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f   (117 Wörter)
 
Faal    Glück
Fahnô    Fahne , aber auch: Alkoholgeruch
fahrîg    unstet, aufgeregt, zerstreut
Falg    Schneefahrbahn - gute, schlechte
  as hat a goôtë Falg   es ist eine gute Schneefahrbahn
falieorô    fehlschlagen, schief gehen
Fallëtweh    Epilepsie
Falott    Tunichtgut
Faschnatbuzô    Maskierte im Fasching
fatieorô    Steuer erklären
Fazenettlë, Fazînettlë    Taschentuch - Fazenet kommt aus dem Lat., Ital. – das Ziertaschentuch
Fëadôrôblôsar    Übername für die Bewohner von Au
fëagô    den Boden fegen, wischen
Fëald, im Fëald    im Freien
Fëarschë, Fòarschë    Ferse
feen (siehe ‚hür'), feendrîg    vergangenes Jahr, letztjährig
  ar îscht feendrîg   aber auch: altmodisch, er ist von gestern
Feigl    leichter Rausch
  ar hat an Feigl   er ist betrunken
fellîg    steil, abschüssig
fënschîg    feucht in Räumen und Kleidung
Feomgöttë, Feomgottlë    Firmpaten
 
Feomgöttë, Feomgottlë
  Naturgemäß hat die Firmung für die Firmkinder eine tiefere, erfahrbarere Bedeutung als die Taufe. Der Tag bleibt unvergessen - das bedeutende Ereignis, der große Ausflug und vielleicht die erste schöne Uhr: die Firmuhr. Daher unterscheiden Kinder noch bis ins Erwachsenenalter genau zwischen Feomgöttë/Feomgottlë und Göttë/Gottlë (siehe dort).
feomô, Feomûng    firmen, Firmung
feorggô, feoggô    scheuern, aufscheuern, wund reiben
Ferggar    Abwasch in der Küche
Fërggar, Schtùcklëfërggar    Heimarbeitverteiler - alter Beruf
fescht    stark
  ar îscht bodô fescht   er ist ziemlich stark, dick
fescht schaffô    streng arbeiten
Fidëbus    Lebenskünstler
Fîedôrgôß    diktierende Frauensperson
fîedôrô    anschaffen, sich einmischen
fiëdsälg    grantig - Wortstamm von: feindselig
fieglô, Fiegl    feilen, Feile
Fierôbôd    Feierabend
fîgôlant    schneidig
Fîîsë    Unterhaltung, Feier, Fest, Gaudi
Fîîsl    Arbeitsbluse
fîîslô, as hat ô gfîîslôt    es hat ihn geschleudert
Fîlz    erster Schnitt auf Wiesen, die im Frühjahr beweidet wurden
Fiôschtôr    Fenster
fîtzô, Fîtz    peitschen, Peitschenschlag
fladôrô, das hat ma môr gfladôrôt    klauen, das hat man mir geklaut
flattieorô    schön tun
Flattôrô    Ohrfeige
Flëadôrmuus    Fledermaus
Fleckô    Kantholz, Balken
Flîtôrsch    Schmetterling, Falter
flooô    Flöhe suchen
Floor    Grabkreuzschleife, aber auch: Strickschal
Flooß    ödemähnliche Euterschwellung, meist vor dem Kalben
Flôsch    Fleisch
Flousô    Ohrfeige
Flüg, Flüga    Fliege, Fliegen
Flügar    Flugzeug
Flädlësuppô    Frittatensuppe
Flärô    Abschürfung
Flözhôggô    Werkzeug zur Holzbringung im Wasser
Fôlt    Falt
fòltlô    fälteln, plissieren der Juppe
Foo, Föëlë    kleine Geländekuppe
fôôl    feil bieten
Foôrggô    Mistgabel
foôrtwëafô    wegwerfen
foôrztruckô    sehr trocken, strohtrocken
fôôßt    dick, fett
Fotôgen    Petroleum
Fotzôhobl    Mundharmonika
Fratz    ungezogenes Kind
Frëaßtabak    Kautabak
 
