Problemstoffe sind Abfälle, die auf Grund ihrer Inhaltsstoffe der Umwelt oder uns Menschen schaden können. Deshalb ist es sehr wichtig, diese separat zu entsorgen. Auf vielen Verpackungen sind Gefahrenzeichen abgebildet. Was diese bedeuten, kannst du unter "Gefahrenzeichen" nachlesen. Auf den Bildern siehst du verschiedene Stoffe, die Probleme bereiten:
Gefahrenzeichen
Klicke auf das Bild und schaue dir die Gefahrenzeichen an: kennst du schon welche davon?
Ein Liter Altöl verunreinigt über eine Millionen Liter Trinkwasser.
Das ist soviel Wasser, wie 20 Schüler in einem Jahr verbrauchen (zum Beispiel für Trinkwasser, Duschen, Klospülung, Wäsche waschen).
Zu den Altölen gehören Motoröl, Dieselöl, Getriebeöl, Heizöl, Schmieröl, ölige Lappen und Ölfilter.
Diese Öle können auch schon in kleinen Mengen schwere Umwelt- und Gesundheitsschäden auslösen.
Zu den Altölen zählen Frittieröle, Bratfette und Backöle. Diese Abfälle sind zwar keine Problemstoffe, können aber bei der Abwasserreinigung Probleme bereiten. Kennst du Öli? Das sind Mehrweg-Sammelbehälter, für Altspeisefette und -öle. Der "Öli" wird auf allen Mistplätzen und Problemstoffsammelstellen gratis angeboten.
Was darf in den Öli? Gebrauchte Frittier- und Bratfette und -öle, Öle von eingelegten Konserven (wie Oliven, Sardinen, Fetakäse), Butter, Margarine, Schmalz. Auch abgelaufene oder verdorbene Ware.
Was darf NICHT in den Öli? Auf keinen Fall Mineral-, Motor- und Schmieröle, Lösungsmittel und Chemikalien, sowie Flüssigkeiten wie Mayonnaise, Saucen, Dressings. Darüber hinaus dürfen auch keine Speisereste und Verpackungen (Becher, Gläser, Tuben) eingefüllt werden.
Was passiert mit dem gesammelten Fett? Das Altfett wird in Österreich in modernen Biodieselanlagen zu hochwertigem Biodiesel verarbeitet. Aus dem Drei-Liter Inhalt eines "Öli" wird umweltfreundlicher Treibstoff für eine Fahrstrecke von 50 km erzeugt.
Tipp 1
Leere auf keinen Fall Motoröl auf einer Wiese aus! Das Öl gelangt in das Grundwasser und verschmutzt es.
Tipp 2
Wenn du einen Liter Motoröl in einem Laden kaufst, kannst du einen Liter Altöl dafür kostenlos zurückgeben.
Tipp 3
Altöle kannst du bei den regelmäßig durchgeführten Problemstoffsammlungen oder im Fachhandel abgeben.
Tipp 4
Lasse einen Ölwechsel nur in Autowerkstätten oder Tankstellen durchführen. Wenn du ihn Zuhause machst, besteht die Gefahr, dass das Öl weggespült wird und ins Grundwasser gelangt.
Tipp 5
Besorge dir einen "Öli" und sammle deine Altöle darin!
Die im "Öli" gesammelten Altspeisefette und -öle werden für die Erzeugung von Ökostrom, Biodiesel und Wärme verwendet. Öl und Bratfett, das in der Küche in den Ausguss geschüttet wird, verstopft die Abwasserleitungen und verursacht in der Kläranlage unnötige Probleme und Kosten.
Medikamente (wie Tabletten, Salben, Tropfen oder Tinkturen) und Kosmetikartikel, die abgelaufen sind und nicht mehr verwendet werden können, gehören ebenfalls zu den Problemstoffen.
→ Tipps
Tipp 1
Kaufe dir Medikamente nicht auf Vorrat, sondern nur dann, wenn du sie wirklich benötigst!
Tipp 2
Nichtverbrauchte Medikamente kannst du bei der Apotheke kostenlos zurückgeben. Abgelaufene Medikamente können auch bei bei Problemstoffsammelstellen abgegeben werden.
Tipp 3
Gebe abgelaufene Medikamente und Salben ohne Kartonverpackung und Beipackzettel ab. Diese gehören zum Altpapier.
