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b   (204 Wörter)
 
Baal    Ballveranstaltung
  Bääl î dôr Faschnat - Toônarbaal, Rößlarbaal, Bùorgarbaal, Musikantôbaal, Sängarbaal, Füürwehrbaal, Maschgôbaal, Heimkehrarbaal  
Baaliesë    Stemmeisen für Zimmermannsarbeiten
Baan, Höùbaan    Heustock
Baarg    männliches Schwein
bachô Müüs    gebackene Mehlspeise
Bachôschtuonar    Weichkäse
Back    Tabak, Landtabak
  das îscht schtarka   Back er nimmt sich viel heraus, das ist stark
  Back frëôßô (siehe ‚Frëôßtabak')   Kautabak kauen
Bagaasch, Packwaar    Lumpenpack, Gesindel
Balg, Bälg    Kind, Kinder - ungezogenes Kind
Baneetar    Barometer
bang    ängstlich, bange
  as weord môr angscht ûnd bang   ich bekomme Angst
barchat, a barchads Hëmd    aus Flanell bestehend, ein Hemd aus Baumwollflanell
Der Wortstamm kommt aus dem Arabischen:
Barchent - Gewebe aus Baumwollflanell
barëntîg, ar îscht barëntîg gkû    tatsächlich, er ist tatsächlich gekommen
barfuoß    barfuß
Baschas Fescht    Fest des heiligen Sebastian - 20. Jänner
 
Baschas Fescht
  Das Fest ist aus der Gründung der Sebastiansbruderschaft 1720 entstanden. Mitglieder dieser Bruderschaft verpflichten sich zum gegenseitigen Beistand im Gebet und durch Spenden hl. Messen für eine gute Sterbestunde. Das jährliche Fest am 20. Jänner ist der große Gedenktag der Bruderschaft und gleichzeitig gesellschaftliches Ereignis in Großdorf, wo die Mutterkirche und auch die Verwaltung dieser Bruderschaft ist.
Baschthesl    Ulme
Batzô    Wert
  dänë hat amôl dô Batzô goltô   Sie hat z.B. beim Vater besonders viel gegolten, sie kam bei den Burschen immer besonders gut an, aber die Zeit ihrer Begehrlichkeit ist vorbei.
Bëallar    Schluckauf
Bëarghöù    Heu von ungedüngten Wiesen
Bëasô, sî gônd uf ô Bëasô    Besen, soviel wie: sie schwirren aus
Bëasôlîtzô    Juppensaum
Bëatlarschtuohl    letzte Kirchenbank
bëatlô, Bëatlar    betteln, Bettler, arme Leute
  wënn dôr Bëatlar ufs Roos kunnt, ritt ar's z'Tod   wenn der Bettler zu Geld und Macht kommt, kann er damit nicht umgehen
Bëatschtuohl    Betstuhl mit gepolsterter Kniebank
Bëatzgar    ein kleiner Wicht
Behlë    kleine Verletzung
Beiaggsl    lustiger Mann, immer zu Spielen aufgelegt
beigöll    unterdrückter Fluch: ‚bei Gott'
bejdwëag    auf beide Arten
bellô    weinen
  lachô ûnd bellô gônd î sëamas Kellô - ...kônd ûs sëamas Kellô   Lachen und Weinen sind oft nah beieinander, haben denselben Ursprung
beltôr, jô beltôr    sowieso, ja freilich
Bëmsl    Pinsel
benedizieorô    Vorsäße und Alpen einsegnen
Bëngl    ungezogenes Kind
Bëondôschliech    Blindschleiche
 
