Frontpage Frontpage von Welt der Biologie

Übersicht

ZOOLOGIE

Die Honigbiene

links

Bienen und Imkerei im Internet
download Download: Maturavorbereitung "Bienen" (Roman Ladstätter)

Zum Seitenanfang

z-bienen01.jpgDie Honigbiene

Bei der Honigbiene sieht man deutlich die Einschnitte zwischen den drei Körperteilen Kopf, Brust und Hinterleib. Jeder dieser Körperteile ist aus einzelnen Abschnitten aufgebaut, die man besonders deutlich am Hinterleiberkennen kann. Tiere, deren Körper sich aus mehreren Abschnitten zusammensetzt, nennt man Gliedertiere. Besitzen sie auch gegliederte Beine, bezeichnet man sie als Gliederfüßer. Gliederfüßer, die durch zwei deutliche Einschnitte in Kopf, Brust und Hinterleibunterteilt sind, nennt man Insekten (Kerbtiere, Kerfe) Insectus bedeutet im Lateinischen soviel wie eingeschnitten.

Zu den Insekten gehören etwa drei Viertel der heute bekannten Tierarten. Als größte Tiergruppe sind sie über die ganze Erde verbreitet und haben alle Lebensräume erobert. Innerhalb der Insekten gehört die Honigbiene zu den Hautflüglern, weil sie schmale, häutige Flügel mit nur wenigen Adern aufweist.

Die Biene besitzt wie alle Insekten ein Außenskelett aus Chitin, das den Körper schützt und stützt. Wegen der Starrheit dieses Stoffes müssen Körper und Gliedmaßen in kleine Abschnitte gegliedert sein, die untereinander durch dünne Häute gelenkig verbunden sind. Die Muskeln sitzen innen am Skelett an.

Der Kopf trägt ein Paar Fühler. Hier hat der sehr empfindliche Tast- und Geruchsinn den Sitz. Seitlich fallen die stark gewölbten Netz- oder Facettenaugen auf. Sie setzen sich aus vielen (je nach Insektenart 700 bis 10000) Einzelaugen, die sechsseitigen Pyramiden entsprechen, zusammen. Die Einzelaugen liefern ein mosaikartiges Gesamtbild. Die Mundöffnung wird von gegliederten Mundwerkzeugen umgeben. Sie liegen unter der Oberlippe und bestehen aus paarigen Oberkiefern, paarigen Unterkiefern und der unpaaren Unterlippe, die auf beiden Seiten Taster trägt. Dieser Grundbauplan ist bei allen Insekten anzutreffen, wenn auch oft in verschiedenen Abwandlungen. Die Mundwerkzeuge der Biene sind zum Beispiel kauend-leckend-saugend.

Die Oberkiefer kauen, die Unterkiefer und die Lippentaster bilden ein Saugrohr, mit dem Nektar aus der Blüte aufgenommen werden kann. Die Zunge mit dem Löffelchen ist der Teil der Unterlippe und dient zum Lecken.

Zum Seitenanfang

Der Körper:

z-bienen04.jpg

Die Brust besteht aus drei deutlich erkennbaren Abschnitten, von denen jeder ein Paar gegliederter Beine trägt. Am zweiten und am dritten Brustabschnitt befindet sich jeweils ein Flügelpaar, das von Tracheen (das sind die Atmungsorgane der Insekten), den sogenannten Adern, durchzogen wird. Sie haben Stützfunktion. Vorder- und Hinterflügel sind Ausstülpungen der Haut und nicht umgebildete Gliedmaßen. Die Bienen besitzen wie alle Gliedertiere ein Strickleitersystem. Dessen Zentrum befindet sich im Kopf oberhalb des Verdauungskanals, wo viele Nervenzellen zu einem Nervenknoten (Ganglion) zusammentreten. Es wird als Oberschlundganglion bezeichnet. Von ihm ziehen zwei Nervenstränge auf der Bauchseite nach hinten. Jeder dieser Stränge trägt pro Körperabschnitt einen Nervenknoten. Die beiden Knoten eines Abschnitts sind durch Querfasern miteinander verbunden. Die Anordnung der Nervenknoten und der Nervenfasern ist so regelmäßig, dass das gesamte Nervensystem wie eine Strickleiter aussieht.

Wie alle Gliederfüßer besitzen Bienen einen offenen Blutkreislauf. Oberhalb des Darmes liegt ein schlauchförmiges Herz, das durch Zusammenziehen das farblose Blut nach vorne auspumpt. Hier fließt es frei in den Körperhohlräumen und wird durch seitliche Spalten des Herzens wieder aufgesaugt. Ventilartige Klappen in diesen Seitenspalten verhindern ein Zurückfließen des Blutes.

Tracheen, weit verzweigte Röhrensysteme, sind die Atmungsorgane der Insekten. Sie beginnen mit kleinen Öffnungen an beiden Seiten des zweiten und dritten Brustabschnitts sowie an den Hinterleibsabschnitten und versorgen alle verbrauchenden Organe direkt- ohne Zwischenschaltung des Blutes- mit Sauerstoff. (Das Insektenblut benötigt daher keinen Farbstoff für den Sauerstofftransport und kann deshalb auch farblos sein!)

