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Schesatobel

 

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Im Jahre 1770 wurde Bürserberg als Gemeinde von Bürs losgelöst. Nach Erreichung der Selbständigkeit schlägerte man zur Ausweitung der Weideflächen größere Waldbestände auf der Burtschaalpe (1796 - 1800). Niemand dachte damals daran, dass der Randmoränenschutt des großen Illgletschers der Würmeiszeit durch das Wurzelwerk der Bäume zusammengehalten und durch den Baumbestand der Wasserhaushalt reguliert wurde. Die Schesa war im Bereich der Burtschaalpe ein kleines Bächlein. Gegen 1800 setzte die Tobelbildung ein. Durch heftige Unwetter bedingt kam es 1804 zur ersten katastrophalen Abrutschung. Innerhalb weniger Jahrzehnte weitete sich der Murbruchkessel auf etwa 60 Hektar aus. Ungefähr 40 Millionen m3 Schutt rutschten bis zu einer Tiefe von 250 m ab und bildeten einen riesigen Schuttkegel im Außerfeld von Bürs, das wegen seiner Fruchtbarkeit Paradies genannt wurde. Größere Abrutschungen waren in den Jahren 1806, 1822, 1857 und 1867 zu verzeichnen. 1892 verpflichteten sich Österreich und die Schweiz, die Geschiebeführung der Wildbäche beiderseits der Grenze durch Verbauungsmaßnahmen zu verringern. 1917/18 baute man im Kegelgebiet mit russischen Gefangenen den sogenannten Russendamm. Heute sind die Verbauungsarbeiten im Großen und Ganzen abgeschlossen, und man ging nach dem Zweiten Weltkrieg daran, den Schuttkegel der Schesa in Bürs mit Eigenheimen zu verbauen. 1859 fand ein Bauer beim Wildholzsammeln im glazialen Schotter einen 85 cm langen und 30 kg schweren Mammutzahn. Ein Jahr später kam ein noch größerer Mammutzahn (350 cm lang, 76 kg schwer) im Schesatobel zum Vorschein. Diese sind in der Inatura in Dornbirn bzw. im Landesmuseum in Bregenz aufbewahrt.

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