Tipp 4
Es müssen nicht immer Medikamente sein! Bevor du dir sofort Medikamente kaufst, hilft bei kleineren Wehwehchen oft auch eine Tasse Kräutertee.
Pflanzenschutzmittel gehören zu den "Giften und Chemikalien". Nicht aufgebrauchte Packungen sind daher unbedingt als Problemstoff zu entsorgen.
Dazu gehört: Schädlingsbekämpfungsmittel, Holzschutzmittel, Spritzmittel, Pilzgifte, Unkrautvertilgungsmittel, Imprägnierungsmittel, Entwickler, Fixierer, Klebstoffe, Waschbenzin, Dichtungsmassen, Tapetenkleister, Kitte und Spraydosen.
→ Tipps
Tipp 1
Verwende statt chemische Dünger organische (zum Beispiel Mist, Rasenschnitt oder Kompost). Das schont die Umwelt.
Tipp 2
Verwende Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel nur sehr sparsam. Fallen dir auch natürliche Möglichkeiten ein, wie man Schädlinge bekämpfen kann? Beispiele: Mit einem Schneckenzaun brauchst du keine Schneckenkörner mehr. Statt Mäusegift kannst du eine Falle aufstellen.
Tipp 3
Kaufe nur solche Pflanzen, die in unserer Gegend wachsen. Sie sind unser Wetter gewöhnt und sind stabiler. Geschwächte Pflanzen gehen schneller kaputt und werden gerne von Schädlingen angegriffen.
Tipp 4
Wenn du deinen Gartenzaun streichen willst, verwende dabei lösungsmittelarme Farben, die auf Wasserbasis hergestellt sind.
Gängige Reinigungsmittel enthalten Laugen, welches ein Problemstoff und damit giftig für den Menschen und für die Umwelt ist.
Zu den problematischen Reinigungsmitteln gehören auch Abflussreiniger, Rohrreiniger, Backofen- und Grillreiniger.
→ Tipps
Tipp 1
Verwende nicht mehr als die angegebene Menge Putzmittel auf der Flasche.
Tipp 2
Nimm zum Putzen moderne Microfasertücher: Sie saugen weniger Putzmittel auf und schonen deshalb die Umwelt.
Tipp 3
Verwende keine WC-Duftsteine: sie sind nicht nötig und vertreiben kaum unangenehme Gerüche. Öffne stattdessen das Fenster.
Farben, Lacke und Pinselreiniger enthalten Giftstoffe. Aber Vorsicht: Auch wenn du diese Sachen mit einem Lappen reinigst, bleiben solche Giftstoffe am Putzlappen hängen. Manche Farben gibt es Spraydosen. Achte darauf, dass sie leer sind, bevor du sie in den Altmetallcontainer wirfst.
Die Chemikalien, die in diesen Mitteln enthalten sind, können unsere Gewässer gefährden oder Abflussrohre verstopfen.
→ Tipps
Tipp 1
Verwende nur Farben und Lacke, die auf Wasserbasis hergestellt sind. Sie sondern keine Giftstoffe ab und belasten die Umwelt weniger.
Tipp 2
Kaufe nur genau so viel Farbe, Lack, Farbverdünner und -entferner wie du auch wirklich nur benötigst. Das spart Geld und schont die Umwelt.
Tipp 3
Entsorge Farbreste nicht über den Restabfall oder über den Küchenausguss.
Schon kleine Mengen können schwere Umwelt- und Gesundheitsschäden auslösen. Farbreste gehören in den Sondermüll.
Auch Altbatterien und Akkus bereiten Probleme und gehören damit nicht in den Restabfall. Du kannst diese dort zurückgeben, wo du sie gekauft hast, oder bei speziellen Sammelstellen.
Batterien können dich und die Umwelt schwer schädigen. Sie sind so gefährlich, weil sie Quecksilber enthalten. Der Quecksilbergehalt einer einzigen Knopfzelle reicht aus, um 800.000 Liter Trinkwasser zu belasten.
Zu den Batterien zählen: Nass-/Trocken-Akkus (auch aufladbare Batterien) Knopfzellen, Akku, Zink-Kohle Batterien, Nickel-Cadmium-Akkumulatoren
Bleiakkumulatoren: Starterbatterien für Autos, Traktoren und Boote.