Frëaßtabak
  Das Tabakkauen - Backfrëaßô - war für Männer so etwas wie Zigaretten oder Zigarren rauchen. Den Kautabak hat man in den Läden als Röllchen bekommen. Die Röllchen Kautabak waren in einem hölzernen ‚Backkübel' im eigenen Saft eingelegt, später waren es dann ‚Tabakschtängëlë'. So war es auch üblich, dass in Wirtsstuben eine ‚Schpiegepsô (siehe dort) bereitstand. Und so absonderlich dies heute klingt - in der Kirche war die letzte Kirchenbank auf der Männerseite ‚d'Schpiebônk' (siehe dort), und auch auf der Empore der Männerseite war eine solche eingerichtet. Da war für die ‚schikkenden' Männer unter der Kirchenbank ein Trog mit Sägemehl bereitgestellt.
frëndôlô    schüchtern – sich fürchten vor Fremden
frettô    schwer arbeiten
fretzô    beweiden, abweiden
frie    fein, angenehm, gemütlich
Frîedhofsjodlar    hartnäckiger Husten
Frieë, as îscht a Frieë    angenehmer Zustand
frielë    freilich
Frittag    Freitag
frôdîg    übermütig, lustig
frôgô    fragen
  wër lang frôgôt, git nùd geen   wer alles hinterfragt, ist oft geizig
  wer wit frôgôt, weord wit gweosô   zu viel fragen ist oft nicht zielführend
fruonô    umsonst arbeiten - Frondienst
fruottîg    schneidig, rasches Auftreten
früntlë    freundlich
fräggôlô, Fräggôlar    entrinden, Schäleisen
fröjorîg    von früher
Frömmlar    Scheinheiliger
fröùô    freuen
Fûchtl, undôrôr Fûchtl    untertan, bevormundet
fûdîg    spöttisch, äffig
Fùdla    Hintern
Fùdlaschprung    Tritt in den Hintern
Fùhlë    Fohlen
Fùkëlë, Fùkl    Küken
Fulënzar    linierte Schreibunterlage als Schreibbehelf, aber auch: ein fauler Arbeiter, aber auch: dekorierter Teil vom Pferdegeschirr (siehe unter ‘Kredithöttl)
Fungscht    Faust
  das füagt wio d'Fungscht ûfs Oug   das passt wie die Faust aufs Auge
Funzl    Talg- oder Petroleumlicht
Fuodôr    Fuder Heu
Fuohr    Fuhre
fuohrô, fuohrîg    sättigen, sättigend
Fuohrwëark    Fuhrwerk
  îscht das a Fuohrwëark   verfahrene Situation
Fuoßat    Fußende des Bettes
  an Kutzô a d'Fuoßat abë   eine Decke an des Fußende des Bettes
Fùtzlar    Angsthase
Fuuballô    Spielball
fuxô, as fuxôt mî    habe unerwartete Schwierigkeiten
Füchta, min Füchta    meine Besonderheiten
Fümfëbëatô    Abschiedsgebet bei Beerdigung
 
Fümfëbëatô
  Die Beerdigung hat mit dem Leichenzug vom Haus des Verstorbenen zur Kirche begonnen. Alle Besucher haben dem Toten in der Stube noch einmal ‚s'Wiewassôr gschpritzt' (siehe dort). Die Sargträger haben dann den Sarg ins Freie getragen. Dort wurden dem Toten dann die ‚Fümfë bëatôt'. Meist war es ein Nachbar, der vorgebetet hat. Es waren dies das Kreuzzeichen, ‚dôr Gloubô' (siehe dort), fünf Vaterunser mit jeweils einem Gesetz des Schmerzhaften Rosenkranzes und zum Schluss nochmals das Kreuzzeichen. Dazu hat der Vorbeter mit der ‚Krüzkërzô (siehe dort), die von der ‚Schtuchôträgarë' (siehe dort) getragen wurde, über dem Sarg drei Kreuze gemacht. Danach begaben sich alle im Leichenzug auf den Weg zur Kirche. Diese Zeremonie kam einer feierlichen Verabschiedung des Toten von seiner Heimstatt gleich.
Füoghobl    Hobel
 
Füoghobl
  bis zu 2 m langer Hobel, der zum Verfugen von gespannten Holzdielen verwendet wurde. Zumeist wurde dieser Hobel von zwei Männern bedient.
füogo, as füogt    passen, es passt
füohrô    führen - aber auch: Rind oder Kuh zum Decken führen
füonô, pfüonô, as pfüonôt    es geht der Föhnwind
Füotôrë, ar lôt d'Füotôrë sëhô    ist am Ende, hat alles, was er hat, gegeben
füoßlô, as füoßlôt më    ein Bein stellen, über etwas stolpern
Füürgruob    Grube für das Feuer unter dem Sennkesse
  Füürschteafl   in Bereitschaft
  ar îscht in Füürschtealflô   seine Frau steht kurz vor der Entbindung
Füürschtuoh    Feuerstein
fählô, Fähl    weh tun, daneben gehen, Blase
  ar hat a Fähl am Fuos   er hat eine wunde Stelle, Blase am Fuß
  das könnt fählô   das könnte daneben gehen
fährlô, Fährlësuu    ferkeln, ein Schwein, das Junge zur Welt bringt
Fängarlîs    Kinder-Fangspiel
föôrbô, Föôrbatë    kehren, Kehricht
Föôrfell, Föôrfääl    Lederschurz, Arbeitsschürze
föôtîg    furchtbar
  sî händ a föôtîgs Züg   furchtbarer Zustand
föôtô    fürchten
  z'Tod gföôt îscht ou gschtôarbô   man kann alles übertreiben, zu große Angst - kann auch tödlich sein