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St. Martin, Ludesch

 

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Die im Walgau aufscheinenden Kirchenpatrone deuten darauf hin, dass die Christianisierung dieses Landstriches teilweise in der Spätantike, also noch unter der römischen Herrschaft (Bau der ersten Kirche in Nenzing um 530), und teilweise während der fränkischen Epoche erfolgte. Das Reichsurbar von Churrätien zählt um das Jahr 842 eine ganze Reihe von Kirchen im Walgau auf. Von ihnen blieben St. Vinerios in Nüziders und St. Nikolaus in der Zitz zu Bludesch erhalten. Gut erhaltene Kirchen im gotischen Stil sind: St. Sebastians-Kapelle in Satteins, St. Anna-Kapelle in Schlins-Frommengersch, St. Julius und St. Ottilia in Nenzing-Beschling und St. Martin in Ludesch. Der Pfarrsprengel St. Martin umfasste das Ludescher Kirchdorf, den Ludescherberg, das ganze Walsertal links der Lutz und am rechten Lutzufer den oberen Gaßnerberg. Im Laufe der Zeit erhielten diese entlegenen Gebiete eigene Seelsorgestellen. Für Ludesch selbst stand die Kirche zu weit außerhalb des sich gegen die Talebene hin entwickelnden Dorfes. Daher erbauten die Ludescher mitten in ihrem Dorf 1637 bis 1639 eine neue Kirche. 1640 wurde die Pfarrseelsorge von der Martinskirche auf die neue Sebastianskirche übertragen. Kurz vor 1600 dürften auch die Fresken in St. Martin an beiden Seiten des Langhauses entstanden sein. Sie zeigen in der Art der “biblia pauperum” an der linken Wand den Passions- und an der rechten Wand den Marienzyklus. Etwa 30 Jahre später zu datieren sind die Fresken in den Gewölbefeldern über dem Langhaus, die zumeist Heiligendarstellungen zeigen. Es lässt sich unschwer erkennen, dass die Fresken an den Wänden von anderer Hand stammen als jene an der Decke. Die beiden Seitenaltäre sind mit den Jahreszahlen 1487 und 1488 versehen. Besondere Beachtung verdienen die einfachen Blockbänke, die auf der Frauen und Männerseite jeweils verschieden ausgebildet sind.

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