Die männlichen Geschlechtsorgane
Die wichtigsten Aufgaben der männlichen Geschlechtsorgane
sind:
1.) Bildung von Samenzellen (Spermien) und männlichen Hormonen
2.) Ablagerung der Samenzellen in der weiblichen Scheide beim Geschlechtsverkehr.
Abb.: Schematische Darstellung der männlichen Geschlechtsorgane
Die männlichen Keimdrüsen sind die Hoden. Sie bilden die Spermien
und das wichtigste männliche Geschlechtshormon, das Testosteron.
Die Hoden entwickeln sich innerhalb der Bauchhöhle
und steigen beim Menschen kurz vor der Geburt in einen faltigen Hautsack,
den Hodensack, ab.
Die Pubertät des jungen Mannes beginnt mit einem nächtlichen
Samenerguß (Pollution). Nun erfolgt die Spermienbildung ununterbrochen.
Pro Tag werden vom erwachsenen Mann einige hundert Millionen Spermien
gebildet.
Die Spermien gelangen aus den Hoden in den Samenleiter, in dem
sie gespeichert werden können. Die Samenleiter führen durch
die Vorsteherdrüse hindurch und münden in die Harnröhre.
Von der Vorsteherdrüse wird den Samenzellen Samenflüssigkeit
beigemengt. Die Harnröhre, die einerseits Harn und andererseits Spermien
transportiert, mündet an der Spitze des männlichen Glieds
(Penis).
Damit das männliche Glied in die Scheide eingeführt werden
kann, muss es sich aufrichten. Dabei strömt Blut in die Schwellkörper
des Penis, der sich aufrichtet und hart wird. Beim Höhepunkt der
Vereinigung zwischen Mann und Frau wird durch Zusammenziehen des Samenleiters
die Samenflüssigkeit aus der Harnröhre ausgepreßt. Etwa
100 Millionen Spermien gelangen in die Scheide der Frau.
Die mikroskopisch kleinen Spermien sind durch eine Geißel beweglich
und gelangen von der Scheide durch den Muttermund in die Gebärmutter
und von dort in die beiden Eileiter. Treffen sie hier auf eine reife Eizelle,
so dringt ein eiziges Spermium ein und befruchtet so dieses Ei. Neues
Leben wächst heran.
Schwangerschaft und Geburt
Die befruchtete Eizelle nistet sich in der gut durchbluteten Gebärmutterschleimhaut
ein. Durch viele Zellteilungen beginnt sie zu einem Keimling (Embryo)
heranzuwachsen. Um ihn herum bildet sich eine Hülle, die Fruchtblase,
die vom Fruchtwasser erfüllt ist. Diese Flüssigkeit lindert
Stöße und gibt dem Embryo Bewegungsfreiheit.
Am Ende der 5. Woche bildet sich im Enbryo eine Nabelschnur aus, die
kindliche Blutgefäße zum Mutterkuchen führt. Dort
werden durch die Haargefäße hindurch zwischen Mutter und Kind
Stoffe ausgetauscht, Abfallstoffe, die die Mutter ausscheiden muss
und Nährstoffe, die das Kind aus dem Blut der Mutter nimmt.
Nach 280 Tagen (9 Monaten) wird das Kind geboren. Kommt das Kind mehr
als 14 Tage vor dem Geburtstermin und zu klein (unter 2,5 kg) zur Welt,
so ist es eine Frühgeburt, kommt es mehr als 14 Tage zu spät,
dann spricht man von Übertragung.
Das Kind wird durch rhythmisches Zusammenziehen (Wehen) der Gebärmutter
meist mit dem Kopf voran ausgepreßt. Ist es geboren, wird die Nabelschnur
durchtrennt (abnabeln, entbinden) und beginnt mit den ersten Atemzügen
kräftig zu schreien.
Etwa nach einer halben Stunde wird schließlich auch der Mutterkuchen
ausgestoßen (Nachgeburt).
Die beste Ernährung für das Neugeborene ist die Muttermilch.
Sie enthält alle Nährstoffe in richtiger Zusammensetzung, ist
stets keimfrei, leicht verdaulich, richtig temperiert und enthält
Abwehrstoffe, die das Kind gegen Krankheiten schützen.
Zwillinge können entstehen, wenn zwei reife Eizellen gleichzeitig
befruchtet werden und sich in der Gebärmutter einnisten und entwickeln:
zweieiige Zwillinge.
Eineiige Zwillinge entstehen aus einer von einem Spermium befruchteten
Eizelle, die sich in der Mitte durchschnürt. Aus diesen beiden Zellhaufen
entwickeln sich dann zwei Keimlinge mit denselben Erbanlagen und demselben
Geschlecht.
Bilder: "Der Körper des Menschen" (dtv) und
Hell: "Fortpflanzung, Entwicklung und Anpassung" (Deuticke)
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