Bëondôschliech
  Die Blindschleiche ist eine beinlose Echse, bis zu 50 cm lang und kann, wie auch die Eidechsen, bei Gefahr den Schwanz abwerfen. Sie ist ein völlig harmloses Tierchen und zu Schlangen nicht verwandt. Kinderspruch: 'wënn d'Bëondôschliech kôld îscht, weord as schüo, wënn sî wam îscht, weord as ruh'
Beorô, dô îscht ôam a Beorô greosô    Birne, da ist einem ein Vorteil erwachsen
Beos    Gebiss, aber auch: Zaumzeug
beossô    Euterentzündung - geflockte Milch
Beossô    Keil, Spaltkeil
Beot    Tragsack bei Rindern und anderen Haustieren - Gebärmutter
Beotgattôr    Schutz für Rind nach dem Kalben
bes, bes still, bes glei rüobîg    Befehlsform, sei still, sei sofort ruhig
Betthäß, Bettwösch    Bettwäsche
bhüatë    Abschiedsgruß: ‚behüte Dich Gott'
bhüatësgottnùd    auf keinen Fall, selbstverständlich nicht
bhäbô, bhabô    etwas behalten, gut isoliert
  as îscht a bhabôs Huus   es ist ein gut isoliertes Haus
bîanônd, bîanand    beisammen
biegô, Bieg, Schitôr biegô    stapeln, Holzbeige, Holz stapeln
Biesflüg    Tiere biesen wegen Biesfliegen - Die Biesfliege gehört zur Familie der Dasselfliegen. Die Rinderdasselfliege ist im Aussehen und Flugton hummelähnlich - daher die große Aufregung der Rinder bei Annäherung solcher Insekten. Eier werden an die Füße oder am Rücken abgelegt, wo sie vom Rind abgeleckt werden. Die Maden gelangen in den Schlund und in den Magen. Sie durchwandern den Tierkörper und setzen sich unter der Rückenhaut fest. Hier werden Dasselbeulen sichtbar. Die Maden fressen sich durch die Haut. Das wiederum ergibt löcheriges, minderwertiges Leder. Die Made fällt dann zu Boden, wo die Verpuppung erfolgt, aus der die nächste Biesfliege entsteht.
biesô, Biesar    eilen, Pressierer
bietô    beichten
Bießzang    Zange
bîgottîsch    fromm, bigott, frömmelnd
Bîldschtöcklë    Bildstock, Marterl
Bîlgôrë    Zahnfleisch, Kiefer
Bînn (siehe auch bei ‚Bschüttëbînn')    zweirädriger Karren
Bioschtbrôtô    aus der Erstmilch gemachte Speise (siehe auch unter ‚Wäldarkoscht')
Bioschtmîlk, Bioscht    erste Milch nach dem Kalben
Bîssgûrr    böses Weib
Bîtzgë    Kernhaus bei Obst
bîtzlë    wenig, ein bisschen
blabbô, Blabb    überschwappen, kleiner Flüssigkeitsschwall
blajô    blähen
Blëachô    Käsetuch
Blëatz    Brustfleck bei Bregenzerwälder Tracht, aber auch: Stoffrest, aber auch: Wiesen unterschiedlicher Größe
Blëndat    Kochrezept für: halb Milch, halb Wasser, gewässerte Milch
Blessô    abheilende Wunde, Kruste
Blîedôrwäh    Plunder
Bliewies    Bleistift
blôchô    bleichen
Blôchtô    gemeinschaftlicher Platz zum Bleichen
Blôscht    Ausdehnung, Schwachstelle bei einem Fahrrad- oder Autoreifen
blôschtô, as blôschtôt    ausdehnen, es wirft Ausdehnungen
Blôtôrô    Blase
blug    leicht verletzlich, wund gelaufen
blûnz    gar, blank, leer
  ma hat ô blûnz trunkô   man hat ihn leer getrunken, dem Wirt ist der Wein ausgegangen
Bluomô    Blumen
Bluoscht    Blüte bei Bäumen
blûtt    haarlos, steht vor dem Nichts
blüotô - das weorscht môr blüotô    bluten - das wirst du mir büßen
bläfôrô, Bläfôrar, Balavôr    viel überflüssiges Reden
 
