blindDie Bilder der Südwand haben die Totenerweckungen zum Inhalt. Die Bilder sind durchwegs 2,28 m hoch und zwischen 3,94 und 4,54 m breit. Unter und über den Bildern verlaufen mächtige Horizontalfriese. Das untere, 97 cm hohe Mäanderband gilt als das reichste und mächtigste Mäanderornament, das von mittelalterlichen Wandmalereien erhalten ist. Die Bilder haben als Vorlage die Miniaturen der berühmten Reichenauer Buchmalereien (z.B. Codex Egberti, Stadtbibliothek in Trier bzw. Evangeliar für Kaiser Otto lll., Bayerische Staatsbibliothek, München).
Das Dia zeigt das letzte der acht Szenenbilder, die Auferweckung des Lazarus.
Jesus tritt von links ins Bild und wird von einer Schar Jünger begleitet. Wohl zur Bewältigung der Riesenbildformate (bis zu 11 m²) haben die Maler den Szenen Architektur hinzugefügt.
Die Aufnahme zeigt den Zustand nach der in den Jahren 1981 - 1989 erfolgten Restaurierung der St. Georgskirche. Die Blässe der Bilder lässt kaum mehr erahnen, welche Leuchtkraft die Farben nach der Entstehung vor 1000 Jahren gehabt haben müssen.
Die Wandbilder von St. Georg erlitten ein ähnliches Schicksal wie die meisten alten Freskenmalereien. Nachdem sie in der gotischen Zeit und während der Renaissance teils übermalt, teils verändert oder zeitgenössisch ersetzt worden waren, wurden sie im späten Barock völlig weiß übertüncht und so blieben sie für 100 Jahre.
1880 - 1892 erfolgte ihre Freilegung. Da sie danach in unansehnlichem Zustand waren, malte man auf rollbaren Leinwänden Kopien, die den Originalen vorgehängt wurden. 1921/22 wurden die Bildtapeten wieder entfernt und die Fresken - nach heutigem Ermessen allerdings mit untauglichen Mitteln - restauriert.
In der jüngsten Konservierung hat man, unterstützt durch umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen, versucht, diese Kunstwerke so weit wie möglich auf ihren ottonischen Bestand zurückzuführen.