Die Anfänge des Schulwesens in unserer Gemeinde liegen im Dunklen. Im Gemeindearchiv sind leider keine Schriftstücke vorhanden, die uns darüber Auskunft geben könnten.
Wie in vielen anderen Gemeinden kann aber auch bei uns angenommen werden, dass die Einführung der allgemeinen Schulpflicht durch Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1744 den Beginn des verpflichtenden Unterrichts brachte. Sicher gab es zu dieser Zeit noch kein eigenes Schulhaus. Damals war es vor allem in kleineren Gemeinden üblich, dass der Schulunterricht in der Stube des Schulmeisters stattfand.
Die erste nachweisbare Schule in Sulz befand sich im heutigen Pfarrhof, dem früheren Ansitz Jergenberg. Die Gemeinde kaufte 1839 dieses Gebäude und richtete in den unteren Räumen eine zweiklassige Volksschule ein. Das Ansteigen der Schülerzahl führte im Jahr 1931 zur Schaffung eines zusätzlichen Klassenraumes. Dieser wurde im daneben befindlichen Wirtschaftsgebäude untergebracht.
Für die nächsten 25 Jahre reichte dieser Schulraum aus. Da die Einwohnerzahl weiter stark stieg, von 811 Einwohnern bei der Volkszählung 1934 auf 1.002 Einwohner bei der Volkszählung 1951, wurde das Raumproblem wieder akut. Auch entsprachen die Klassenräume an Größe, Höhe, Beheizung, Einrichtung usw. längst nicht mehr den schulischen Anforderungen. Die Gemeindevertretung fasste daher im Frühjahr 1956 den Beschluss, ein neues Schulhaus zu errichten. Der Spatenstich erfolgte noch im Sommer dieses Jahres. Nach gut drei Jahren Bauzeit konnte das neue Schulhaus im November 1959 endlich seiner Bestimmung übergeben werden. Die Baukosten betrugen rund S 3.300.000,-- (€ 240.000,--).
Bauverhandlung 1956 |
Spatenstich 1956 |
VS Rohbau aufgenommen vom Kirchturm |
Neue Volksschule vor der Eröffnung 1959 |
Glaubte man damals, für längere Zeit genügend Schulraum geschaffen zu haben, stellte sich dies bald als Irrtum heraus, denn die Einwohnzahl von Sulz stieg in den Sechzigerjahren um über 50 %. Zählte Sulz bei der Volkszählung 1961 noch 1.232 Einwohner, so waren es bei der Volkszählung 1971 bereits 1.884 Einwohner.
Die Gemeindevertretung musste daher im August 1969 die Planung für die Erweiterung der Schule vergeben. Die Schule wurde dann in den Jahren 1971/72 erweitert. Der Anbau im Süden umfasste vier weitere Klassen, ein Konferenzzimmer, zwei Lehrmittelzimmer und einen Schutzraum. Im Norden wurde die Turnhalle samt Nebenräumen angebaut. Diese Erweiterung kostete rund 10 Millionen Schilinge (€ 730.000,--).
Die Notwendigkeit der Baumaßnahmen lässt sich au aus der Entwicklung der Schülerzahlen ersehen. Dabei müssen allerdings auch einige schulische Änderungen berücksichtigt werden. So gab es ab dem Schuljahr 1969/70 keine Oberstufe (5. – 8. Klasse) mehr. Ab dem Schuljahr 1979/80 bis zum Schuljahr 1996/97 wurde an der Volksschule auch eine Vorschulklasse geführt. Ein wesentlicher Faktor für den Raumbedarf ist auch die Schülerhöchstzahl pro Klasse. Gab es früher Klassen mit bis zu 50 Schülern, so liegt die Höchstzahl heute bei 30 Kindern pro Klasse.
Im Jahre 1970 wurde diese Schule um vier Klassen und einen Turnsaal erweitert.
Seit dem Jahre 2000 besitzen wir ein modernes, renoviertes Schulgebäude, das am 21. Mai eingeweiht wurde.
Entwicklung der Schülerzahlen
1956/57 96 Schüler
1959/60 101 Schüler
1968/69 191 Schüler letztes Jahr mit Oberstufe
1969/70 180 Schüler 1. Jahr ohne Oberstufe
1975/76 138 Schüler
1979/80 139 Schüler erstmals mit Vorschulklasse
1985/86 109 Schüler
1990/91 137 Schüler
1995/96 141 Schüler
1998/99 127 Schüler Wegfall der Vorschulklasse
1999/00 120 Schüler
Den Schluss dieses kurzen Streifzuges durch die Schulgeschichte der Volksschule soll die Erwähnung der uns bekannten Leiter der Volksschule Sulz bilden.
Schulleiter vor 1910 waren Roman Frick, Johann Blum, Michael Weber und Josef Madlener. Allerdings ist bei diesen Schulleitern aus den vorhandenen Unterlagen der genau Zeitraum nicht feststellbar.
Schulleiter nach 1910 waren:
Josef Plangg 1910 – 1911
Oswald Nägele 1911 - 1948
Otto Kühne 1948 – 1967
Georg Peter 1967 – 1968
Karl Keckeis 1968 – 1981
Alois Zwischenbrugger 1981 – 1990
Franz Breuß 1990 – 2003
Troy Katharina 2003 – 2011
Bauer Gertraud 2011 – 2017
Gantner Andreas ab 2017
„Vor oam Johr heat ma agfanga üsere Schual abbreacha.
Überall ischt an fürchtiga Lärm gsi.
S´ganz Hus heat zittarat.
A riesige Maschina – wia an Dinosaurier –
heat Mura und Deckana aknabbarat.
Abr alls hond d`Murer wieder neu ufbaut.
Da Pausahof hond miar uf d`r Stroß ka.
A paar Buaba hond jedsmol abgschperrt.
Menga Radfahrer head zornat und gschumpfa,
weil ear abschtiega heat müaßa.
Abr d`Nochbura sind all fründli und frei gsi.
Und iatz hond miar an tolla Schualplatz
mit anama Brunna.
In Turnsaal homr o nümma künna.
Miar hond voruß turnt
und sind in Auwald joggt.
Wenn`s greagnat heat, hond miar i`dr Klass
Gymnastik gmacht.
Abr iatz kond miar üs i dr schöana
Turnhalla ustoba.
Dia letschte Schualwocha ischt am Töllschta gsi.
„Betreten der Schule verboten!“ – heats khoaßa.
D`Fenschtara heat ma ussagrupft.
Und miar hond jeda Tag a anders Abenteuer erleabt.
Meischtens sind mir nass hoamko.
Abr üs heats gfalla.
Im Hirbscht – am erschta Schualtag –
hond miar noch koa Möbl i da Klassa ka.
Mir sind oafach ufa Boda ghockat.
Abr iatz hond miar schöne helle Klassa mit großa
Fenschtara und neua Möbl.“
VerfasserIn unbekannt