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Walserhaus

 

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Spricht ein Walser von seinem „Hemat“, so meint er damit sein Haus und seinen Stall samt dem umliegenden Boden. Bei neueren Gebäuden sind Haus und Stall oft unter einem Dach, in der ursprünglichen Form sind beide aber getrennt (Paarhof). Die getrennte Bauweise war in der steilen Hanglage leichter auszuführen, und im Brandfalle bestand eine größere Chance, wenigstens einen Teil zu retten. Über den steinernen Kellermauern ist das Walserhaus aus Holz gestrickt. Der Giebel zeigt stets ins Tal. Als besonderes Kennzeichen hat das Walserhaus ausgeformte Dachpfetten, aber keine Giebelpfette. An der Wetterseite ist meistens ein Holzschopf angebaut. Durch die Vorlaube und Laube an der anderen Seite gelangt man in die Küche bzw. in die Stube und von dort in die Nebenkammer. Im oberen Stockwerk befinden sich Oberlaube und Schlafräume (Stubenkammer, Küchenkammer und Hinterkammern). Das Dach ist mit Schindeln gedeckt. Außen sind die Häuser oft mit Brettern verschalt oder geschindelt. Innen sind die Zimmer meistens getäfelt. Insgesamt ist das Walserhaus in der Bauausführung und Ausstattung schlicht und einfach. Nur noch selten sieht man die originalen kleinen Schiebefenster. Überhaupt wurde und wird bei der Instandhaltung alter Häuser oft mehr auf Kostengünstigkeit als auf Materialtreue und Stilechtheit geachtet (z.B. Blechdächer). Das Wirtschaftsgebäude ist zum Teil gestrickt (Viehstall), zum anderen Teil „aufgetrölt“ und an der Wetterseite eingeschirmt (Heustall). Mit dem Auflassen des Getreidebaues im 19. Jahrhundert hat auch der etwas abseits vom Hof stehende Speicher seine Funktion verloren.

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