blindDas Mauerwerk der von den einstmals reichen und angesehenen Patrizierfamilien der Stadt errichteten Häuser ist vielfach in Fachwerkbauweise ausgeführt. Die Fassaden wurden zum Großteil in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s und um die Jahrhundertwende erneuert bzw. verändert. Auch innen wurden die Häuser in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder umgebaut und dem zeitgemäßen Wohnstandard angepasst. Einiges von den gotischen Holzdecken und Wandgetäfern ist in Heimatmuseen und im Vorarlberger Landesmuseum zu sehen.
Ausdruck der Wohlhabenheit der Hausbesitzerwaren besondere Einzelheiten an Häusern, wie Erker, Wandnischen mit Heiligenfiguren und aufgemalte oder in Stein gehauene Familienwappen.
Das Bild zeigt einen in seinem Gesamtcharakter noch erhaltenen gotischen Erker. Er schmückt das Haus Marktgasse Nr. 5, erbaut um 1480. Kennzeichnend sind das Blendmaßwerk mit Wappen der Ritter von Welsperg und der Sebner sowie der spitze Helm.
1870 wurde dieses Haus von Friedrich von Schmidt (dem Erbauer des neugotischen Wiener Rathauses) umgebaut. Dabei wurde auch der gotische Erker erneuert. Im ersten Obergeschoss dieses Hauses befand sich eine schöne gotische Holzdecke mit der Jahreszahl 1482. Sie ist seit 1904 im Landesmuseum zur Schau gestellt.