Bläfôrar, Balavôr
  umgangssprachlich für: endloses, wortreiches, meist überflüssiges Gerede, Verhandeln, Hinundhergerede. Das Wort kommt aus dem Afrikanischen - ursprünglich: Ratsversammlung afrikanischer Stämme.
Bläktô    Baum- oder Strauchblatt, aber auch: Rausch
Bläktus, du bîscht a Bläktus    törichter oder übermütiger Mensch
Bläùôlô    blauer Fleck, Prellung
Blääggar    Kind, das oft weint, Schreihals, aber auch: lebensschwaches Kalb
Blöschar    lustiger Schimpfname für einen Mann
Bôarkîlkô    Empore in der Kirche
bockgschtärr    ganz starr, steif
bockô, ar bockôt    er ist grantig, es geht nicht nach seinem Kopf
Bockrallar    aufgesprungene Haut am Mund, Lippen
Bockschleotô, Blockschleotô    schwerer Ziehschlitten für Holzfuhren
bockseklruh, bockruh    sehr schlechtes Wetter
bodô    ziemlich
bôld, hat as bôld!?, bôld us    bald, wird's bald!?, das ist klar, darüber ist nicht mehr zu reden - als Antwort
Bollougô    Glotzaugen
Bolläx    Spaltaxt
bolzôgrad    aufrecht, gerade
Bômm, Bòmm    Baum, Bäume
  as îscht nô nio a Bômm în Himml gwaßô   Größenwahn hat seine natürlichen Grenzen
Boôrdë    mit Seil zusammengebundenes Heu
Boôrdësôôl    Seil zum Heu binden
Boôrscht    Freund, Schatz, aber auch: harte Grasart auf Bergwiese, Bürstling
boss, sî kônd z'boss    sie kommen zurecht, sie nützen die Chance
bôzô, Bôz, Bòzlë    reizen, Zorn
  ar hat an moôrz Bôz   aber auch: Lust, Antrieb
Braschlô    knistern
Brëad    Brett
  ar hat a Brëad vôam Kopf   er stellt auf stur, er kann oder will nicht verstehen
breits    beinahe, fast
Brënnsuppô    Einbrennsuppe
Brënntôwinn    Schnaps
Breotô    ein Stapel Rundholz
breschthaft    krank, kränkelnd, gebrechlich
Brîcht, Brîet    Bescheid
brîetô    zusprechen, versöhnen
brîggôlô    kritisieren
Bringarë    Mutterschwein
Brioggô    Grimasse
  a Brioggô machô   das Gesicht verziehen
Briomô    Bremsen – Insekt
Briomôgschior (siehe auch ‚Roos')    Schutznetz für Pferde gegen Bremsen
Briomôhozîg    Hochzeit in den Sommermonaten
Briomôkessl    Rauchfass für Fuhrleute, um Bremsen von den Pferden abzuhalten
Briotô    Holzgefäß zum Kälber tränken, Kraftfutter
Brîsëlë    Suppeneinlage
Brîttlar    Holzrodel
Brôngîga Frittag    der letzte Freitag im Fasching
 
Brôngîga Frittag
  Freitag in der ‚Hohfaschnat' (siehe dort). An diesem Tag schwärzen sich Kinder gerne gegenseitig an, ein noch heute gepflegter Faschingsbrauch.
Brùgë    Schlafstelle im Heu, Heulager über dem Stall
Brugg    Brücke, aber auch: Liegeplatz für das Vieh im Stall
Bruh    Brauch
Brûh    Bruch, etwas Abgebrochenes, aber auch: Käserohstoff für Sennvorgang
Brûmml    große Kuhglocke
brûmpfô, Brûmpf    zerknittern, Falt
Brûnnôtüchl    Brunnen-Einlaufrohr, Wasserleitung aus Holz
brùssôlô    nörgeln
Brutfuodôr    Brautfuder
 
Brutfuodôr
  Die Habseligkeiten der Braut sind früher ‚mit Ross und Wagen' zur Wohnung des Bräutigam geführt worden: Wäsche, Küchengeschirr und auch Möbelstücke. Das war das ‚Brutfuodôr'.
brüüchîg    verschwenderisch
Brämôkappô    Kopfbedeckung der Wäldertracht
brögô    täuschen
bröjô    Rundholz für Transport herrichten, aber auch: Tierhaut enthaaren, mit heißem Wasser brühen
bschëarô    scheren
bscheorm îs Gott    beschütz uns Gott z.B. bei Blitzschlag
bscheoßô    verschlagen, falsch
  toôr nùd sa bscheoßô   tu nicht so falsch
bschießô, Bschîss    übervorteilen, schwindeln, Betrug
Bschlaabrëad    Schirmbrett
bschlagô, a bschlagôs Bieor    ein angewärmtes Bier
bschlaô, a Fleckô bschlaô    einen Holzbalken von Hand mit der Axt behauen
Bschniedesl    Bock zum Zaunpfähle entrinden und Schindeln zurichten
bschnottô - as gôht bschnottô abar    wenig, eng, schmal - es ist knapp
Bschôd tuo    wortlose Geste z.B. das Glas heben und zunicken
bschtông    zum Stehen kommen, aber auch: eine Prüfung bestehen
Bschùttëkarrô, Bschùttëbînn    Jauchekarren auf zwei Rädern
Bschùttëkaschtô,    Jauchekasten,
Bschùttëkùbl, Bschùttëschöpfar    Jauchekübel, -schöpfer
Bschùttërüohrar    Jaucherührer mit langer Stange
bschùttô, Bschùttë    Jauche ausbringen, Jauche
bschwärlë    beschwerlich, herb
bschüßô    ausgiebig sein
  ar îscht bschossô   er ist redegewandt, beschlagen
bsëannô, ar mûß sî bsëannô    er muss sich besinnen
bsëaßô    listig
  a bsëaßôs Kogômänndlë   hinterhältiges Männlein
bsëngt    ungut, kritisch
  das îscht bsëngt   das ist nicht gut
  as îscht a Bsëngta   es ist ein Kritischer
bsôchô    von Ameisen gebissen werden
bsogô    leicht bewölkt
Bsûff    Säufer
bsundôrs, bsundrîg    besonders, sonderbar, wunderlich
Bûdl    Milchflasche, Schnapsflasche (2 Gläschen)
Bûdlzapfô    Sauggummi für Babyflasche.
Bûggl    Buckel, Höcker, Rücken
  liobôr an Buh vôm Êaßô as an Bûggl vôm Schaffô   Warnung vor übertriebenem Arbeitseifer
bûgglô    auf dem Rücken tragen, aber auch: schwer arbeiten
Buh    Bauch
Bûmôranzô    Orange, Pomeranze
 