Die in der Leibeshöhle blind beginnenden Malpighischen Schläuchemünden zwischen Mittel- und Enddarm in den Darmkanal und sind die Ausscheidungsorgane. Der Darmkanal durchzieht zwischen Herz und Strickleiternervensystem den ganzen Körper.

Zum Seitenanfang

Bienennahrung:

Honigbienen sind Pollen- und Nektarsammler. Pollen (Blütenstaub) ist wichtig als eiweißhältige, Nektar bzw. Honig als energieliefernde Nahrung.

z-bienen03.jpg

Dem Nektarsammeln sind die kauend-leckend-saugenden Mundwerke angepasst. Die Biene nimmt von jeder Blüte, die sie anfliegt, Nektar auf. Der Nektar gelangt durch die Speiseröhre in den Honigmagen, der ca. 6 mm fasst, und wird dort gespeichert. Wenn der Honigmagen nach dem Besuch von etwa 1000 Blüten voll ist, entleert ihn die Sammelbiene nach der Rückkehr im Stock. Arbeiterinnen im Stock übernehmen das Ausgewürgte, vermengen es mit Drüsensäften, sorgen für die Eindickung und erzeugen so den Honig, der als Vorrat in den Waben gespeichert wird.

Die Waben dienen als Speisekammer und als Wiege für die Aufzucht der Brut. Sie bestehen aus Wachs, das die Bienen zwischen den Hinterleibsringen absondern. Sie werden senkrecht in jeweils zwei Schichten, bestehend aus regelmäßigen, sechseckigen Zellen, deren Öffnungen voneinander abgewandt sind, gebaut. Viele solcher Wabenwände sind im Bienenstock regalartig parallel angeordnet. Zwischen ihnen bleibt jeweils ein Raum frei, so dass die Bienen alle Zellen erreichen können.

Zum Seitenanfang

Bienensprache:

Hat eine Biene eine ergiebige Nahrungsquelle gefunden, teilt sie diese ihren Stockgefährtinnen durch Tänze, die sogenannte Bienensprache, mit. Diese wurde vom österreichischen Forscher und Nobelpreisträger Karl von Frisch entdeckt. Eine im Umkreis bis zu 100m um den Stock befindlichen Nahrungsquelle zeigt die heimkehrende Biene durch einen Rundtanz auf den senkrechten Waben an. Die Arbeitsbienen im Stock erkennen mit Hilfe der Fühler de Duft der Nahrungsquelle und können die Suche aufnehmen. Ist die Futterquelle weiter als 100m vom Stock entfernt, vollführt die Heimkehrerin einen Schwänzeltanz. Sie beschreibt, auf der senkrechten Wabe laufend, etwa einen zusammengedrückten Achter, wobei sie im Mittelteil jeweils mit dem Hinterleib schwänzelt. Die Geschwindigkeit des Schwänzeltanzes zeigt die Entfernung, die auf der Wabe angezeigte Richtung beim Schwänzeln die Richtung der Futterquelle an. Dabei wird im dunklen Stock der Sonnenstand durch die Schwerkraft ersetzt. Schwänzelt die Biene senkrecht nach oben, bedeutet das, dass die mitzuteilende Stelle genau in Richtung der Sonne liegt. Schließt aber beim Tanz der geschwänzelte Teil einen Winkel mit der Senkrechten ein, dann entspricht dieser Winkel, vom Bienenstock aus gesehen, jenem zwischen Sonne und Futterquelle.

Bienen benötigen als eiweißreiche Nahrung Pollen. Dieser bleibt beim Blütenbesuch am borstigen Körper hängen. Mit Hilfe der Bürsten, die dich an der Innenseite der ersten Fußgliedes des dritten Beinpaares befinden, wird der Pollen in das Körbchen geputzt. Das Körbchen ist eine Vertiefung an der Außenseite der Schiene des dritten Beinpaares. In den Körbchen sammelt sich Pollen an, der mit Nektar zu einem Pollenklumpen verfestigt wird.

Bienen sind blütenstet. Sie besuchen über einen längeren Zeitraum nur Blüten einer einzelnen Pflanzenart. Das ist für die Blütenpflanzen bedeutsam, weil so der Blütenstaub von Blüte zu Blüte derselben Art übertragen wird und damit die Bestäubung und Befruchtung gesichert ist.

z-bienen02.jpg

Neben der Honigbiene leben über 640 Wildbienenarten in Österreich. Die meisten dieser Arten bilden keine Staaten, sondern leben einzeln. Sie bauen ihre Brutzellen in selbstgegrabenen Erdgängen oder den Käferfraßgängen abgestorbener Bäume. Je nach Rüssellänge besuchen sie verschiedene Pflanzen. Sie sind daher als Bestäuber der Wildpflanzen sehr wichtig. Heute sind viele Wildbienenarten gefährdet. Wildbienenschutz heißt Naturschutz im weitesten Sinn: Erhaltung ihrer Lebensräume und Nistplätze (Wiesen, Felsfluren, Böschungen, Gräben, etc.)

Zum Seitenanfang

Welt der Biologie

 Frontpage Anatomie/Physiologie Botanik Cytologie
Evolution Genetik Humanbiologie Ökologie
Sexualbiologie Zoologie Geschichte Texte, Referate
Sehenswert Kontakt Physik