Es gibt auf der Erde nur mehr ganz wenige Landschaften, die vom Menschen bis heute unberührt geblieben sind. 

Vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft - blühende Kirschbäume in Fraxern. 

Ein Stück Landschaft wird der Neutrassierung einer Eisenbahnlinie geopfert. 

Fichten-Monokulturen sind ständig bedroht (schädliche Insekten, Wildschäden, Windwurf, Versauerung des Bodens). 

Um die Erzeugung an landwirtschaftlichen Produkten zu steigern, wird oft über weite Flächen nur eine einzige Nutzpflanze (im Bild Raps) angebaut. 

Flüsse und Bäche, die früher in Windungen (= Mäandern) durch die Landschaft flossen (siehe linke Bildhälfte), wurden in den letzten Jahrzehnten zum Zwecke der Landgewinnung begradigt. 

Durch die Umleitung oder Wegnahme des Wassers aus Bächen und Flüssen für Kraftwerksanlagen (siehe Bild) verlieren Tiere und Pflanzen ihren ursprünglichen Lebensraum. 

Steinbrüche, die der Gewinnung von Baumaterial dienen, stellen gewaltsame Eingriffe in die Landschaft dar. 

Um die Bauindustrie mit dem nötigen Rohmaterial an Schotter und Sanden zu versorgen, wurden in manchen Talebenen die Kiesablagerungen der Flüsse abgebaut. Die durch Ausbaggerungen entstandenen Löcher und Gruben füllten sich für gewöhnlich mit Grundwasser. So bildeten sich neue künstliche Gewässer, die sogenannten Baggerseen. 

Die einst sehr große Zahl der sogenannten Feuchtgebiete, wie Weiher, Tümpel, Sümpfe, Nass- oder Riedwiesen, geht seit Jahrzehnten rapid zurück. Als vermeintlich nutzloser Teil der Landschaft werden sie leider in Unkenntnis der natürlichen Zusammenhänge ganz einfach zugeschüttet. Häufig verwendet man hiezu Bauschutt oder grundwassergefährdenden Müll. 

Nicht selten entstehen beim Straßenbau gigantische Bauwerke aus Stahl, Beton und Asphalt, die mit dem Landschaftsbild nicht mehr in Einklang zu bringen sind. 

Um neue Forstgebiete zu erschließen, abgelegene Bauernhöfe leichter zu erreichen und Alpen besser zu bewirtschaften, werden in unseren Gebirgsgegenden zahlreiche Güterwege gebaut. 

Dicht gedrängte Leitungsmasten und Verdrahtungen tragen nicht zu einem harmonischen Landschaftsbild bei. 

Die beiden Luftaufnahmen zeigen im Vergleich deutlich das Problem der Zersiedelung. 

Durch die Verwendung von landschaftsfremden Baustilen, Bauformen und Baumaterialien wird das Ortsbild einer Siedlung - wie hier in einem Bergdorf - empfindlich gestört. 

Die Wohlstandsgesellschaft spiegelt sich auch in den sogenannten Zweitwohnsitzen begüteter Leute wider. 

Mit dem Bau von Ferienhäusern unmittelbar an unseren Voralpenseen (wie hier im Bild), werden die ehemals natürlichen Seeufer stark verbaut. 

Mit dem Wohlstand haben auch die Abfallmengen zugenommen (Wegwerfgesellschaft). Im Jahresdurchschnitt fällt heute in einem Haushalt mit 4 Personen etwa 1 Tonne Müll an. 

Der Massentourismus hat zur Vermarktung der Alpenlandschaft geführt. Überall wurden Lifte, Schrägaufzüge und Seilbahnen errichtet, die die Besucher im Winter wie im Sommer rasch in jede beliebige Höhe befördern. 

Die oft rigorosen Geländeveränderungen beim Bau von Schipisten zeigen sich erst richtig, wenn der Schnee verschwunden ist. Dann treten auch die Landschaftsschäden zu Tage, die nur sehr schwer zu beheben sind.