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Der Hund, sein Verhalten und der Mensch
Vor ca. 15000 Jahren begann der wilde Hund die Nähe des Menschen
zu suchen, da er sie als Vorteil erkannte. Allmählich sah auch
der Mensch, dass ihm dieses um seine Lager schleichende Tier Vorteile
brachte, denn er warnte vor Gefahr, war ein guter Jäger und hütete
anfangs eher zufälligerweise die anderen vom Menschen gefangenen
Tiere. Der Mensch zähmte den wilden Hund und so fing eine bis heute
andauernde Freundschaft zwischen Mensch und Tier an.
Heute halten die meisten Menschen Hunde nicht mehr wegen der Dienste,
die dieses Tier erledigen kann, sondern als Familien- und Begleithund.
Im Fernsehen folgt der Golden Retriever doch so toll seinem jungen Herrn,
der Jack Russel Terrier unternimmt mit seinem menschlichen Spielgefährten
die aufregensten Abenteuer und er Deutsche Schäferhund setzt sich
so tapfer für den kleinen Menschen ein, doch die Wirklichkeit sieht
meistens anders aus.
Der anfangs so heiß ersehnte Hund muss alleine zu Hause bleiben,
wenn der junge Meister nach draußen geht, um mit seinen Freunden
zu spielen. Dabei hätte er den Hund so gerne mitgenommen, doch er
folgt ja nicht und macht nur was er will.
Warum ist das so?
Der Hund ist, wie der Mensch, ein soziales Wesen, der in freier
Wildbahn in Rudeln mit einer klaren Rangordnung zusammenlebt, was
man beim Wolf gut beobachten kann. In jedem Rudel gibt es ein Alphatier,
das "Obertier", das über die anderen herrscht.. Dem Rudel
entspricht für den Hund zu Hause unsere Familie, der Führer
ist der Familienvater oder die Mutter. Der Hund aktzeptiert alles,
was diese Menschen von ihm verlangen, er ordnet sich unter. Doch das Kind
in der Familie entspricht nur einem Welpen, einem Hundekind, und selbst
der rangniedrige Hund lässt sich von Minderjährigen nichts sagen.
Den Welpen müssen die anderen Rudelmitglieder sogar beibringen, wo
ihr Platz ist.
Dem jungen Hund sollte deswegen von Anfang an klargemacht werden, dass
ausnahmslos alle Familienmitglieder über ihm stehen und er sich unterordnen
muss. Das heisst, der Hund muss lernen, dass er alle Befehle (Sitz,
Platz, Hier,...) auch ausführen muss, wenn das Kind sie von ihm verlangt.
Natürlich ist das bei manchen etwas dominanteren Hunden gar nicht
so einfach, vor allem, wenn selbst die Erwachsenen in der Familie nicht
so perfekt mit dem Vierbeiner klarkommen, was oft der Fall ist. Es ist
deswegen vor allem für Ersthundebesitzer sehr sinnvoll einen Erziehungskurs
in einem Hundeverein zu besuchen. Für Jugendliche zwischen 10 und
16 Jahren bietet der "Verein der Hundefreunde Bregenz" spezielle Kurse
an, bei dem die Jugend mit ihrem Hund mit Spiel,Spaß und Motivation
die grundlegensten Sachen erlernen kann, meist sind sie nach so einem
Erziehungskurs ein gut eingespieltes Team.
Hunde sind nähmlich nicht nur sozial, sondern auch lernfähig.
Dem Hund ist sozusagen angeboren, etwas zu erlernen.
Wenn wir diese Fähigkeit des Hundes nicht nützen, so wird er
sich selbst etwas beibringen, was jedoch meist unerfreuliche Verhaltensweisen
sind, wie zum Beispiel streunen gehen, Schuhe zernagen, im Menschenbett
schlafen, mit anderen Hunden streiten, herumjagen, Sachen stehlen und
im schlimmsten Falle sich gegen den Menschen auflehnen, wenn dieser für
den Hund ein schwacher Führer ist. Denn in der freien Natur hängt
Leben und Tod davon ab, ob der Alphahund fähig ist, das gesamte Rudel
zu beherrschen und verantwortungsvoll zu führen (Wann und was wird
gejagt?, Wo ist ein sicherer Platz, um junge Tiere aufzuziehen? usw).
Nützen
wir seine Gabe, wird er uns ein angenehmer Zeitgenosse werden. Und gerade
in der heutigen Gesellschaft ist es besonders wichtig, seinen Hund zu
erziehen, vor allem wenn man eine Wach- und Schutzhunderasse an seiner
Seite hat, die heute von Unwissenden gerne als "Kampfhund" verleumdet
wird.
Ein guter Hund sollte "öko-sozial" sein, das heißt weder
für Mitmenschen, Artgenossen noch für andere Tiere eine Belästigung
oder gar eine Gefahr darstellen. Sieht sich jemand nicht in der Lage,
den Hund selbst so abzurichten, sollte man Hilfe in einem Verein suchen,
in dem speziell Situationen (an Pferden vorbeigehen, durchlaufen von Joggern,
Radfahrern und lärmender Menschengruppe usw) erlernt werden sollten.
Erziehen wir unsere geliebten vierbeinigen Begleiter, um Probleme zu
vermeiden und ein glückliches Miteinander von Hund und Mensch erreichen
zu können.
Beide Seiten an der Leine werden davon profitieren!
Schülerreferat: Deborah Korn, 6r Klasse Bundesgymnasium Bregenz
Blumenstraße
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