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Das Blut hat wichtige Aufgaben in unserem Körper zu erfüllen.
Es dient:
1. als Transportmittel.
Es transportiert
• die Nährstoffe, die durch die Darmwand aufgenommen
wurden, in alle Körperteile,
• die Atemgase (Sauerstoff von der Lunge in alle Körperteile
und Kohlendioxid aus allen Teilen des Körpers in die Lunge),
• die Abfallstoffe zu den Ausscheidungsorganen (Nieren, Schweißdrüsen).
2. zur Abwehr von Krankheiten (weil es Abwehrstoffe erzeugt, die
in alle Körperteile transportiert werden, wenn Krankheitserreger
in den Körper eingedrungen sind).
3. zum Wundverschluss (wenn wir uns verletzen, gerinnt das Blut
an der Wunde und bildet eine Kruste, die die Wunde verschließt)
sowie
4. der Regelung der Körpertemperatur. Die Bluttemperatur beträgt
normalerweise 36° bis 37° Celsius. Ist sie erhöht, hat man
Fieber und ist erkrankt. Die Körper-temperatur ist also von der Außentemperatur
unabhängig. Der Mensch ist daher eigenwarm so wie alle Säugetiere.
Das Blut setzt sich aus der Blutflüssigkeit (Blutplasma) und aus
festen Bestandtei-len zusammen. Die Blutflüssigkeit dient dem Stofftransport,
teilweise dem Wund-verschluss, und enthält Abwehrstoffe gegen eingedrungene
Fremdkörper.
Feste Bestandteile sind:
• Die roten Blutkörperchen: Sie dienen vor allem dem
Sauerstofftransport.
• Die weißen Blutkörperchen: Sie können die
Adern verlassen und eingedrungene Fremdkörper (z. B. Bakterien) umfließen
und „auffressen". Dadurch kann es kommt es an Wunden zur Eiterbildung
kommen.
• Die Blutplättchen - sie lösen die Blutgerinnung
und damit den Wundverschluss aus.
Das Blut strömt in Adern - das sind weitere oder engere Röhren
- durch den Kör-per. Der ständige Kreislauf des Blutes wird
durch das etwa faustgroße Herz be-wirkt. Das Herz ist ein Hohlmuskel,
der automatisch funktioniert. Es ist in vier Teile, zwei Vorkammern und
zwei (Haupt-)Kammern, geteilt. Ventilartige Klappen im Herz lassen den
Strom des Blutes nur in einer Richtung zu. Das Herz saugt das Blut aus
dem Körper an und pumpt es anschließend wieder in den Körper.
Adern, in denen das Blut zum Herzen fließt, heißen Venen,
Adern, in denen das Blut vom Herzen wegfließt, heißen Schlagadern
oder Arterien.
Wir wollen nun einen Bluttropfen auf der Reise durch
den menschlichen Körper begleiten.
Das Herz saugt das sauerstoffarme (dunkelrote) Blut, das ihm in der Körpervene
aus dem Körper zugeleitet wird, an. Das Blut kommt in die rechte
Vorkammer, von dort in die rechte Kammer, und wird von hier durch die
Lungenarterie in die Lunge gepumpt. In der Lunge erfolgt der Gasaustausch:
Kohlendioxid wird abgegeben und Sauerstoff wird aufgenommen.
Das nun sauerstoffreiche (hellrote) Blut gelangt durch die Lungenvene
in die linke Vorkammer und von dort in die linke Kammer. Das Herz
presst nun das sauerstoffreiche Blut durch die Körperschlagader in
den Körper. Die Adern verzweigen sich immer mehr und durchziehen
schließlich als Haargefäße oder Kapillaren (haardünne
Adern) alle Körperteile.
Die Kreislauforgane arbeiten mit anderen Organen zusammen. Durch die dünnen
Wände der Haargefäße werden Nährstoffe, die in der
Darmwand aufgenommen wurden, und in der Lunge aufgenommener Sauerstoff
abgegeben, Kohlendioxid und Abfallstoffe aber werden aufgenommen. Das
Kohlendioxid bleibt im Blut, bis es in der Lunge abgegeben werden kann.
Die Abfallstoffe werden durch die Ausscheidungsorgane (Nieren und Schweißdrüsen)
aus dem Blut herausgefiltert. Das Blut kommt schließlich über
die Körpervene wieder in die rechte Vorkammer. Damit ist der Blutkreislauf
geschlossen.
Um die Kreislauforgane gesund zu erhalten, sollte man folgendes beachten:
• Kein Missbrauch von Suchtgiften wie Alkohol, Nikotin, Kaffee usw.,
weil sie die Kreislauforgane schwer schädigen können.
• Vermeidung von Übergewicht, weil dadurch der Kreislauf belastet
wird und das Herzinfarktrisiko steigt.
• Genügend Erholung nach körperlichen Anstrengungen.
