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Die Katze ist ein Haustier. Sie stammt, wie alle Haustiere, von einer Wildform, der Nubischen Falbkatze, ab, die vor Jahrtausenden in Ägypten gezähmt wurde. Das ist vielleicht so vor sich gegangen, dass die Ägypter den Falbkatzen zuweilen zu fressen gaben, um sie in der Nähe ihrer Siedlungen und Behausungen zu halten, weil ihnen die Katzen als Mäuse-, Ratten- und Schlangenjäger willkommen waren. Im Laufe der Zeit wurden dann einige Tiere zutraulich, schlossen sich dem Menschen an und veränderten sich von Generation zu Generation auch immer mehr in Aussehen und Verhalten. Durch Züchtung ist es dem Menschen gelungen, viele verschieden aussehende Rassen hervorzubringen.

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Haustiere sind vom Menschen, der ihnen Unterstand und Nahrung gibt, mehr oder weniger abhängig. Die Katze hat sich aber doch eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt, weil sie als Einzelgänger keine zu enge Bindung an ein anderes Lebewesen eingeht. Sie ist sehr orttreu und verlässt ihren gewohnten Lebensraum nie. Wenn sie von ihm entfernt wird, findet sie meist auch aus völlig fremden Gegenden zurück. Katzen sollte man daher nicht in den Urlaub mitnehmen.

Tiere, die in der Stadt gehalten werden, sind aber ohne intensive Betreuung durch den Menschen hilflos. Sie müssen mit Futter (Fleisch, Fisch, Milch usw.) versorgt werden, weil ihnen die Jagdmöglichkeit fehlt. Die Milch leckt die Katze mit ihrer rauen, von Hornzähnchen besetzten Zunge, mit weicher sie auch das Fell reinigt.

Die Katze ist ein Raubtier, das heißt, dass sie Tiere jagt, sie tötet und sich von diesen ernährt. Das Raubtiergebiss mit seinen dolchartigen Fangzähnen (Eckzähne) und den spitzen Reißzähnen (so nennt man den größten Backenzahn in jeder Kieferhälfte) ermöglicht Fang und Zerkleinerung der Beute. Mit den Fangzähnen, die wie Dolche wirken, tötet die Katze ihre Opfer. Die Reißzähne sind größer und schärfer als die anderen Backenzähne und dienen vor allem zum Zerkleinern der Beute. Die Knochen werden zum Teil mitgefressen und im Magen von den starken Verdauungssäften zersetzt.

Da Fleisch nährstoffreich und leicht verdaulich ist, hat die Katze einen relativ kurzen Darm, der nur etwa fünfmal so lang ist wie der Körper. (Pflanzenkost ist ärmer an Nährstoffen und schwerer verdaulich. Daher besitzen Pflanzenfresser stets einen längeren Darm.)

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Die Katze ist ein Schleichjäger. Der Körperbau ist dieser Lebensweise angepasst. Beobachtet man eine Katze beim Jagen, kann man sie lautlos über Felder schleichen und stundenlang vor einem Mausloch sitzen sehen. Die Beute fängt sie im Sprung. Die Wirbelsäule ist daher sehr biegsam; Schlüsselbeine fehlen, und die Schulterblätter sind nur durch die Muskulatur am Rumpf fixiert. So kann die Wucht eines Sprunges von den Vorderbeinen, den nicht durch Schlüsselbeine befestigten Schulterblättern (sie sind durch das Fehlen der Schlüsselbeine beweglicher - Schlüsselbeine würden bei einer heftigen Landung auf den Vorderbeinen brechen) und der besonders biegsamen Wirbelsäule abgefangen werden.

Die Katze ist ein Einzeljäger. Man kann nicht mit ihr spazieren gehen wie mit einem Hund. Für den Hund ist der gemeinsame Spaziergang ein Jagdausflug mit dem "Leithund". Katzen gehen hingegen einzeln auf Jagd.

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Das Becken ist schmal, an die Kreuzwirbel schließen die Schwanzwirbel an. Der Schwanz dient der Katze als Steuer, besonders beim Springen. Vorder- und Hinterbeine sind stark abgewinkelt. Die Katze tritt nicht auf der ganzen Sohle, sondern nur mit den Zehen auf; sie ist daher ein Zehengänger. Da die Krallen einziehbar sind, nutzen sie sich nicht ab, bleiben scharf und ermöglichen der Katze ein lautloses Anschleichen.

Bei Begegnung mit Feinden flüchtet die Katze gern auf einen Baum. Wird sie aber in die Enge getrieben, macht sie einen Buckel, sträubt die Haare und stellt den Schwanz auf. Die Katze versucht auf diese Weise größer zu erscheinen. Sie pfaucht den Gegner wütend an und droht mit vorgestreckter Pfote.

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Die wichtigsten Sinnesorgane der Katze sind die Augen. Während die Pupillen bei Tag schlitzförmig verengt (siehe das obige Bild) sind, öffnen sie sich bei Nacht weit, damit sie das geringe Licht besser ausnützen können. Die Katze sieht bei Nacht sehr gut. (Man bezeichnet sie daher auch als Nachttier.) Bei starker Dunkelheit helfen ihr die tastempfindlichen Schnurrhaare auf der Oberlippe bei der Orientierung. Die beweglichen Ohrmuscheln ermöglichen es ihr, jedes Geräusch wahrzunehmen. Das Rascheln einer Maus hört sie auch im Schlaf und kann sofort die Richtung erkennen, aus der es kommt.

Zwei- bis dreimal jährlich bringt das Weibchen an einem versteckten Platz vier bis sechs Junge zur Welt. Die Jungen sind nackt, blind und hilflos. Der Wurf (das sind jene Jungen, die zur gleichen Zeit geboren wurden) muss daher von der Mutter betreut werden. Das Männchen (der Kater) kümmert sich nicht um den Nachwuchs. Jungtiere, die wie Katzen völlig hilflos zur Weit kommen und die von Elterntieren gepflegt werden, nennen wir Nesthocker.

Im ersten Lebensabschnitt werden die jungen Katzen, die mit Hilfe des Temperatur- und Tastsinns die Zitzen finden, vom Muttertier gesäugt. Erst neun Tage nach der Geburt werden sie sehend. Nach zwei bis drei Wochen beginnen sie zu spielen und zu lernen schließlich an der von der Mutter gebrachten lebenden Beute das Jagen. Katzen werden etwa 10 Jahre alt.

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In Europa leben zwei Verwandte der Hauskatze.

Die Wildkatze
ist etwas kräftiger als die Hauskatze und hat einen breiteren Schwanz, der stumpf endet und schwarze Ringe erkennen lässt. Sie kommt außer in den weitausgedehnten Waldgebieten Europas auch in Asien vor. In den Alpen ist sie jedoch nahezu ausgerottet.

Der Luchs
war in Europa schon fast ausgerottet. Man bemüht sich heute, ihn auch bei uns wieder anzusiedeln. Er ist ein besonders scheues Raubtier, das den Menschen meidet. Seine Beute sind Tiere bis zur Größe eines Rehkitzes. Ein besonderes Merkmal sind die Haarbüschel an den Ohrenspitzen.

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