Bûmôranzô
  wild wachsende Unterart Citrusfrüchte, wird in Indien und im Mittelmeergebiet angebaut, die orangefarbigen Früchte werden zur Herstellung von Marmelade und Likör verwendet. Aus den Schalen wird Pomeranzenöl - Orangenöl - gewonnen. In der ‚Wäldersprache' kennt man diesen Ausdruck für alle Orangensorten.
Bunzl    sehr junges, kalbendes Rind
Buo, Büonôr, büonë    Knochen, knöchern
Buochäckarë, Buochäckarlë    Buchenkerne, Bucheckern
Bur, Burschaft Bauer,    Landwirtschaft
Bûrmënta, Mûrmëlë    Murmeltier
 
Bûrmënta, Mûrmëlë
  ein quicklebendiger Nager in unseren Alpen und Berglandschaften. Seine weithin hörbaren Warnpfiffe lassen uns von seiner Anwesenheit wissen. Den Sommer über mästet er sich, bringt die Jungen zur Welt und füllt seinen bis zu 3 Meter tiefen Bau mit getrocknetem Nistmaterial. Im Winter macht er 6 Monate Winterschlaf.
Burô- ûnd Wëatôrregla    alte Bauernweisheiten
Buschëlë    Kälbchen
Bûschl    Holz- und Reisigbund für den Kachelofen, aber auch: ein zerzaustes Mädchen
bûschôlô, bûschlô    Holz- und Reisigbündel machen
  wër ga bûschôlô gôht,   wird zuerst das nötige ‚Aagrîht' (siehe dort) machen. Er wird einen passenden Standplatz suchen, danach einen Baumstrunk oder Hackstock in der Nähe der Tannenäste - dem ‚Krëas' - herrichten. Daneben wird er den ‚Bûschôlôbock' platzieren. Nun kann er mit dem ‚Bûschôlô' beginnen. Im Winter wird für wohlige Wärme in der Stube mit ‚Bûschôla' der Kachelofen geheizt.
Bûschôlôbock, Bûschlôbock, Bûschôlôschtock    Holzbock zum ‚Buscheln'
Bûttô    Holzbutte, Transportgefäß für Milch
Bûtzôschiebô    Fenster mit Bleiverglasung
Buuschtôndô    offenes Fass
buusô    aus dem Vollen schöpfen und ausgehen
bûz, bûznärrsch, bûzvarruckt    ganz närrisch, ganz verrückt,
bûzlëër    ganz leer
Bûß    verwachsenes Holz hat ‚a Bûß', meist am Hang gewachsen
bùßë    auf unruhigem Gelände wachsendes Nadelholz ist ‚bùßë'
Bündt (siehe auch unter ‚Zettplatz')    Wiese beim Haus
Büntl, an Büntl    Heu im Zipfeltuch
Büoz, a türë Büoz    eine teure Zeche
büozô    flicken, stopfen
Büozzôanô    Flickkorb
büttô    bieten
 
büttô
  früher wurden wichtige Verlautbarungen auch vom Gemeindediener nach dem Sonntaggottesdienst auf dem Kirchplatz nach lautem, zur Aufmerksamkeit gebietenden ‚Schtillahoo' verkündet. Das nannte man auch ‚büttô'.
büüchlô, büüchlîngs    auf dem Bauch liegend rodeln
Büülô    Beule
bänîg    zäh, hartnäckig
Bärhäm    Ferkelruß - Hautrauhheit
Bärôdrëck    Lakritze
Bäslë    Tante
böckôlô    stinken wie ein Ziegenbock
Böllëlë    Bonbons, Zuckerware
Böôrzl    ein kleiner Mensch
Böschô    Strauch
bösôrô    schlecht werden
  ar hat sî bösôrôt   er ist schlechter geworden
böùggô, Böùggar    brüllen, ständig brüllendes Rindvieh
böùlô, bölô    fallen, rollen