blind1562 - 1567 errichtete Longhi in Hohenems den Haupttrakt. Zu dieser Zeit war der Bruder von Kardinal Markus Sittikus, Jakob Hannibal I. Vogt von Feldkirch und später Graf von Hohenems. Unter seinem Sohn, Graf Kaspar, wurde der Palast 1603 - 1610 fertig gestellt.
Beim Palast in Hohenems handelt es sich um eine dreiflügelige Anlage nach dem Vorbild eines italienischen Palazzo. Der Längstrakt (65 m lang) endet jeweils mit einem stark vorspringenden Eckrisalit. Die beiden Seitentrakte kamen erst in der letzten Bauphase unter Graf Kaspar hinzu.
Im Gegensatz zur reichen Fassadenstrukturierung vieler italienischer Renaissancepaläste besteht hier die Fassade aus glattem Putzmauerwerk. Lediglich beim in der Symmetrieachse gelegenen Eingangstor weist die dreigeschossige Fassade eine plastische Gliederung auf: Das Rundbogenportal wird von rustizierten toskanischen Säulen flankiert, und das über dem Portal befindliche Doppelfenster des ersten Obergeschosses ist durch Pilaster und einen gesprengten Dreiecksgiebel mit in die manieristische Portalgestaltung einbezogen.
Die Eckquaderung an den Seitenrisaliten wurde bei der letzten Renovierung aufgemalt.
Der Hohenemser Palast ist neben der Stadtresidenz von Landshut ein hervorragendes Beispiel für italienischen Profanbau der Renaissance im süddeutschen Raum.
Nach dem Aussterben der Grafen von Hohenems (1759) kam der Palast im Jahre 1813 in den Besitz des Grafengeschlechtes Waldburg-Zeil und blieb das bis heute. Im 19. Jh. war das Schloss bis zur Unbewohnbarkeit verwahrlost und entging nur knapp dem Abbruch. Ab 1882 wurde es von der Grafenfamilie wieder instandgesetzt. Seither ist es auch bewohnt. Seit 1960 dient es verschiedenen Veranstaltungen, auch der Schubertiade. 1991 wird darin die erste große Vorarlberger Landesausstellung abgehalten, wofür vom Land umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.
Zur Zeit der Emser Grafen gehörten zum Schloss ausgedehnte Parkanlagen, die bis zum Rhein reichten. Den Mittelpunkt bildete ein großes Lusthaus im Renaissancestil, von dem sternförmig Alleen ausgingen. Fruchtgärten, Tiergehege, Fischteiche und Ziergärten werden in zeitgenössischen Chroniken genannt. Ein im Schloss Hellbrunn (Salzburg) verwahrtes Gemälde gibt einen Überblick über die Schloss- und Parkanlage.