blindDiese Gruppe zählt zu den reifsten Leistungen spätgotischer Holzplastik in Vorarlberg. Sie befindet sich an der Altarwand der neuen Pfarrkirche in Feldkirch-Tosters. Die Figuren stammen aus dem Mittelschrein eines ehemaligen Flügelaltars der alten Pfarrkirche in St. Corneli (nahe der Burg Tosters). Sie werden der einflussreichen schwäbischen Werkstatt des Michael Erhart in Ulm zugeschrieben (um 1500). Höhe der Figuren 110 cm.
Plastische Bildwerke aus Holz gibt es zahlreich. Die bemerkenswerten Beispiele sind über das ganze Land verteilt. Es sind vorwiegend Muttergottesdarstellungen mit dem Kind, Kreuzigungsgruppen, Pietàs (Vesperbilder), aber auch Heiligenfiguren. Sie stehen meist in Zusammenhang mit ehemaligen Altarschreinen und stammen überwiegend aus süddeutschen Künstlerwerkstätten, an die sich auch die heimischen anlehnten.
Als hervorragendes Beispiel des Weichen Stils gilt das Vesperbild im Kloster Altenstadt (um 1400). Eine Besonderheit ist die aus Stein gehauene Muttergottes aus dem ehemaligen Kloster Valduna im Vorarlberger Landesmuseum (2. Hälfte des 14. Jh.s).
Von den zahlreichen Werken aus der späten Gotik seien hervorgehoben: eine Muttergottes und eine hl. Anna Selbdritt in der diözesanen Sammlung in Feldkirch, die Rankweiler Gnadenmadonna (1470), eine Kreuzigungsgruppe aus der Mehrerau im Landesmuseum (Werkstatt Erhart, Ulm) und eine Gruppe von Ölbergfiguren (Meister Ruß, Ravensburg), ebenfalls im Landesmuseum. Verwiesen sei auf bedeutende Plastiken und Reliefs als Bestandteile noch bestehender Flügelaltäre.