Geschäfte, die Autobatterien verkaufen, müssen diese auch kostenlos zurücknehmen.
→ Tipps
Tipp 1
Verwende Batterien sparsam und ersetzte diese durch Akkus (wiederaufladbare Batterien).
Tipp 2
Gib leere Batterien oder Akkus dort zurück, wo du sie gekauft hast, oder bei speziellen Sammelstellen. Entsorge Batterien niemals über den Hausabfall!
Tipp 3
Sei besonders vorsichtig, wenn du Knopfbatterien entsorgst. Sie enthalten Cadmium, welches schwere Knochen- und Nierenschäden, sowie Krebs auslösen kann. Wenn Cadmium einmal in die Umwelt gelangt, kann es nicht mehr abgebaut werden.
Daher ist es ganz wichtig, dass du Knopfbatterien richtig entsorgst!
Viel Abfall entsteht durch leere Toner und Druckerpatronen. Es gibt deshalb Firmen, die sich auf die Rückgabe gebrauchter Toner und Druckerpatronen spezialisiert haben, wo du sie kostenlos zurückgeben oder wieder befüllen lassen kannst.
→ Tipps
Tipp 1
Entsorge leere Patronen und Toner niemals über den Hausabfall. Das belastet die Umwelt. Gib sie daher an Sammelstellen oder in speziellen Geschäften ab.
Tipp 2
Lass deine leeren Toner und Druckerpatronen wieder befüllen: das ist günstiger und schont die Umwelt.
Tipp 3
Halte die Augen auf: Für leere Toner und Patronen kannst du sogar eine Prämie bekommen ("Sammeln - Wiederverwerten - Prämien kassieren") oder spende sie an soziale Einrichtungen. Diese Einrichtungen verkaufen die leeren Patronen und Toner und spenden den Erlös Bedürftigen.
In jedem Haushalt werden Spraydosen verwendet. Kennst du bereits welche? Zum Beispiel:
Viele Menschen entsorgen leere Spraydosen einfach über den Altmetall-Container. Doch in vielen Dosen befinden sich noch Reste von schädlichen Treibgasen, weshalb man diese Dosen speziell entsorgen muss. Dieses Treibgas in der Dose sorgt dafür, dass der Sprüheffekt zustande kommt.
Doch warum ist es so gefährlich, diese Dosen in den Altmetall-Container zu werfen? Oft stehen diese Container in der Sonne. Daher wird es im Container sehr heiß: Durch die Hitze kann sich das Treibgas in der Dose aufheizen und explodieren!
Früher war auch oft ein besonders schädliches Treibgas in den Dosen: FCKW. Heutzutage ist es verboten, Spraydosen mit diesem schädlichen Treibgas zu verkaufen. Es gibt jetzt andere Wege, den Sprüheffekt zu erzeugen. Manche Hersteller benutzen für diesen Mechanismus noch Treibgas, andere stellen diese Dosen komplett ohne Treibgas her. Manche Sprühdosen müssen also speziell entsorgt werden und andere nicht. Achte daher auf Gefahrenzeichen und Hinweise auf der Dose, wie etwa "Dieses Produkt und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen".
→ Tipps
Tipp 1
Kaufe Dosen mit Pumpmechanismus statt Treibgas.
Es gibt Menschen, die stellen ihre alten Autos einfach an einem verlassenen Ort ab, weil sie die hohen Entsorgungsgebühren nicht bezahlen wollen.
Doch Autowracks illegal an Straßenrändern abzustellen oder im Wald zu "entsorgen", ist eine Straftat. Bremsflüssigkeit, Kühlwasser, Motoröl oder Benzin könnten auslaufen und den Boden oder das Grundwasser verseuchen.
Autowracks sollen so weit wie möglich "ausgeschlachtet" werden. Das Fensterglas, die Autoreifen, die Kunststoffteile - fast alles kann wiederverwertet werden. Die Karosserie kommt in den Schredder und wird von der Stahlindustrie weiterverarbeitet.
Autos und Autoteile werden über den Schrottplatz sachgemäß entsorgt.
Autowracks zählen zwar nicht zu den klassischen "Problemstoffen", allerdings bereitet die Entsorgung dieses Abfalls große Probleme. Daher werden Autoteile und Autowracks gesondert gesammelt.