Die Atmung läuft bei körperlichen Anstrengungen, wenn man beispielsweise
läuft, rascher. Manchmal hat man nach besonders starken Anstrengungen
das Gefühl, zuwenig Luft zu bekommen und die Beine nicht mehr bewegen
zu können. Es fehlt die Kraft dazu. Auch an Leistungssportlern kann
man bemerken, dass sie nach besonders anstrengenden Wettbewerben kraftlos
irgendwo sitzen und völlig erschöpft nach Luft ringen. Nach
einiger Zeit beruhigt sich die Atmung wieder, und selbst wenn man müde
bleibt, hat man doch bald wieder ein wenig Kraft, oder richtiger gesagt:
Energie.
Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu leisten.
Wir gewinnen diese Energie dadurch, dass in unserem Körper energiereiche
Nährstoffe (also Fette und Kohlenhydrate) mit Hilfe von Sauerstoff
langsam abgebaut werden. (Obgleich die Vorgänge doch sehr verschieden
sind, können wir diesen Abbau mit einer Verbrennung vergleichen.
Denn auch bei einer Verbrennung wird Sauerstoff verbraucht, und es wird
Energie in Form von Wärme frei. Der Abbau im Körper erfolgt
langsam und ohne Flamme. Der Sauerstoff, den wir für diesen Abbau
benötigen, kommt bei der Atmung in die Lunge und mit Hilfe des Blutes
von dort in alle Körperteile. Das Kohlendioxid, das bei diesem Abbau
entsteht, wird vom Blut zur Lunge transportiert und ausgeatmet.
Energie brauchen wir immer, auch wenn wir schlafen. Der Herzschlag, die
Atem-bewegung, die Bewegung des Darmes usw. sind Arbeiten, die unser Körper
immer - auch während des Schlafes- leistet und die Energie verbrauchen.
Freilich benötigen wir im Ruhezustand viel weniger Energie, weil
ja unsere Skelettmuskeln ruhen, und daher atmen wir auch langsamer und
gleichmäßig. Im Wachzustand verbrauchen wir auf jeden Fall
mehr Energie und atmen daher rascher.
Die Nährstoffe werden in unserem Körper abgebaut. Die neben
Kohlendioxid und Wasserdampf entstehende Energie äußert sich
auch als Wärme. Die Wärmeentwicklung ist von Bedeutung für
die Aufrechterhaltung der Blut- und damit der Körpertemperatur. Unser
Körper kann dadurch auch bei niederen Außentemperaturen eine
Temperatur von 36° bis 37° C halten.
Die Energie, die entsteht, ermöglicht alle Lebensvorgänge.
Ohne Energie gibt es keine Bewegung und keine Wärme, also auch kein
Leben. Herzschlag, Atembewegung usw. und Laufen, Springen, Herumtollen,
also jede Bewegung der Körpermuskulatur sind nur durch die Atmung
möglich. Wenn sie aussetzt, kann man nicht mehr leben.
Zur Energiegewinnung sind auch Nährstoffe, die
als Energielieferanten mit Hilfe des Sauerstoffes abgebaut werden können,
notwendig. Wenn dem Körper der Sauerstoff fehlt, kann keine Energie
entstehen - es kommt zum Erstickungstod. Wenn keine Nährstoffe vorhanden
sind, die „veratmet" werden können, weil der Betreffende
beispielsweise schon längere Zeit keine Nahrung zu sich genommen
hat, dann kann ebenfalls keine Energie entstehen, und es kommt zum Hungertod.
Wie gelangt nun der Sauerstoff über unsere Lunge in das Blut? Die
Abbildung oben zeigt den Weg der Luft.
Die Luft wird durch die Nase eingeatmet. Hier wird sie gereinigt
(durch Härchen), vorgewärmt, angefeuchtet und überprüft.
In der Rachenhöhle kreuzen
sich die Wege von Atemluft und Speisen.
Am Beginn der Luftröhre sitzt der Kehlkopf mit dem
Kehldeckel, der die Luftröhre beim Schlucken verschließt. Im
Kehlkopf befinden sich die Stimmbänder, die für die Stimme
und Lauterzeugung verantwortlich sind. Die Luftröhre verzweigt sich
in die zwei Bronchien, und diese verzweigen sich weiter, um schließlich
in den Lungenbläschen zu enden. Die Lungenbläschen sind
stark von Kapillaren (Haargefäßen) umgeben. Hier findet
der Gasaustausch statt. Das
Blut nimmt Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab. Die Lunge dient also
dem Gasaustausch.
Die Energieerzeugung (durch Abbau der Nährstoffe) findet in allen
Körperteilen statt.
Spaziergänge an der frischen Luft, womöglich Schlafen bei offenem
Fenster, Atmung durch die Nase, gute Körperhaltung und vernünftige
sportliche Betätigung sind für die Gesunderhaltung der Lunge
sehr günstig.
Besonders gefährdet sind die Luftwege der Raucher. Raucher erkranken
um ein Vielfaches häufiger an Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs und Herzerkrankungen
als Nichtraucher.
Quelle: Driza, Cholewa: "Leben und Umwelt" Band 1 (vns).
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