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Nenzinger Himmel

 

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Die Meng legt von ihrem Quellgebiet am Bartümeljoch nahe der Schweizer Grenze bis zur Einmündung in die Ill fast 20 km zurück. Seit dem Ende der letzten Eiszeit hat die Meng den Höhenunterschied zum Walgau erheblich ausgeglichen und eine kilometerlange, romantische Schlucht geschaffen. Im Zuge der Errichtung des Walgaukraftwerks durch die Vorarlberger Illwerke im Jahre 1985 wurde auf etwa halber Strecke dieser Schlucht eine Wasserfassung gebaut, über die die Hauptwassermenge (im Regeljahr 107 Mio m3) dem 21 km langen Walgaustollen zugeleitet wird. Diese unwegsame Schlucht hatte auch bewirkt, dass der Weg ins Gamperdonatal bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts über die Walsersiedlung Nenzingerberg führte. Dort wo dieser Weg die Meng überquert, liegt Kühbruck, noch heute ein vielbesuchtes Wallfahrtskirchlein. Bei der Alpe Vals (auf etwa drei Vierteln der Wegstrecke taleinwärts) weitet sich das Tal zu einem schön eindrucksvollen Talkessel in rund 1.400 m Seehöhe. Auch der rätoromanische Name Gamperdond (von campus rotundus = Rundfeld) weist auf diese Kesselform hin. Den imposanten Talabschluss im Osten bildet der Panüeler Schrofen (2.859 m), eine Hauptdolomit-Felswand von rund 1.000 m Höhe (Bild). Das graue Gestein des Hauptdolomits zerfällt gerne kleinsplittrig, sodass sich am Fuß des Berges Schutthalden großen Ausmaßes erstrecken (Bild). Gegen Süden schließt das Hochtal von Güfel mit einer mächtigen Steilstufe an, über die die Meng im Stübewasserfall zu Tale stürzt (im Bild nicht zu sehen). Die Talebene des Nenzinger Himmels und die sieben Hochalpen rundherum wurden seit alters her alpwirtschaftlich sehr intensiv genutzt. Heute werden alljärlich rund 1100 Stück Vieh gesömmert. In einem modern eingerichteten Stall können 120 Kühe gemolken werden. Mit der Alpnutzung hängt auch die Entstehung der Hütten-Siedlung im Nenzinger Himmel zusammen. Die Hütten waren früher langgestreckte, einstöckige Blockhäuser, die sowohl den Stall als auch die Wohnung beherbergten. Dieses alte Alpdorf liegt auf der nördlichen Seite des Talkessels und heißt Fasel (links im Bild). Auf der "Wies" wurde im Jahre 1630 die Kapelle (rechte Bildhälfte) zu Ehren des Pest- und Bauernheiligen Rochus erbaut. Die stärkste Ausweitung vom Alpdorf zur Feriensiedlung erfolgte seit dem Jahr 1960 im neuen Ortsteil "Löchera" (auf dem Bild durch den Wald am unteren Rand verdeckt). Heute stehen im Nenzinger Himmel 183 Gebäude (2004); entsprechend kommt daher neben Alp-, Forstwirtschaft und Jagd auch dem Fremdenverkehr eine Bedeutung zu.

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