blindDas Tridentinische Konzil (1545 - 1563) bestimmte, dass das Allerheiligste wieder auf dem Altar in einem Tabernakel zu verwahren sei. Hierdurch verloren die Sakramentshäuschen ihre Funktion.
Wandtabernakel in Form ausgestalteter Wandnischen finden sich noch in den Pfarrkirchen St. Martin in Bürs, Silbertal und Reuthe sowie in der alten Pfarrkirche in Lech.
Bild: Das Sakramentshäuschen in der Pfarrkirche von Laterns ist eine spätgotische Steinmetzarbeit von 1509. Es zeigt einen dreigeschossigen, flachen Aufbau. Den Sockel zieren drei spitze Blendbögen, eingefasst von Astwerk. Darunter befinden sich Wappen (österreichischer Doppeladler und Montforter Fahne). Die Wandnische ist mit einer schmiedeeisernen Gittertür verschlossen. Darüber erhebt sich ein Kielbogen, der sich mit zwei halben Kielbögen überschneidet. Der Grund ist mit Blendmaßwerk geziert. Der Giebelaufbau besteht aus Kielbögen, Blendwerk und Helm.
Weitere Werke:
Das Sakramentshäuschen von Damüls (Rolle Maiger, 1487) hat große Ähnlichkeit mit jenem von Laterns.
Noch reicher gestaltet ist jenes in der Pfarrkirche Röthis (Rolle Maiger und unbekannter zweiter Meister, 1481).
Das Sakramentshäuschen in St. Martin, Ludesch, zeigt reiche figürliche Reliefgestaltung.
Das Sakramentshäuschen in der Martinskapelle in Bregenz stammt aus Egg im Bregenzerwald.
In Satteins wurde ein gotisches Sakramentshaus in die neue Pfarrkirche übernommen.
Ein Beispiel für ein freistehendes Sakramentshaus ist das schmiedeeiserne Gehäuse in der Domkirche in Feldkirch, das bis in die jüngste Zeit als Kanzel diente.