Ein Leben ohne Papier ist heute undenkbar. Überleg mal: Wo steckt überall Papier drin?
Egal ob vom Klopapier am Morgen oder die Gute-Nacht-Geschichte aus deinem Lieblingsbuch am Abend: Papier begleitet uns jeden Tag und in allen Lebensbereichen.
Erfahre in diesem Bereich mehr über die Herstellung, Verwendung und Wiederverwertung von Altpapier.
Das Material "Papier" wurde vor 2.000 Jahren von den Chinesen erfunden. Die chinesischen Papiermacher mischten Abfälle aus der Seidenherstellung mit alten Lumpen und ergänzten es mit Pflanzenfasern vom Maulbeerbaum.
Produktionsschritte:
Dieses Papier war stabil und wurde nicht nur zum Schreiben, sondern auch als Tapete oder für Papierlampen verwendet. Nach Europa kam dieses Papier allerdings erst vor 800 Jahren. Die Europäer verwendeten nämlich bis ins 12. Jahrhundert Pergament (dünne Kalbshaut) oder Papyrus zum Schreiben.
→ Für Schlauberger: Papier im alten Ägypten
Woher kommt der Name "Papier"?
Das Wort "Papier" kommt von Papyrus. Papyrus ist eine Schilfpflanze, die am Nil wächst. Die alten Ägypter stellten schon vor über 4.000 Jahren daraus eine Art Papier her. Schilf wurde in dünne Streifen geschnitten und dann immer abwechselnd eine Lage hoch und eine Lage quer gelegt. Anschließend wurden die Schichten geklopft und dann geglättet. Der herausgepresste Pflanzensaft verklebte die einzelnen Lagen miteinander.
Schaut euch das Bild an: So hat man im Mittelalter Papier geschöpft. Hier seht ihr, wie in einem Holzfass (Bütte) der Faserbrei mit einem Sieb geschöpft wurde.
Diese einzelnen, handgeschöpften Bögen Papier nennt man Büttenpapier. Vor dem Fenster drehen sich die Wasserräder der Papiermühle.
Das Prinzip der Papierherstellung hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Heute werden allerdings andere Stoffe und Geräte verwendet. Die Menschen im Mittelalter verwendeten Lumpen zur Papierherstellung, heute verwenden wir für die Herstellung Zellstoff (Pflanzenfasern), Holzstoff oder Altpapier. Papier wird heute mit Hilfe von riesigen Maschinen (siehe Papiermaschine) geschöpft.
→ Für Schlauberger: Rohstoffe für die Papierherstellung
→ Für Schlauberger: Wespenpapier
→ Für Schlauberger: Papiermaschine
Papier besteht hauptsächlich aus Pflanzenfasern (Zellulose).
Früher: Bis ins 19. Jahrhundert wurde dieser Zellstoff aus abgenutzten Leinentextilien (Lumpen) gewonnen. Lumpensammler und -händler versorgten die Papiermühlen mit dem Rohstoff.
Heute: Da Papier immer begehrter wurde, waren Lumpen bald Mangelware. Seit 1845 wird Papier aus Holz hergestellt. Aus Altpapier wird neues Papier hergestellt.
Wespen erzeugen ebenfalls eine Art Papier. Sie zerkauen morsches, trockenes Holz zu einer papierartigen Masse, mit der sie ihre Nester bauen.
Die Langsiebpapiermaschine wurde vor zirka 200 Jahren in Frankreich erfunden.
Diese Maschine ist sehr schnell: Sie produziert 1.800 Meter Zeitungspapier in einer Minute!
Papier ist leicht, saugfähig und gut bedruckbar.
Daher ist es vielseitig einsetzbar. Überlege dir einmal, was alles aus Papier sein könnte! Sieh dir jetzt an, was alles aus Papier besteht:
Es muss weniger Holz gefällt werden, da keine frischen Holzfasern benötigt werden.
Weniger Restabfälle müssen entsorgt werden.
Weniger Energie wird verbraucht (nur etwa ein Drittel).
Weniger Wasser wird verbraucht (nur ein Fünftel).
Weniger Umweltverschmutzung: Gewässer werden weniger belastet (nur ein Zwanzigstel).
Das Entfernen der alten Druckerfarbe (De-inking) ist bei der Herstellung von Umweltschutzpapier das größte Problem. Man kann heute mit chemischen Verfahren nur die Hälfte der Druckerfarbe entfernen. Deshalb ist recyceltes Papier immer leicht braun-gräulich.
Viele möchten aber weißes Papier. Daher wird wiederverwertetes Papier meist nur für Packpapier, Kartons, Toilettenpaper und Zeitungspapier verwendet.
Das gehört in die Papiertonne:
Das gehört nicht in die Papiertonne:
Tipp 1
Entferne Hüllen und Einbände von alten Büchern und Heften, bevor du sie entsorgst! Oft bestehen diese aus Plastik und das hat im Altpapier nichts zu suchen.
Tipp 2
Bevor du größere Schachteln in den Sammelbehälter wirfst, entfalte, zerreiße oder lege sie zusammen! So passt viel mehr Papier in den Behälter.
Tipp 3
Wirf Tetra Paks nicht ins Altpapier! Diese bestehen teilweise aus Plastik und gehören in den gelben Sack.