise. So wie die Kinder im Kindergarten hatte auch er so was wie "Große Ferien". Diesmal sogar etwas früher, weil der Schlauberger seinen Bruder in Salzburg besuchen wollte.

Der Koffer stand abreisefertig in Rikkis Flur. Er sah sich um und sagte: "So, alles perfekt. Ich glaube, ich habe nichts vergessen! Nur noch den Schlüssel zu Julius bringen." Julius, der Waldaufseher, der Rikki das neue Baumhaus besorgt hatte, war so nett und wollte auf das Haus aufpassen, während Rikki nicht zu Hause war. So konnte Rikki beruhigt in die Ferien fahren.

Nur der Schlüssel fehlt noch

Schon kurze Zeit später stand Rikki vor dem Haus von Julius. Er klingelte. Nichts geschah. Er klingelte nochmals und zudem klopfte er vorsichtig an die Haustüre. Julius öffnete. "Ach, hallo Rikki. Gut, dass du geklopft hast. Meine Klingel ist seit gestern kaputt.", begrüßte ihn der Waldaufseher. Rikki lächelte und antwortete: "Guten Morgen, Julius. Ich wollte dir den Schlüssel bringen, du weißt ja, ich fahre in die großen Ferien!" "Ja genau, das ist schon heute?", fragte Julius und bat Rikki in seine Wohnung, "Ich würde dir ja gerne einen Kaffee anbieten, aber leider ist meine Kaffeemaschine kaputt gegangen. Zusammen mit dem Toaster und auch mein Radio in der Küche."

"Ach, das war sicher ein Blitzeinschlag beim gestrigen Gewitter!", sagte Rikki, "Wahrscheinlich ist nur die Sicherung rausgeflogen, das war bei mir auch so". Julius lächelte und meinte: "Na Rikki, soweit hab ich das auch schon überlegt, aber die Sicherung war es nicht. Im Sicherungskasten ist alles in Ordnung. Die Sachen sind wirklich kaputt. Vielleicht durch einen Kurzschluss oder doch Blitzschlag. Ich werfe sie einfach weg und kauf mir neue."

Julius' kaputte Sachen

Da wollte Rikki aber schon genauer nachfragen und sagte: "Wie, wegwerfen? Was hast du damit vor? Könntest du sie nicht reparieren?"

Julius lächelte wieder und erklärte ihm, dass die Geräte schon sehr alt waren und es sich nicht lohnen würde, sie zur Reparatur zu geben. "Außerdem verbrauchen solche alten Geräte sehr viel mehr Strom, als neue. Deshalb werfe ich das hier zum Müll und kaufe ich mir morgen eine neue Kaffeemaschine und einen Toaster", ergänzte Julius und zeigte auf die kaputten Geräte.

Das leuchtete Rikki ein, aber dennoch hatte er einen Vorschlag für die alten Geräte und sagte: "Was hältst du davon, die alten Geräte richtig und sauber zu entsorgen, statt sie einfach nur wegzuwerfen?"

Julius sah den Schlauberger fragend an. "Was meinst du damit?", sagte er, "Kann man die nicht einfach im Restmüll entsorgen?"

Jetzt konnte Rikki mit seinem Wissen rund um das Thema Abfall auftrumpfen und voller stolz erklärte er seinem Freund: "Natürlich nicht. Denn alte, kaputte Geräte bestehen aus vielen verschiedenen Metallen und Kunststoffen, die man gesondert wiederverwerten kann. Deshalb werden Altgeräte gesammelt und auseinandergebaut richtig entsorgt oder wieder verwertet."

Julius dachte kurz nach und antwortete überrascht: "Hmm, so genau habe ich mir das gar nicht überlegt, aber natürlich ist es sinnvoll, alles richtig zu entsorgen. Also auch kaputte Elektrogeräte. Nur, wo bringt man die hin?"

Und auch darauf wusste Rikki die richtige Antwort: "Man bringt die Geräte zum Bauhof. Dort gibt es eine eigene Abteilung für alte Geräte."

"Das kostet sicher wieder Geld, wenn man da was hinbringt!", unterbrach ihn Julius.

Rikki antwortete selbstbewusst: "Aber nein, Julius, das kostet gar nix. Es ist gratis. Wenn du willst, können wir das gleich erledigen. Ich muss ja zum Bahnhof in die Stadt und da kommen wir ja automatisch beim Bauhof vorbei. Magst du mich begleiten?"

"Das ist eine sehr gute Idee!", antwortete Julius begeistert, "Dann hab ich die Geräte richtig entsorgt und kann anschließend gleich neue kaufen. Vielleicht schaffen wir es auch noch, zusammen einen Kaffee zu trinken, bevor dein Zug abfährt. Was meinst du, darf ich dich einladen?"

"Aber Julius!", lächelte Rikki, "Ich trinke doch nur Kakao! Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du mich auf eine Tasse einlädst!"

Und so sah man die beiden schon kurze Zeit später mit dem Leiterwagen von Julius den Hügel in Richtung Stadt laufen. Mit im Gepäck waren Rikki’s großer Koffer und die alten Geräte von Julius, die jetzt sauber und richtig entsorgt werden können. Auf dem Bauhof.

Ab zum Bauhof

Dort angelangt fanden die beiden sofort den richtigen Container für die Altgeräte, konnten die Kaffeemaschine und den kaputten Toaster kostenlos abgeben und wussten beide, dass sie heute etwas Gutes für die Umwelt getan haben.

Nach dem versprochenen gemeinsamen Kakao am Bahnhof verabschiedeten sich Julius und Rikki glücklich und zufrieden am Bahnsteig voneinander. "Pass auf dich auf, Rikki", sagte Julius, "ich kümmere mich um dein Baumhaus und die Post in deinem Briefkasten."

Rikki bedankte sich und meinte: "Und du suchst dir tolle neue Geräte aus, die energiesparend arbeiten. Ich freue mich auf ein Frühstück bei dir. Mit frischem Toast aus deinem neuen Toaster!"

Da kam auch schon der Zug mit großem Getöse, viele Leute stiegen aus und freuten sich, Rikki zu sehen. Er war wohl schon eine kleine Berühmtheit und in ganz Vorarlberg bekannt.

Der rote Schlauberger stieg ein, und als der Zug losfuhr, winkte er noch einmal seinem Freund Julius zu, bevor er sich auf seinen Platz im Zug plumpsen ließ. "Ach ist das schön, endlich Ferien!", seufzte er, "Ob mich die Kinder zu Hause vermissen werden?" Und so fuhr Rikki in seine großen Ferien, um mit neuen Geschichten und Ideen wieder in sein Baumhaus zu kommen. Im Herbst, wenn alle Kinder wieder in den Kindergarten kommen, oder bereits zur Schule gehen.

Hast du auch gerade frei? Dann versuche doch, Rikkis Puzzle zu lösen. Gleich hier, in der Spielewelt.

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